Zweiter Bauabschnitt der Fachhochschule Koblenz eingeweiht

Attraktive Räumlichkeiten für Lehre und Forschung vereinen Koblenzer Fachbereiche und Verwaltung unter einem Dach

KOBLENZ. Für die Fachhochschule Koblenz ist ein wichtiger Meilenstein erreicht: Mit der Einweihung des zweiten Bauabschnitts auf der Karthause sind alle vier Koblenzer Fachbereiche und die Verwaltung in einem Gebäudekomplex vereint. Die neuen Räumlichkeiten sorgen dafür, dass die mit annähernd 6.700 Studierenden und drei Standorten größte Fachhochschule in Rheinland-Pfalz nun auch die FH mit der modernsten Ausstattung ist.

„Ich freue mich, dass wir heute - wenn auch nachträglich -  diesen neuen Gebäudekomplex und damit eine verbesserte Raumsituation für Forschung und Lehre einweihen“, sagte Wissenschaftsministerin Doris Ahnen. „Gerade in Zeiten steigender Studierendenzahlen ist es notwendig, in umfassende Baumaßnahmen an Hochschulen zu investieren, um die Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Studium sicherzustellen. Diese Maßnahme ist ein weiterer Schritt im Rahmen des umfangreichen Hochschulbauprogramms des Landes, von dem der Hochschulstandort Koblenz insgesamt profitiert. Im kommenden Jahr werden wir ein weiteres Bauvorhaben mit einem Institutsgebäude für Chemie einschließlich Hörsälen an der Universität Koblenz-Landau am Standort Koblenz beginnen. Der neue Gebäudekomplex an der FH, für den insgesamt 104 Millionen Euro investiert wurden wie auch andere Bauprojekte werden die Attraktivität des Hochschulstandortes weiter erhöhen“, erklärte Ministerin Doris Ahnen.

Finanzminister Dr. Carsten Kühl wies auf die enormen Anstrengungen des Landes im Hochschulbau hin. „In den letzten 18 Jahren haben wir mehr als 1.300 Millionen Euro an reinen Bauausgaben für die Hochschulen investiert. Der Ausbau der Hochschulen wird von uns auch nach Beendigung der Mitfinanzierung der Hochschulbaumaßnahmen durch den Bund auf diesem hohen Niveau weitergeführt.“ Mit dem 2. Bauabschnitt sei in Koblenz „ein außergewöhnlich gut konzipierter, schöner Gebäudekomplex vollendet, der einen herausragenden Beitrag zur Baukultur im Lande darstellt“, sagte Minister Kühl. 

Auf zusätzlich über 20.000 Quadratmetern Nutzfläche sind insgesamt 619 neue Räume entstanden, darunter 28 Seminarräume, 237 Büroräume sowie Labore, Werkstätten und Funktionsräume. Das Audimax bietet Platz für 320 Studierende. Der gegenüber liegende Hörsaal mit 140 Plätzen wird bei Bedarf dank moderner Videoübertragungstechnik gleichzeitig beschallt und mit Bildern versorgt. So können im Eingangsbereich des zweiten Bauabschnitts rund 460 Personen größeren Veranstaltungen beiwohnen. Auf dem Außengelände wurden 350 Parkplätze neu geschaffen.

Vor mehr als zehn Jahren wurde der erste Bauabschnitt des Neubaus in Koblenz eingeweiht. Die damaligen Fachbereiche Maschinenbau sowie Elektrotechnik und Informationstechnik, die zwischenzeitlich mit der Sparte Werkstofftechnik Glas und Keramik in Höhr-Grenzhausen zum Fachbereich Ingenieurwesen fusioniert sind, profitierten als erste von der modernen Infrastruktur in dem bereits auf Erweiterung angelegten Sichelbau. Nun haben im zweiten Bauabschnitt die Fachbereiche Bauwesen, Betriebswirtschaft und Sozialwesen, die Hochschulverwaltung sowie die Zentralstelle für Fernstudien an Fachhochschulen (ZFH) und die Duale Hochschule Rheinland-Pfalz (DHR) Einzug gehalten. Damit studieren rund 4.000 junge Frauen und Männer am RheinMoselCampus. In Lehre und Forschung sind rund 100 Professorinnen und Professoren, ca. 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie etwa 150 Lehrbeauftragte in Koblenz tätig.

Auch die Planung für eine fünfgruppige Kindertagesstätte auf dem Hochschulgelände steht bereits. Mit dem Bau, der aus dem Konjunkturprogramm II gefördert wird, soll im Frühjahr 2010 begonnen werden. Damit wird die Zertifizierung der FH Koblenz als Familiengerechte Hochschule deutlich betont.

„Wir freuen uns, der Fachhochschule Koblenz mit dem Abschluss des zweiten Bauabschnitts attraktive Räume zur Verfügung zu stellen, die modernen Ansprüchen von Lehre und Forschung entsprechen“, betonte Holger Basten, Geschäftsführer des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung, bei der Schlüsselübergabe.

„Der Entwurfsidee ‚Alles unter einem Dach’ folgend, ist der FH-Neubau auf der Karthause mit seinen sechs fingerartigen Gebäudeteilen die ‚neue Heimat’ für die vier Fachbereiche am RheinMoselCampus, wobei der sichelförmig vorgelagerte Trakt das verbindende Element darstellt“, erläuterte die Präsidentin der Fachhochschule Koblenz, Prof. Ingeborg Henzler, die Konzeption des Neubaus. Zudem sei der Gebäudekomplex städtebaulich mit Natur und Landschaft verzahnt. „Wir hoffen, dass dieser integrative Gedanke sich innerhalb des Gebäudes fortsetzt, wichtige Synergieeffekte bringt sowie Chancen für mehr Interdisziplinarität in Lehre und Forschung eröffnet“, wagte die FH-Präsidentin einen Blick in die nähere Zukunft.


Symbolische Schüsselübergabe bei der Einweihungsfeier (von rechts):
Holger Basten, Geschäftsführer Landesbetrieb LBB, FH-Präsidentin Ingeborg Henzler, Wissenschaftsministerin Doris Ahnen, Oberbürgermeister Dr. Eberhard Schulte-Wissermann und Finanzminister Dr. Carsten Kühl.