Symposium und Ausstellung über „essbare Fassaden“ als Klimamaßnahme am RheinMoselCampus am 7. Juni
24.05.2016
Hochschule|Bauwesen / Architektur|RheinMoselCampus Koblenz| TOP |
Geht es nach den Entwürfen der Studierenden, dann ernten Städter in Zukunft Tomaten, Kräuter und Weintrauben frisch vom großflächigen, hausfassadeneigenen Garten – und das zum Wohle des urbanen Mikroklimas. „Die sehr gelungenen Arbeiten unserer Studierenden leisten einen Beitrag zur aktuellen Diskussion um die ökologischen Probleme der wachsenden und sich verdichtenden Städte“, sagt Prof. Dipl.-Ing. Jo Ruoff, der an der Hochschule Koblenz die Fachrichtung Architektur lehrt und das Symposium gemeinsam mit Doktorandin Silvia Cortellesi organisiert.
Das urbane Mikroklima nachhaltig zu verbessern, ist eine wesentliche Aufgabe für die zukunftsfähige Stadtplanung. Grünflächen spielen dabei eine zentrale Rolle, da sie den klimatischen Belastungen entgegenwirken, die durch Abgase, Staub oder Flächenversiegelung entstehen. Allerdings mangelt es in dicht besiedelten Ballungsräumen häufig an Arealen, die bepflanzt werden könnten. „Dachgärten sind deshalb längst im Trend“, erklärt Ruoff, „aber in Anbetracht der steigenden Sommertemperaturen ist es wichtig, weitere Flächen zu erschließen, um elementare Kühlungseffekte zu erreichen, wie sie etwa durch Verdunstung eintreten.“
Intelligente Hausbegrünungen, die die Fassade schonen, könnten in Zukunft dafür sorgen, dass Städte den Klimawandel nicht anheizen, sondern abschwächen. Das Schlüsselwort lautet: „Fassaden-Farming.“ Wie können Hauswände – über die klimatischen und ästhetischen Effekte einer Bepflanzung hinaus – landwirtschaftlich genutzt werden? Diese Frage steht im Fokus sowohl der Forschungsarbeit Cortellesis als auch des nun abgeschlossenen Mastermoduls. Die dort entwickelten Konstruktionen, für die die Studierenden Gebäude aus Koblenz und Umgebung auswählen durften, werden auf dem Symposium sicher für interessanten Diskussionsstoff sorgen.