Ada-Lovelace-Projekt organisiert Ferienkurse am Remagener Campus

Mädchen löteten Schaltungen und ließen die Roboter tanzen

Koblenz/Remagen. „Was ich will das kann ich“, sagte sich im 19ten Jahrhundert die Engländerin Ada Lovelace. Sie befasste sich mit höherer Mathematik und das in einer Zeit, in der Frauen keinen Zugang zu öffentlichen Bibliotheken und wissenschaftlichen Einrichtungen hatten.

Ganz nach diesem Motto organisierte das Ada-Lovelace-Projekt im Rahmen der Sommerakademie am RheinAhrCampus Remagen, in der letzten Sommerferienwoche MINT(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) -Workshops für Mädchen. 20 Schülerinnen der 5. bis 9. Klassen umliegender Schulen wurde unter der Anleitung von Mentorinnen des Ada-Lovelace-Projektes an fünf Tagen Technik und Informatik spielerisch näher gebracht.

Los ging es mit einem zweitägigen Lötworkshop. Hier  waren  Kreativität und Geschicklichkeit gefragt. Mit professionellen Materialien durften die Mädchen selbst Schaltungen zusammenlöten, Herzen zum Leuchten bringen und mit Elektronikbausätzen experimentieren. Die Begeisterung war groß: „Zu meinem nächsten Geburtstag wünsche ich mir einen Lötkolben“ - so das Fazit mehrerer Teilnehmerinnen.

Die anderen drei Tage standen unter dem Thema Roberta. Roberta ist ein kleiner Roboter, der mithilfe einer leicht erlernbaren Programmiersprache z.B. auf einer vorgegebenen Strecke entlangfahren und über verschiedene Sensoren Gegenstände erkennen und anzeigen oder zu Musik tanzen kann.

Angeleitet von den erfahrenen Ada-Lovelace-Mentorinnen verging die Zeit wie im Flug.
Zur Abschlusspräsentation durften die Mädchen im Foyer der Hochschule die Musik laut aufdrehen und zeigten mit großer Freude ihren Eltern einen zuvor selbst am Computer einprogrammierten Tanz ihrer Robertas.

Für die Roberta-Mädchen stand auch der Besuch des Robotik-Labors von Prof. Gubaidullin auf dem Programm. Zusammen mit seinen Mitarbeitern zeigte er den Schülerinnen, wie Roboter in der Medizintechnik eingesetzt werden können und in welchen Bereichen der Robotik am RheinAhrCampus gerade geforscht wird.

Ada Lovelace wurde zur Namensgeberin dieses rheinland-pfälzischen Hochschulprojektes, das auch am RheinAhrCampus Remagen der Hochschule Koblenz angesiedelt ist. Ziel des Ada-Lovelace-Projektes ist es, Mädchen und jungen Frauen die Scheu vor MINT zu nehmen und das Interesse in diesen Fächergruppen langfristig zu fördern, denn noch immer begeistern sich an Hochschulen viel mehr Männer für ein naturwissenschaftlich-technisches Studium als Frauen.

Das Ada-Lovelace-Projekt wird finanziert vom Europäischen Sozialfonds, verschiedenen rheinland-pfälzischen Länderministerien und der Bundesagentur für Arbeit.
Mentorinnen im Projekt sind Studentinnen der MINT-Studiengänge, die durch ihr Vorbild zeigen, dass Frauen und Technik wunderbar zusammenpassen.