Ramboux-Preis an Judith Röder

Absolventin des IKKG erhält Auszeichnung der Stadt Trier im Bereich Bildende Kunst

Alle zwei Jahre verleiht die Stadt Trier den Ramboux-Preis im Bereich der Bildenden Kunst. Der Preis zielt vornehmlich auf die Aus- und Weiterbildung junger Künstlerinnen und Künstler aus der Region Trier, kann aber auch für ein Lebenswerk vergeben werden. In diesem Jahr steht wieder die Förderung junger Kunst im Vordergrund.

Arbeiten aller sieben Nominierten sind nun in einer Wettbewerbsausstellung vom 19. Dezember 2010 bis 27. Februar 2011 im Stadtmuseum Simeonstift Trier zu sehen, damit sich auch die Öffentlichkeit einen Eindruck machen kann. Die Vielfalt der Künstler verspricht auch eine Vielfalt der Exponate.

Der Ramboux-Preis der Stadt Trier geht in diesem Jahr zu gleichen Teilen an zwei Künstlerinnen: Die Triererin Nicole Ahland und die in Daun geborene Judith Röder erhalten beide die Auszeichnung zur Förderung junger Künstler aus der Region.

Judith Röder (* 1981), Absolventin des Instituts für Künstlerische Keramik und Glas der FH Koblenz, arbeitet mit Glas. Was sie an diesem Material fasziniert, sind die verschiedenen Aggregatzustände, die das Glas annehmen kann. Flüssig lässt es sich formen, kann Abdrücke aufnehmen, die im festen Zustand erstarren und erhalten bleiben. So fixierte sie in einer Arbeit ihren eigenen Atem. Im Stadtmuseum hängte Judith Röder außerdem drei Glasscheiben hintereinander gestaffelt auf. Auf die vorderste Scheibe ist die Videoaufnahme eines Vorhangs projiziert, der sich leicht im Wind bewegt, wodurch die Assoziation eines Fensters erweckt wird. Die Glasscheiben vereinen in sich den Gegensatz von Grenze und Durchlässigkeit, sie sind Trennscheibe und Öffnung zugleich.

Judith Röder begeisterte die Jury vor allem durch die Wahl ihres Arbeitsmaterials. Mit Glas greift sie auf einen eher ungewöhnlichen Werkstoff in der Bildenden Kunst zurück. Ihre Arbeitsweise zeuge zudem von einem spannenden, experimentellen Charakter, der die Grenzen des mit Glas Möglichen auslote. Dieses Spiel mit unterschiedlichen Aggregatzuständen, das Erstarren von Flüssigem zu Festem, die Spannung zwischen Durchlässigkeit und Begrenzung, mache den Reiz ihres Schaffens aus.

Mit Ahland und Röder werden zwei unterschiedliche Künstlerinnen ausgezeichnet. Während Ahland als eine Künstlerin gewürdigt wird, die bereits ein sehr ausgereiftes und entwickeltes Werk vorzuweisen hat, soll mit Röder eine junge Nachwuchskünstlerin gefördert werden, deren Schaffen noch am Anfang steht. Ihre Experimentierfreude lässt Spannendes erwarten, der Ramboux-Preis soll sie in ihrem Weg unterstützen und ermutigen.

Der Ramboux-Preis ist verbunden mit einem Ankauf und einer Einzelausstellung im Sommer 2011 (Laufzeit 28. August – 25. September 2011).

Sonderausstellung im Stadtmuseum Simeonstift Trier:
19. Dezember 2010
– 27. Februar 2011

Führungen durch die Sonderausstellung:
Dienstag, 21. Dezember 2010, 20 Uhr
Sonntag, 9. Januar 2011, 11.30 Uhr
Sonntag, 27. Februar 2011, 11.30 Uhr