Neue Studierende stellen sich der Frage: Kann man Keramik auch falten?

Origami für Auto und Umwelt

Die Fachrichtung Werkstofftechnik Glas und Keramik der Fachhochschule Koblenz in Höhr – Grenzhausen freut sich über den regen Zulauf neuer Studenten im Wintersemester 2007/08 und beweist hiermit, dass auch Ingenieurstudiengänge der besonderen Art wieder gefragt sind.
Die Ausbildung zum Dipl. Ing. (FH) Werkstofftechnik Glas und Keramik überzeugt besonders durch die enge Zusammenarbeit mit der Industrie, die ihre Wertschätzung dieser Fachrichtung durch zwei Stiftungsprofessuren in den Bereichen „Silikatische Keramik“ und „Feuerfeste Erzeugnisse“ über jeweils vier Jahre im Wert von rund 800.000 € bestätigt.
Namhafte Firmen wie Villeroy & Boch, WBB Fuchs, RHI und viele mehr tragen ihren Teil dazu bei, eine exzellente Ausbildung in Höhr – Grenzhausen gewährleisten zu können. Durch das breit gefächerte Angebot können die Studenten in einer ganzen Bandbreite keramischer Erzeugnisse Erfahrungen sammeln, die in enger Verknüpfung mit der praktischen Arbeit in der Industrie sinnvoll eingesetzt werden können. Die Entstehung eines Kompetenzzentrums im Verbund des BFZK (Bildungs- und Forschungszentrum Keramik) im Bereich der Feuerfesten Erzeugnisse wird einzigartig sein. Diplomarbeiten bei Bosch, Duravit und vielen anderen großen Firmen runden das Profil ab.
Größer denn je ist die Nachfrage für keramische Erzeugnisse im Maschinenbau, der Elektrotechnik, der Luft- und Raumfahrt, der Automobilherstellung und der Humanmedizin, da diese Bereiche ein einzigartiges Entwicklungspotential bieten. Die Eigenschaften, wie hohe Verschleißfestigkeit und hohe Korrosionsbeständigkeit, sind nur zwei konkurrenzlose Werkstoffeigenschaften.
Die Diplomingenieure der Werkstofftechnik Glas und Keramik verfügen über Kenntnisse aus der Elektrotechnik, dem Maschinenbau und der Betriebswirtschaftslehre, so dass eine gut funktionierende Kommunikation mit anderen Ausbildungszweigen gewährleistet ist. Außerdem stehen sie einem nationalen und internationalen Arbeitsmarkt entgegen, der, bedingt durch einen Fachkräftemangel, eine nahezu 100%ige Erfolgsquote bei der Jobsuche darstellt.
Des Weiteren betreibt die Fachhochschule intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Bereich der Dieselpartikelfilter und der Herstellung neuer Rohstoffe für die technische Keramik. Mehrere Forschungsprojekte werden zurzeit an der Fachhochschule von den Wissenschaftlichen Mitarbeitern und den Professoren in Kooperation mit der Industrie oder auch als Europaprojekt bearbeitet.
Warum die Keramik nun auch faltbar ist, ergibt sich aus dem Herstellungsverfahren des Foliengießens. Dieses Formgebungsverfahren stellt eine weitere Entwicklung dar, die es ermöglicht, dünne Folien aus Keramik unter Zugabe chemischer Hilfsmittel, wie Binder und Plastifizierer, herzustellen.
Die noch „grüne“ ( ungebrannte) Folie kann je nach Belieben, auch nach der Kunst des Origami, gefaltet werden. Ihren technischen Einsatz soll diese Folie aber eher im Bereich der Filtration (Dieselpartikel) erhalten. Sie ermöglicht z.B. verschiedene Porengrößen in den einzelnen Folien, die durch das Übereinanderlegen mehrerer solcher eine sinnvolle Porenverteilung zu Grunde legen, die die unterschiedlichen Partikelgrößen abfangen können. Hier besteht der Unterschied zu den Filtern, die aus einem Strang (vgl. Katalysator) entstehen, da diese nur nahezu eine Porengröße besitzen und nicht die breite Streuung der einzelnen Partikelgrößen auffangen können.
Um einen Einblick in die Vielfalt der Keramischen Erzeugnisse zu bekommen, bietet die Fachrichtung in Höhr – Grenzhausen regelmäßig die Möglichkeit, sich eingehend darüber zu informieren. Studieninteressierte erhalten natürlich eine persönliche Studienberatung sowie eine Führung durch die Laboratorien. Des Weiteren präsentiert sich die Fachrichtung bei zahlreichen Informationsveranstaltungen rund um das Thema Studium und Beruf, wie z.B. der Job- und Bildungsmesse in Lahnstein. Außerdem sollen Schnupperstudientage angeboten werden, die es einem ermöglichen, sich den alltäglichen Ablauf an der Fachrichtung näher anzusehen.
Nähere Informationen zum Studiengang und zur Kontaktaufnahme gibt es unter www.fh-koblenz.de Campus Höhr – Grenzhausen Fachbereich Ingenieurwesen Fachrichtung Werkstofftechnik Glas und Keramik oder fr.wgk(at)fh-koblenz.de oder 02624/9109-0.