Kindertagesstätten im Wandel

Caritasverband und FH Koblenz laden zu einem gemeinsamen KiTa-Kongress in Mainz ein

500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden zum Kongress „Kindertagesstätten im Wandel – Familie, U3 und Politik“ am Samstag, 1. Oktober, in Mainz erwartet. Bei der Veranstaltung, die vom Caritasverband für die Diözese Mainz und von der Fachhochschule (FH) Koblenz ausgerichtet wird, werden unter anderen Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur in Rheinland-Pfalz, und Irene Alt, Ministerin für Integration, Familie, Jugend und Frauen in Rheinland-Pfalz, erwartet. Start ist um 9.30 Uhr im Mainzer Dom, wo auch die Grußworte und Vorträge gehalten werden.

Begrüßt werden die Teilnehmer von Professor Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, Präsident der FH Koblenz, und von Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, Diözesancaritasdirektor im Bistum Mainz. Der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, wird einen Vortrag zu Thema „Die Bedeutung der katholischen Kindertagesstätten und ihrer Mitarbeiter für das Bistum Mainz“ halten. Für den Vormittag sind neben der Verleihung des Bundespreises „Carl Link Award“ gestiftet von der Deutschen Kinderhilfe und dem Verlag Wolters Kluwer außerdem Vorträge von Prof. Dr. Susanne Viernickel, Berlin, zum Thema „Gewollt, doch nicht gekonnt? Der U3-Ausbau in kritischer Perspektive?“ sowie von Domkapitular Clemens Bieber, Würzburg, zum Thema „Kitas und Kinder – Familienzentren als pastorale Orte“ vorgesehen. Nach den Workshops am Nachmittag werden Giebelmann und Eberhardt mit den Teilnehmern um 17.15 Uhr den Abschlussgottesdienst im Mainzer Dom feiern.

Veränderungen mitgestalten
In ihrer Einladung schreiben die Veranstalter zum Ziel des Kongresses: „Viele Handlungsfelder in der sozialen Arbeit unterliegen einer stetigen Veränderung, die es zu gestalten gilt. Insbesondere betrifft dies die institutionelle Arbeit mit Kindern und Familien. Träger, Leitungen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Fachschulen und Hochschulen stellen sich den Herausforderungen, um das Angebot für Kinder und ihre Familien in den Kindertagesstätten und Familienzentren qualitativ und hochwertig weiterzuentwickeln. Die vielen und vielfältigen Herausforderungen wollen wir im Rahmen unseres Kita-Kongresses in Vorträgen und Workshops, aber auch in Gesprächen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Kirche, Wissenschaft, Politik, Verbänden und Praxis zur Diskussion bringen.“

Bildungs- und Wissenschaftsministerin Doris Ahnen, die in der letzten Wahlperiode erfolgreich die Weiterentwicklung von Kindertagesstätten als Bildungseinrichtungen vorangetrieben, die Beitragsfreiheit im Kindergarten und den Rechtsanspruch für Kinder ab zwei Jahren eingeführt hat, setzt sich auch weiterhin mit viel Engagement für die Ergänzung des Personals in Kindertagesstätten durch akademisch ausgebildete Fachkräfte ein: „Gemeinsam mit der Fachhochschule Koblenz haben wir nicht nur die Angebote zur Akademisierung der pädagogischen Fachkräfte durch neue Fachhochschul-Studiengänge deutlich ausgebaut, sondern wir fördern auch neue innovative, bundesweit einmalige berufsintegrierte und duale Studienkonzepte in diesem Bereich. In der jetzigen neuen Legislaturperiode soll auch im Süden des Landes ein Fachhochschulangebot für Erzieherinnen und Erzieher an der FH Ludwigshafen entstehen. Mit der Modularisierung des Curriculums für die Fachschulen haben wir daneben einen beispielgebenden Baustein geschaffen, der Anrechnungsmöglichkeiten von Leistungen aus der Fachschulausbildung im Studium erlaubt.“

Familienministerin Irene Alt freut sich, dass „der Koalitionsvertrag wichtige Akzente für die Weiterentwicklung der Kindertageseinrichtungen beinhaltet. Mit unserem Programm Kita Plus möchten wir alle Kinder in die Lage versetzen, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und hierbei den Aspekt der Altersmischung, der Inklusion, der Sprachförderung, der Familienbildung und die besondere Situation des Übergangs in die Schule berücksichtigen. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kindertagesstätten ist dabei ein wichtiger Baustein.“

Domkapitular Bieber, mitverantwortlich als Vorsitzender des Diözesancaritasverbandes des Bistums Würzburg für über 350 katholische Kindertageseinrichtung, verdeutlicht die Notwendigkeit der Trägerschaft in Bezug auf das pastorale und soziale Handeln der Kirche: „In fast 25 Jahren Gemeindepastoral habe ich mehr und mehr erfahren: Kirche ereignet sich und lebt in Beziehungen zu den Menschen. Genau dies setzen wir in den katholischen Kitas um. Sie sind wie eine Brücke und somit wichtige Orte pastoralen Handelns.“

Professorin Dr. Susanne Viernieckel, eine der führenden Fachexpertinnen auf dem Gebiet der Pädagogik der frühen Kindheit erklärt: „Kindertageseinrichtungen befinden sich in einem Wandlungsprozess, der einhergeht mit einem außerordentlichen Druck auf die pädagogischen Fachkräfte. Diesem müssen wir begegnen, denn Druck erzeugt Gegendruck und Widerstand, setzt aber für sich genommen keine positiven Energien frei. Das heißt: Wir müssen Verantwortlichkeiten klarer zuordnen und für stärkere Transparenz sorgen; wir brauchen verbesserte strukturelle Rahmenbedingungen, unter denen die Bildungsprogramme tatsächlich umgesetzt werden können; und wir müssen hochwertige, bedarfsgerechte Qualifikationsangebote für die Fachkräfte zur Verfügung stellen.“

Lehmann: Kitas sind Orte der Zuwendung, Förderung und Bildung
In einem Grußwort vom Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kongresses heißt es: „Kindertagesstätten haben in unserer Gesellschaft eine große Bedeutung. Sie sind eine wichtige Unterstützung für die Eltern. Diese wollen ihre Kinder in guten Händen wissen, auch schon vor dem dritten Lebensjahr. Kindertageseinrichtungen sind Orte, in denen Kinder Zuwendung, Förderung und Bildung erfahren. Für uns als Kirche bieten die Kindertagesstätten in kirchlicher Trägerschaft darüber hinaus die Chance, Kinder und ihre Familien mit dem Glauben in Berührung zu bringen.“

Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan: Frühkindliche Bildung ist der Schlüssel für mehr Chancengerechtigkeit
Bundesbildungsministerin Schavan betont in Ihrem Grußwort zum Kitakongress insbesondere die Chancengerechtigkeit in der Frühkindlichen Bildung. Gleichzeitig gratuliert Sie den Preisträgerinnen und Preisträgern des Carl Link Awards: „ Mein Glückwunsch gilt den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern des Carl Link Award, die von einer unabhängige Jury in einem bundesweiten Wettbewerb für ihre Abschlussarbeiten in elementarpädagogischen Studiengängen aus den Themenbereich Management und Pädagogik in Kindertageseinrichtungen ausgewählt wurden. Die in dieser Publikation veröffentlichten prämierten Abschlussarbeiten geben wichtige Hinweise für die frühpädagogische Arbeit. Ich gratuliere den diesjährigen Preisträgerinnen und dem Preisträger zu dieser Auszeichnung und hoffe, dass die in dieser Publikation vorgestellten Arbeiten einen Beitrag leisten zur Verbesserung der frühkindlichen Bildung in Deutschland.“

Weitere Informationen bei der Fachhochschule Koblenz, Prof. Dr. Ralf Haderlein, Tel.: 0261/9528220, E-Mail: haderlein(at)fh-koblenz.de sowie beim Caritasverband für die Diözese Mainz, Clemens Frenzel-Göth, Tel.: 06131/2826276, E-Mail: clemens.frenzel-goeth(at)caritas-bistum-mainz.de