Erfolgreicher Herbst der Architektur an der Hochschule Koblenz

Der auf dem Rhein-Mosel-Campus wieder aufgebaute BUGA-Pavillon Echolot ist nur ein Beispiel von vielen für die Kreativität von Studierenden und Lehrenden der Architektur innerhalb des Fachbereichs Bauwesen an der Hochschule Koblenz. In den letzten Wochen haben sie mit weiteren besonderen Projekten, Ausstellungen und Auszeichnungen von sich reden gemacht.

Das Kesselhaus

Das Bahnausbesserungswerk Opladen ist vor einigen Jahren geschlossen worden, und nun entsteht dort ein neues Stadtquartier auf einer Fläche von rund 70 ha. Die Hochschule Köln wird dort einen neuen dualen Studiengang einrichten und einen neuen Campus errichten. Das denkmalgeschützte Kesselhaus des alten Bahnausbesserungswerkes in Opladen bleibt erhalten und soll saniert und umgenutzt werden. Das war die Ausgangsbasis für die Architekturstudierenden im 2. Semester des Masturstudiengangs im Sommersemester 2012 an der Hochschule Koblenz, die, betreut durch Prof. Ulof Rückert, 17 Vertiefungsentwürfe für die Umgestaltung des Kesselhauses in Opladen entwickelten. Davon wurden 10 Arbeiten umfangreich in Form von Zeichnungen und Modellen präsentiert und ausgestellt.

Die Ausstellung war Ende September in einem alten Wasserturm in der Neuen Bahnstadt Opladen zu sehen gewesen. Die Bahnstadt und die mehreren tausend Besucher zeigten sich von den gelungenen Entwürfen der Studenten begeistert. Die Idee des Entwurfes war es, ein Gästehaus für den neuen Hochschulcampus in dieses Kesselhaus zu planen. Das Kesselhaus ist das letzte von drei Gebäuden des alten Bahnausbesserungswerkes, das noch zu sanieren ist. Bei dem ebenfalls zu diesem Ensemble gehörenden Wasserturm und dem Magazin ist dieser Prozess bereits abgeschlossen.

Das Odeon

27 Architektur-Sechstsemester des Bachelorstudiengangs Architektur der Hochschule Koblenz beschäftigten sich unter Anleitung des Frankfurter Architekten Herbert Zielinski, der an der Hochschule Koblenz im Fachbereich Bauwesen lehrt, und Prof. Uwe Simon mit dem „Odeon“. Das einstmals antike Skulpturen und dann Gastronomie beherbergende klassizistische Gebäude sollte unter dem Motto „Bauen im Bestand“ in den Entwürfen der angehenden Architekten zu neuem Leben erweckt werden. Sie sollten Visionen für das Odeon entwickeln, bei dem Gastronomie und Raum für Kunst einander ergänzen.

Die facettenreichen Entwürfe, bei denen der Altbau beispielsweise um moderne Elemente erweitert wurde, wurden im Atrium des Planungsdezernats der Stadt Frankfurt unter dem Titel „Zukunfts(T)räume; Das Odeon in Frankfurt am Main“ ausgestellt.

Projekt Rheinland-Pfalz. Architektonische Potentiale

Die Fachbereiche Architektur aller rheinland-pfälzischen Hochschulen haben sich in dem PROJEKT RHEINLAND-PFALZ zusammengeschlossen. Ihre Studierenden untersuchen Möglichkeiten, die Probleme des Bundeslands gestalterisch zu begleiten und seine historische Baukultur um eine zeitgenössische zu erweitern. Um der Öffentlichkeit die architektonischen Potentiale und Visionen vor Augen zu führen, tourt die Ausstellung „Projekt Rheinland-Pfalz. Architektonische Potentiale“ derzeit durch Rheinland-Pfalz und präsentierte unter Betreuung von Prof. Dipl.-Ing. Architektin Dagmar Eisermann auch an der Hochschule Koblenz erste Ergebnisse. Sie setzen sich vorrangig mit dem für das Bundesland typischen sanften Tourismus auseinander, zeigen dessen Stärkung durch ökologische Schutzhütten und Fährstationen. Sie verweisen aber auch auf verborgene Umnutzungspotenziale brachliegender Industriegelände und historischer Baudenkmäler und präsentieren neue Wohnformen fernab von Einfamilienhaussiedlungen. Die studentischen Antworten sind vielfältig, werfen neue Fragen auf, rütteln wach und regen zum Weiterdenken an.

Häuser des Jahres 2012

Prof. Dipl.-Ing. (FH) Georg A. Poensgen, Freier Architekt und Professor für Baukonstruktion, Wohnungsbau und Entwerfen an der Hochschule Koblenz, hat eine Auszeichnung des vom Deutschen Architektur Museum und dem Callwey Verlag ausgelobten Wettbewerbs „Häuser des Jahres 2012“ erhalten. Die Auszeichnung ging an sein Büro „denzer & poensgen“ in Marmagen, das die Erweiterung eines aus der Jahrhundertwende stammenden Wohnhauses in Wuppertal geplant hatte.

Dem Team war es gelungen, die verfügbare Wohnfläche unter Berücksichtigung neuzeitlichen Wohnkomforts zu vergrößern und damit das Vorhandene und das Hinzugefügte in Einklang zu bringen. Dabei wurden unter anderem die Fluchten des Altbaus respektiert und seine Bruchstein-Fassaden weitergeführt. Bei diesem Wettbewerb waren Wohnhauskonzepte von hoher architektonischer Qualität gefragt, die unter anderem Nachhaltigkeit, einen innovativen Einsatz von Materialien sowie einen kreativen Umgang mit der baulichen Situation erkennen lassen.