Ein wahrhaft praxisorientiertes Studium

Studierende des RheinAhrCampus Remagen gründeten im Seminar „International Business Simulation“ ihre eigene Firma

REMAGEN. Dass Fachhochschulen praxisorientiert sind, ist weitläufig bekannt. Im Seminar „International Business Simulation“ am RheinAhrCampus Remagen wird dieser Grundsatz jedoch besonders konsequent umgesetzt, und so gründeten 25 Studierende der Betriebswirtschaftslehre während des Kurses von Dr. Elmar-Laurent Borgmann eine eigene Firma.

Ihre Organisation „InteRACtion“ und deren Aufgabenfelder stellten die Studierenden nun im Rahmen einer Pressekonferenz am RheinAhrCampus vor. "Alles war viel realer als wir es uns vorgestellt hatten“, berichtete Emese Bognar von der Budapester Partnerhochschule. In dem Kurs wird nicht nur simuliert, wie der Titel vermuten lässt. „Es gibt eine reale Hierarchie, sogar ein Organigramm wurde erstellt. Die Studierenden mussten einen Firmennamen wählen und ein Logo entwickeln“. Reale Aufgaben und Probleme waren also an der Tagesordnung und die Internationalität der Angestellten der simulierten Firma führte dazu, dass alle Meetings in englischer Sprache abgehalten wurden.

Ines Körner, die im Rahmen des Seminars die Unternehmensleitung übernommen hatte und Benedikt Bürig als Vizepräsident verglichen ihre Arbeit im Unternehmen mit einer Reise auf einem Schiff. Jedes Teammitglied musste auch bei rauer See immer wieder unbekannte Gebiete durchkreuzen. So haben die Studierenden gelernt, Meetings zu planen, sich selbst zu organisieren, Führungspositionen auszuüben und unter Zeitdruck wichtige Entscheidungen zu treffen. Und wenn auf einem Schiff nicht alle Crewmitglieder Hand in Hand zusammenarbeiten, gehen sie gemeinsam unter. Genauso ist es auch im Geschäftsleben. "Learning as a journey – Lernen als Reise", dieses Motto haben sich die Studierenden daher von Anfang an auf die Fahnen geschrieben.

Mit Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen konnte sich jeder Studierende einem Auswahlverfahren stellen und zeigen, warum gerade er oder sie für eine spezielle Position geeignet war. Hierum kümmerte sich die Personalabteilung mit Abteilungsleiter Markus Scherer. In den verschiedenen Abteilungen der Firma wurde insgesamt an zwei Hauptprojekten gearbeitet: Die Erstellung eines Programms zur Betreuung internationaler Gäste und die Unterstützung einiger Hochschulbereiche bei der Nutzung sozialer Netzwerke wie Facebook, Twitter und YouTube.

Larissa Stümper stellte die Abteilung zur Betreuung internationaler Gäste vor. Deren Aufgabe lag darin, ein Freizeitprogramm für die Gäste der Partnerhochschulen, die in diesem Semester aus Australien, Litauen, Ungarn, Dänemark und Polen stammen, zu erstellen. Die Logistikabteilung mit Abteilungsleiter Thomas Johannes wiederum war zuständig für den logistischen Transport der internationalen Gäste.

Im zweiten Projekt konnte die Abteilung Soziale Netzwerke mit Abteilungsleiterin Theda Gröger die Internetpräsenz des Bereichs Sprachen/Internationales am RheinAhrCampus verbessern. Die Nutzerzahlen des bestehenden Facebook-Accounts konnten bereits in der ersten Woche um 70% gesteigert werden. Zudem wird es einen Twitteraccount und ein neues studentisches Campus-Video geben, das auf der firmeneigenen Homepage http://interaction.bplaced.net verbreitet werden soll.  

Jens-Oliver Bludau, Mitarbeiter von InteRACtion brachte es auf den Punkt: "Ich bin defintiv froh über all meine gesammelten Erfahrungen. Und natürlich bin ich auch auf all die kommenden "Schiffsreisen" im realen Arbeitsleben gespannt". In solch einem realen Projekt mitzuarbeiten, war für die Studierenden des Seminars in der Tat eine Lernreise, deren Erfahrungen sicher noch weit über das Semesterende hinaus auf das Berufsleben vorbereiten, so das einstimmige Fazit der Veranstaltung. Doch nicht nur in beruflicher Hinsicht, auch auf persönlicher Ebene war die Simulation ein echter Gewinn. So konnte Lucy Warren, Gaststudentin aus Australien, nicht nur die erste Abteilung ihrer Laufbahn leiten, sondern auch durch den Kurs viele neue Freundschaften an Rhein und Ahr schließen.