Bester MBA-Absolvent des RheinAhrCampus arbeitet in der Logistikbranche

MBA-Lehrbriefe wurden durchaus auch im Strandkorb bearbeitet

36 Jahre alt, ein Universitätsdiplom in Betriebswirtschaftslehre und international für den Global Player Deutsche Post World Net unterwegs. So lässt sich Stefan Alfter kurz charakterisieren, der jüngst seinen Abschluss Master of Business Administration (MBA) im Schwerpunkt Marketing am RheinAhrCampus in Remagen erwarb und als bester MBA-Absolvent des letzten Abschlussjahrgangs ausgezeichnet wurde.

Ein wesentlicher Beweggrund für das Studium zum MBA war für Stefan Alfter der international anerkannte Titel, da er bei seinen beruflichen Auslandsaufenthalten immer wieder feststellen musste, dass der klassische „Diplom-Kaufmann“ insbesondere im nicht deutschsprachigen Ausland kaum bekannt ist. Daneben spielte der Aufbau von Marketing-Know-how und die Aktualisierung sowie Ergänzung seines bestehenden Wissens eine bedeutende Rolle – nicht zuletzt aber auch eine Steigerung des eigenen Marktwerts. Eigentlich hätte er sich eher für die klassische MBA-Disziplin „General Management“ interessiert, doch wurde diese seinerzeit am Remagener Campus der Fachhochschule Koblenz noch nicht angeboten, ist derzeit aber in der Entwicklung. So wählte er den Schwerpunkt Marketing nicht zuletzt deshalb, weil dieser seiner Meinung nach einer generalistischen Ausbildung am nächsten kam.

Die Neugierde auf ein MBA-Studium überwog dabei die Bedenken, die sich vermutlich bei jedem einstellen, der sich der Herausforderung gegenüber sieht, neben einem Vollzeit-Job ein Studium in der Regelstudienzeit von fünf Semestern zu absolvieren. Doch wenn auch der Respekt vor der Abschlussarbeit, die es neben dem Beruf zu schreiben galt, ihn letztlich nicht von dem MBA-Fernstudium abhielt, gab es dennoch genügend Hürden während der Studienzeit. Ein Balance-Akt war der notwendige zeitliche und organisatorische Ausgleich zwischen den Anforderungen des Studiums und des Berufs sowie den Ansprüchen von Familie und Freunden gerecht zu werden. Ohne Einschränkungen ließ sich dieser Ausgleich nicht realisieren, was für Alfter bedeutete, sein Hobby als Trompeter in einem Bonner Sinfonieorchester ruhen zu lassen. Wenn Klausuren anstanden, wurde der Jahresurlaub zum „Lernurlaub“ – was dann buchstäblich auf ein Lehrbrief-Studium im Strandkorb hinauslief. Rückblickend schätzt Alfter den durchschnittlichen Tagesaufwand auf zwei Stunden für die Aufarbeitung der Lehrbriefe. Wenn Hausarbeiten anstanden, war es auch mal entsprechend mehr. Für die Klausurvorbereitung gab es allerdings viel Verständnis seitens seines Arbeitgebers, der Vorgesetzten und der Kollegen.

Einen Geheimtipp, um das Studium erfolgreich zu bewältigen, gibt es nach Meinung von Alfter nicht. „Hier muss jeder seinen eigenen Weg finden – ein ’one size fits all’-Rezept kann einem niemand bieten.“ Für ihn selbst war es wichtig, mit engagierten Kommilitonen eine Lerngruppe zu bilden, um sich gegenseitig zu unterstützen. „Das bedeutet aber auch, dass man sich eventuell von Kollegen, die die Gruppe nicht weiterbringen, verabschieden muss – so brutal das auch klingen mag“, so Alfter überzeugend. „Die Qualität der Lerngruppen-Mitglieder ist vor allem dann wichtig, wenn Zusammenfassungen der Lehrbriefe geschrieben und untereinander ausgetauscht werden.“ Die Lerngruppe, der Stefan Alfter angehörte und deren Mitglieder alle den Schwerpunkt Marketing belegt hatten, war eher virtuell organisiert, da sich physische Treffen aus Zeitgründen und aufgrund der geographischen Entfernung kaum realisieren ließen. Bemerkenswert war aber, dass genau aus dieser Lerngruppe mit Mark Steffen Henrich noch ein weiterer MBA-Absolvent hervorging, der ebenfalls seitens des MBA-Programms am RheinAhrCampus für seine Studienleistung ausgezeichnet wurde.

„Eine enorme Hilfe beim MBA-Studium ist es, sich mit der Denkweise angelsächsischer Managementkonzepte auseinander zu setzen – und spannend zu lesen ist die entsprechende Literatur auch“, so Alfter zu den Inhalten des MBA-Programms, das in Zusammenarbeit mit der Zentralstelle für Fernstudien an Fachhochschulen (ZFH) angeboten wird. „Man muss sich dazu überwinden, von Anfang an am Ball zu bleiben und sich kontinuierlich mit dem Lernstoff zu beschäftigen, ohne sich von anderen verrückt machen zu lassen. Es spielt absolut keine Rolle, wie viel andere Kommilitonen schon getan haben und ’wie weit die schon sind’.“

Seit seinem Erststudium hat sich die Welt sehr schnell weitergedreht. Einige Themen spielten damals noch kaum eine Rolle, wie zum Beispiel das Thema E-Commerce oder Interkulturelles Management. Insbesondere beim Interkulturellen Management bot ihm das MBA-Studium einen Mehrwert, den er sofort in seinem Job umsetzen konnte.