Auf Reisen im Dienst der Fachhochschule

Neues ERASMUS-Austauschprogramm: FH-Mitarbeiterin Ursula König war für zwei Wochen an finnischer Universität zu Gast

KOBLENZ. Was für Studierende und Lehrende längst Normalität geworden ist, ist für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Hochschulen neu. Seit Ende 2007 unterstützt das ERASMUS-Programm „Staff Mobility“ nun auch den Austausch von Personal an Partnerhochschulen.

Ursula König nutzte an der Fachhochschule Koblenz als Erste die Chance und besuchte für zwei Wochen die Partnerhochschule „Haaga-Helia“ in Helsinki. Die Universität mit vier Campi in der Hauptstadt und drei weiteren Standorten in anderen finnischen Städten ist seit vielen Jahren zuverlässiger Partner der Fachhochschule Koblenz beim Austausch von Studierenden und Lehrkräften. Während ihres Aufenthalts traf sich die Mitarbeiterin des „International Office“ mit Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Auslandsamt, Studierendensekretariat und Bibliothek zum Erfahrungsaustausch.

10.000 junge Frauen und Männer studieren zurzeit an der Haaga-Helia. Mit zehn Prozent ist der Anteil an ausländischen Studierenden ähnlich wie an der FH Koblenz. Die Zahl der Gaststudierenden ist mit  jährlich 200 bis 300 aber wesentlich höher. Für Ursula König war es interessant zu erfahren, dass die Betreuung ausländischer Studierender in Helsinki nicht über das International Office sondern über einen studentischen Verein organisiert wird. Dabei ist den Gästen in der Regel ein Zimmer im Studentenwohnheim garantiert. Um die hohen Lebenshaltungskosten auszugleichen, bekommen finnische Studenten vom Staat sogar pro Monat 300 Euro und 80 Prozent der Wohnkosten erstattet. Das öffentliche Verkehrsnetz ist in Helsinki sehr gut ausgebaut, so dass die Koblenzerin nach ihrem umfangreichen Tagespensum noch die Möglichkeit hatte, die Stadt und ihre Museen zu erkunden.

Die weltoffene Art der Finnen und die Internationalität des Landes begeisterten Ursula König ganz besonders: Finnland ist ein zweisprachiges Land (Finnisch und Schwedisch). In der Grundschule wird schon von Beginn an Englisch unterrichtet, und später kommt eine weitere Fremdsprache wie Spanisch, Russisch, Französisch oder Deutsch dazu.  Die Verständigung in Englisch klappte deshalb überall ohne Probleme. Eine Sprachendozentin bedauerte im gemeinsamen Gespräch, dass das Interesse der Studierenden, Deutsch zu lernen, sehr zurückgeht. „Wer sich allerdings für die Sprache entscheidet, ist engagiert bei der Sache und interessiert, Land und Leute kennen zu lernen“, so die Professorin. Bei den Studierenden selbst konnte Ursula König nur wenig Werbung für die Fachhochschule Koblenz und die Mittelrheinregion machen, da die Sommerferien bereits begonnen hatten. Aufgrund der vielen neuen Kontakte ist sie sich aber sicher, dass die Kooperation mit der finnischen Hochschule weiter ausgebaut wird.

Für ihre eigene Arbeit nahm die Mitarbeiterin des Auslandsamtes viele neue Eindrücke mit. Besonders positiv fiel ihr die hervorragende technische Ausstattung der Büro-, Vorlesungs- und PC-Räume auf.  „Einen solchen Blick über den Tellerrand kann ich nur jedem empfehlen“, so das Fazit der Koblenzerin nach ihrer Rückkehr.