Accounting Profession meets Campus

04.12.2015

Hochschule| Wirtschaftswissenschaften |RheinMoselCampus Koblenz| TOP |

Was bieten Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung und warum lohnt es sich, den Weg in die Wirtschaftsprüfung zu gehen?

Am 21. November 2015 fand „Accounting Profession meets Campus“ zum 3. Mal statt, dieses Mal ausgerichtet von der Technischen Hochschule Mittelhessen in Gießen. Dieses einmalige Angebot ließen sich insgesamt 44 Bachelor- und Masterstudierende der Hochschule Koblenz nicht entgehen. Überwiegend belegen sie die Studienschwerpunkte „Wirtschaftsprüfung“, „Unternehmenssteuern“, „internes und externes Rechnungswesen“, „Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung“ sowie „Controlling und Finanzierung“. Wie schon 2011 und 2013 erneut eine ganz stark präsente „Koblenzer Truppe“, zu der sich auch ein Student vom Rhein-Ahr-Campus in Remagen gesellt hatte.

Der Gießener Professor Dr. Frank Althoff hatte diese bundesweit in der Form einmalige Großveranstaltung für Studierende der Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung federführend organisiert. Unterstützt worden war er von Fachkolleginnen und –kollegen sechs weiterer Hochschulen, unter anderem von Prof. Dr. Holger Philipps von der Hochschule Koblenz, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften.

Das Ergebnis der Mühen war ein breites, bunt gefächertes Fach- und Informationsprogramm mit den „who is who“ der „Zunft". Neben den „Big4“ Wirtschaftsprüfungsgesellschaften in Deutschland Deloitte, EY, KPMG und PwC konnten mit Baker Tilly Rölfs, Crowe Horwarth, Curacon, Dr. Dornbach und Partner, dr Domizil-Revision/Prüfungsverband der Wohnungswirtschaft, Genossenschaftsverband, Grau & Partner, RLT, Rödl & Partner, Röver Brönner Susat Mazars sowie Sparkassenprüfungsverband namhafte weitere, überwiegend mittelständisch orientierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Prüfungsverbände der „Top 20“ in Deutschland für eine aktive Teilnahme gewonnen werden. Zudem waren wichtige Organisationen des Berufsstands sowie „assoziierte Player“ mit an Bord wie die Wirtschaftsprüferkammer (WPK), das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland (IDW), das Deutsche Institut für Interne Revision (DIIR), die Interne Revision der Commerzbank AG und der Hessische Rechnungshof. Sie alle gaben an Messeständen und/oder in Fachvorträgen/-workshops tiefe Einblicke in die Vielfalt der Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung.

Die Studierenden aus Koblenz trafen in der Einführungsveranstaltung mit weiteren rund 170 fachlich wie sie ausgerichteten Studierenden der anderen beteiligten Hochschulen zusammen. Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Althoff trat dann mit dem Vorsitzenden des Hauptfachausschusses des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland (IDW), Herrn WP/StB Dr. Stefan Schmidt, gleich zu Beginn ein sehr bekannter und einflussreicher Vertreter des Berufsstands der Wirtschaftsprüfer an das Rednerpult. Die Teilnehmenden erhielten von ihm einen umfassenden Überblick über die Auswirkungen der EU-Reform der Abschlussprüfung auf die Wirtschaftsprüfung und den damit verbundenen Wandel in der Profession.

Anschließend besuchten die Studierenden jeweils zwei der insgesamt 20 angebotenen fachlichen Vorträge bzw. Workshops. Die angebotene Themenpalette stand dabei unter dem Motto „Erfahren Sie von Praktikern, wie spannend Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung sind“ und reichte von klassischen Themen der Abschlussprüfung (z.B. ‚Wirtschaftsprüfung ist mehr als HGB und IFRS. Praktische Einblicke in eine Jahresabschlussprüfung‘, ‚Fallstudie zur Prüfungsplanung‘ und ,Prüfung des Internen Kontrollsystems‘) und Rechnungslegung (z.B. ‚Grundlagen latenter Steuern‘, ‚Rechnungswesen im Berufsfußball‘, ‚Bilanzierung der Auf- und Abstockung von Beteiligungen‘), bis zu speziellen, beratungsorientierten und sogar etwas heiklen Themen (z.B. ‚Bilanzierung in der Krise – Was tun, wenn der Abschlussprüfer im Fokus der Investoren steht‘, ‚Prüfung von Compliance Managementsystemen‘, ‚Management Override in der Prüfungs- und Beratungspraxis‘, ‚IT-Prüfung und Datenanalysen in der Abschlussprüfung‘, ‚Bankbilanzierung – Lessons Learned aus der Finanzmarktkrise‘ und ‚Branchenexpertise und Risikoverständnis als Erfolgsfaktoren in der Bankenprüfung‘).

In den ausreichend eingestreuten Pausen zwischen den Fachprogrammpunkten standen den Studierenden Mitarbeiter/innen der beteiligten Berufsgesellschaften und –organisationen an insgesamt vierzehn großen Informationsständen zu Fragen rund um Praktika-, Einstiegs-, Karriere- und Verdienstmöglichkeiten, Tätigkeitsfelder, Entwicklungsprogramme, Besonderheiten untereinander sowie „Work-Life-Balance“ Rede und Antwort. Das Interesse und der Gesprächsbedarf waren immens, so dass manch Teilnehmende/r fast die stärkende Mittagspause in der Mensa verpasst hätte. Am Stand von Röver Brönner Susat Mazars, aktuell die Nr. 9 im deutschen Wirtschaftsprüfermarkt, staunten manch Koblenzer Studierende nicht schlecht. Hier wartete auf Seiten der Unternehmensvertreter/innen einer ihrer Kommilitonen im Masterstudiengang Business Management auf sie. Der Kontakt entstand auf dem „Accounting Profession meets Campus“ Tag 2013 in Frankfurt/M. und wurde nachfolgend erst durch ein Praktikum fortgesetzt, anschließend durch eine studienbegleitende Werkstudententätigkeit vertieft. Ein tolles „heimisches“ Beispiel, dass „Accounting Profession meets Campus“ einen guten Weg in die Berufspraxis ebnen und die Wirtschaftsprüfung ihrem Nachwuchs schnell viel bieten kann.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete auch dieses Mal die große Podiumsdiskussion. Darin gaben fünf Wirtschaftsprüfer/innen aus zwei mittelständischen und aus drei der sog. Big4-Gesellschaften u.a. Einblick in ihre Tätigkeitsfelder, ihren beruflichen Weg, ihre nachhaltigsten beruflichen Erlebnisse, ihre Ansichten und Erfahrungen zum Thema „Work-Life-Balance“ sowie zur „Diversity“. Die Studierenden konnten dadurch verschiedene, sehr persönliche Einblicke gewinnen. Von einer ganz frisch examinierten, jungen Berufsangehörigen erfuhren sie aus erster Hand, dass der Weg in die Wirtschaftsprüfung auch bei stetem Honorardruck in der Abschlussprüfung beruflich sowie finanziell weiterhin und auf lange Sicht sehr lohnend ist; das Berufsexamen ist dabei förderlich, aber keine notwendige Bedingung.

Insgesamt hat damit auch der 3. „Accounting Profession meets Campus“ Tag allen Teilnehmenden wieder eine Fülle von Informationen und Denkanstößen für Studium- und Berufsplanung gegeben. Und vielleicht haben sich nun auch einige mehr von Ihnen bereits entschlossen: „Wirtschaftsprüfung - Warum sollte ich es nicht wirklich versuchen“? Nicht nur für die Studierenden war damit der Veranstaltungsbesuch ein voller Erfolg. Für die beteiligten Berufsgesellschaften und –organisationen ebenso. Viele übermittelten im persönlichen Gespräch oder auch im Nachgang per E-mail: „Es war eine tolle Veranstaltung, die es so anderswo nicht gibt. Nirgendwo sonst treffen wir auf so viele für die Wirtschaftsprüfung interessierte und motivierte Studierende. Wir haben viele gute Gespräche gehabt und kommen beim nächsten Mal gerne wieder.“ Dabei wurden die Koblenzer Studierenden als aktiv Teilnehmende an den Workshops/Vorträgen und regen Standbesuchende von der „Community“ positiv erlebt und wahrgenommen. Aufgrund dessen haben gleich mehrere der beteiligten Berufsgesellschaften und –organisationen großes Interesse geäußert, sich in den Veranstaltungen zur Wirtschaftsprüfung an unserer Hochschule fachlich und persönlich präsentieren zu dürfen.

Wie bereits in den Vorjahren, wird auch über den „Accounting Profession meets Campus“ Tag 2015 in namhaften Fachzeitschriften der „Community“ berichtet. In Q 1/2016 erscheinen Tagungsbei-träge dazu in „KoR - Zeitschrift für internationale und Kapitalmarktorientierte Rechnungslegung“ (Handelsblattverlag), „WP-Praxis – NWB Wirtschaftsprüfung“ (NWB Verlag), „Die Wirtschaftsprüfung“ (IDW Verlag) und „Wirtschaftsprüferkammer-Magazin“.

Im Herbst 2017 findet der nächste „Accounting Profession meets Campus“ Tag statt. Der Veranstal-tungsort steht noch nicht fest. Zu den beteiligten Hochschulen, die dann „an der Reihe sind“ zählt auch die Hochschule Koblenz. Im Fall des „Zuschlags“ können uns dann auf eine bundesweit einmalige Veranstaltung mit weit reichender Strahlkraft und Wahrnehmung freuen.