Sportmanagement-Studierende als Unternehmensberater unterwegs

REMAGEN. Was haben die Stadt Limburg, Rot-Weiss Essen, die SSF Bonn, der TV Heddersdorf, die Wico-Fußballschule, die Betreiber des Freizeitbads Tauris in Mülheim-Kärlich und das Gut Heiderhof gemeinsam? Sie alle konnten von Beratungsprojekten profitieren, die Studierende des Studiengangs Sportmanagement aus Remagen im vergangenen Semester durchgeführt haben.

„Wir möchten uns bei den Ergebnissen und der Abwicklung mit einer professionellen Unternehmensberatung im Sport messen“, umreißt Prof. Dr. Dirk Mazurkiewicz den Anspruch an die Studierenden. „Die Studierenden lernen dabei nicht nur theoretische Inhalte in konkreten Problemsituationen anzuwenden, sondern auch ein Projekt zu planen, zu strukturieren und termingenau zu einem Ergebnis zu kommen“, erläutert Sebastian Schneider, der als Coach eine Gruppe betreute, die für die Stadt Limburg ein Imagekonzept zur Tourismusförderung erstellte. Horst Werner, Betriebsleiter des Tauris, kann jetzt auf ein Konzept zur Veränderung der Gastronomie des Freizeitbades zurückgreifen und mit eigenen Überlegungen abgleichen. Die Verwendung von Einlassdaten für die Optimierung von Belegungen und für Controllingzwecke stand im Mittelpunkt des Projekts für die SSF Bonn. Für die Projektgruppe, die sich mit der Anpassung von Organisationsstrukturen und Budgets im Falle von Auf- und Abstieg im Fußball beschäftigt hatte, war die Diskussion mit RWE-Geschäftsführer Kai Stütz und Controllingleiter Stefan Wagner, der selbst Sportmanagement am RheinAhrCampus studiert hatte, ein besonderes Erlebnis. Und wenn im nächsten Jahr am Gut Heiderhof eine Fußballgolfanlage ihren Betrieb aufnehmen sollte, hat Betreiberin Hella Toellner mit Sicherheit die Überlegungen zur Gestaltung der Anlage, zum Preissystem und zur Kommunikation der Remagener Studierenden berücksichtigt. Zur Eröffnung ist die Projektgruppe jedenfalls schon eingeladen.

„Wir haben seit vielen Jahren gute Erfahrungen mit dieser Art der Lehre gemacht. Die Studierenden identifizieren sich mit ihrer Aufgabe und merken plötzlich, dass viele Lehrinhalte tatsächlich einen ganz konkreten Praxisbezug aufweisen. Dies in den Vorlesungen und Seminaren immer wieder zu betonen, reicht oft nicht aus,“ resümiert Prof. Dr. Lutz Thieme. Mittlerweile liegen dem Sportmanagement-Lehrteam mehr Anfragen zu Projekten vor, als pro Semester zu bewältigen sind, so dass bereits Wartelisten existieren.