In der Pandemie virtuell ins Auslandssemester

27.05.2021

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Die Zahl der Studierenden, die aufgrund der pandemischen Situation ihr geplantes Auslandssemester verschieben mussten, erreichte im Frühjahr dieses Jahres ihren vorläufigen Höhepunkt. Im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Koblenz, in dem normalerweise 60 bis 80 Studierende pro Semester ins Ausland gehen, waren es im Wintersemester 2020/21 weniger als zehn.

  • Frau Anna Hoffmann, Leiterin Internationales des Fachbereichs: Beratung mit Outgoing-Studierenden

  • Frau Prof. Dr. Sibylle Treude, Akademische Auslandsbeauftragte des Fachbereichs

  • Frau Anne Quander, Leiterin des International Office (IO)

  • Frau Sophia Sturm, Team Internationales des Fachbereichs

  • Frau Simone Thomas, Doktorandin aus Südafrika, und Dr. Pieter Steenkamp

  • Herr Prof. Dr. Holger Schmidt, Betreuer der Promotion von Frau Thomas im Fachbereich

Besonders hart trifft es die Studierenden des international ausgerichteten Studienganges „Marketing and International Business“, in dem eigentlich jedes Semester ca. 30 Studierende ein Auslandssemester absolvieren müssen. Dies ist im Studienverlauf verpflichtend festgeschrieben – ein wichtiger Grund für viele der Bewerber/innen um einen der begehrten Plätze in diesem Studiengang. Eine Studierende sagt: „Wir haben uns zwei Jahre lang schon auf das Auslandssemester im fünften Studiensemester gefreut. Dann kam die Pandemie und wir hatten nur die Wahl zwischen einer Verschiebung des Auslandssemesters oder einem virtuellen Auslandssemester von zu Hause aus.“ Tatsächlich haben einige Studierende ihre Lehrveranstaltungen statt an einer Erasmus-Partnerhochschule in Frankreich, Spanien oder Schweden oder an einer Universität in Übersee am Schreibtisch in der Heimat verbracht.

Mit der Hoffnung auf ein Ende der Pandemie aufgrund der an Fahrt gewinnenden Impfkampagnen in Europa und den USA nimmt auch der Beratungsbedarf der an einem Auslandsaufenthalt interessierten Studierenden deutlich zu. Die Leiterin der internationalen Koordination des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, Frau Anna Hoffmann, dazu: „Wir haben in der so genannten Nominierungsphase, d. h. der Platzierung der Outgoing-Studierenden an Hochschulen weltweit, gerade einen neuen Höchststand an Bewerbungen und Beratungsgesprächen verzeichnet. Ich bin stolz auf die Studierenden, die trotz der Pandemie ein Auslandssemester in anderer Form absolviert haben; aber es ist schön, den Studierenden wieder Perspektiven auf ein Auslandssemester vor Ort aufzeigen zu können.“

Das Beratungsangebot des Fachbereichs in Bezug auf die Auswahl der im Ausland zu absolvierenden Module, den Bewerbungsprozess und die Betreuung in der Auslandsphase wird von den „Outgoings“ dankbar angenommen. Ein Studierender schreibt in seinem „Erfahrungsbericht“ nach dem Auslandsaufenthalt: „Die Beratung im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften und im International Office vor, während und nach meinem digitalen Auslandssemester mit der griechischen Partnerhochschule war toll. Ich habe mich immer gut aufgehoben gefühlt!“ Seit Anfang des Jahres unterstützt Frau Sophia Sturm als Projektmitarbeiterin das Team „Internationales des Fachbereichs“. Prof. Dr. Sibylle Treude, akademische Auslandsbeauftragte des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, stellt fest: „Wir verzeichnen bereits seit einigen Semestern vor der Pandemie ein steigendes Interesse an einem Auslandsaufenthalt sowohl bei den Bachelor- als auch bei den Masterstudierenden. Dies ist eine sehr erfreuliche Entwicklung, da die Outgoing-Studierenden einmalige interkulturelle Erfahrungen in ihrem Studium machen und eine wertvolle Zusatzqualifikation erwerben.“

Die Studierenden können entweder eine der rund 50 ausländischen Universität aus dem Partnernetzwerk des Fachbereichs und der Hochschule oder als „Free Mover“ eigenständig eine Universität im Ausland wählen. Das International Office am RheinMoselCampus der Hochschule Koblenz unterstützt die Studierenden bei allen Fragen rund um die Finanzierung. Frau Quander, Leiterin des International Office: „Besonders beliebt sind natürlich die Erasmus-Stipendien, die die EU auch in ihrem neuen Haushalt wieder fest eingeplant hat.“

Seit Anfang des Jahres hat der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften auch erstmals eine Doktorandin aus Südafrika. Frau Simone Thomas wird für drei Jahre in Koblenz lehren und forschen. Betreut wird sie von Prof. Dr. Holger Schmidt im Fachbereich und von Dr. Pieter Steenkamp von der Partnerhochschule in Kapstadt, der Cape Peninsula University of Technology (CPUT). Die Freude über diese Form gelebter Internationalität ist auf allen Seiten groß, besonders auch bei Frau Thomas: „This is a life-changing opportunity for me, both personally and professionally.“

Frau Thomas ist auch in die Lehre am Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften eingebunden, die seit Pandemiebeginn vorwiegend per Videokonferenz stattfindet. Nicht zuletzt bleibt auch für alle Outgoing- und Incoming-Studierenden zu hoffen, dass eine baldige Rückkehr zur Präsenzlehre möglich sein wird!