Feierliche Unterzeichnung der Forschungsinitiative im Ludwig-Museum
17.06.2024
Forschungsförderung | Forschung an der HS Koblenz | TOP |Hochschule|
Mit der Unterzeichnung durch den rheinland-pfälzischen Minister für Wissenschaft und Gesundheit Clemens Hoch erhalten die Universität Koblenz jährlich 625.000 Euro und die Hochschule Koblenz 300.000 Euro für den weiteren Ausbau ihrer Forschungsaktivitäten in den nächsten fünf Jahren. Im Rahmen der feierlichen Unterzeichnung im Ludwig Museum am Montag in Koblenz stellten die beiden Hochschulen in Impulsvorträgen Projekte aus den Forschungsbereichen „Wasser“ vor. Zudem bot die Veranstaltung den Teilnehmenden eine Plattform für den Austausch über zukünftige Forschungskooperationen und die Entwicklung innovativer Lösungen für aktuelle Herausforderungen in den Bereichen Wasser und Umwelt.
„Mit der Forschungsinitiative hat die Landesregierung vor 16 Jahren ein Förderinstrument etabliert, das unsere Hochschulen im Wettbewerb um den wissenschaftlichen Nachwuchs, Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher sowie Fördermittel stärkt. Auf der Grundlage von Zielvereinbarungen betreiben wir so eine auf Langfristigkeit angelegte Forschungsförderung, die sich auf strategische Elemente konzentriert. Diese Strategie trägt Früchte, wie erfolgreiche Drittmitteleinwerbungen unserer beiden Koblenzer Hochschulen zeigen. Über die Forschungsinitiative leisten wir als Landesregierung nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der nationalen und internationalen Wettbewerbsposition unserer Universität und Hochschule für angewandte Wissenschaften, sondern stärken auch den Forschungsstandort Rheinland-Pfalz", sagt Wissenschaftsminister Clemens Hoch.
Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Wehner und Hochschulpräsident Prof. Dr. Karl Stoffel zeigten sich erfreut über die Unterstützung und hoben die positiven Auswirkungen der zusätzlichen Fördermittel auf die Forschungslandschaft in Koblenz hervor. „Erfolgreiche Forschung ist die Basis für gute Lehre und einen gelungenen Transfer zwischen Hochschule und Unternehmen. Sie ist essentiell für eine Hochschulentwicklung mit zukunftsfähigem Studienangebot“, betont Prof. Dr. Karl Stoffel, Präsident der Hochschule Koblenz. Prof. Dr. Stefan Wehner, Präsident der Universität Koblenz, erklärt: „Mit den zusätzlichen Fördermitteln können wir die Forschungsunterstützung weiter ausbauen und zukunftsgerecht weiterentwickeln. Von einer Schärfung der Forschungsprofile profitiert auch die Region Koblenz, die dadurch als attraktiver Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort wettbewerbsfähiger, innovativer und somit zukunftsfähiger wird.“
Im Mittelpunkt der Forschungsinitiative steht die Förderung von ausgewählten Bereichen, in denen die Hochschulen ihre wissenschaftliche Tätigkeit intensivieren wollen. Mit der Unterstützung soll es beispielsweise den so genannten Potential- und Profilbereichen ermöglicht werden, sich im nationalen und internationalen Wettbewerb um Forschungsgelder weiter erfolgreich zu behaupten.
An der Universität Koblenz sollen zwei Potentialbereiche gefördert werden, die der weiteren Profilbildung der Universität dienen. Hier sollen interdisziplinäre Konsortien gebildet werden, die perspektivisch in einem koordinierten DFG-Förderprogramm oder Verbundprojekten auf Bundes- oder EU-Ebene erfolgreich Mittel einwerben. Finanziert durch die Forschungsinitiative hatte die Universität Koblenz-Landau einen Nachwuchsfonds eingerichtet, der nun an der Universität Koblenz als Karrierefonds fortgeführt werden soll. Ziel des Karrierefonds ist es, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in frühen Karrierephasen kleinere Projekte im Sinne von Vorstudien zu ermöglichen.
Zudem sollen Mittel des Strategiefonds der Forschungsinitiative bereitgestellt werden, um Frauen in Fächern, in denen der Frauenanteil in Koblenz nachweislich niedrig ist, zusätzlich eine Qualifikationsstelle für drei Jahre anzubieten. Damit verspricht sich die Universität Koblenz eine spürbare Steigerung der Professorinnenanteile insbesondere in den unterrepräsentierten Bereichen.
„Wir freuen uns sehr über die zusätzlichen Fördermittel, mit denen wir unsere auf Interdisziplinarität ausgelegte Forschungsstruktur weiter stärken und gleichzeitig attraktive Karriereperspektiven für junge Wissenschaftler*innen bieten können. Als junge Universität stehen wir vor besonderen Herausforderungen und haben daher den Anspruch, unsere Forschungsaktivitäten national und international sichtbar zu machen“, betont Prof. Dr. Claudia Quaiser-Pohl, Vizepräsidentin für Forschung und Transfer der Universität Koblenz.
An der Hochschule Koblenz werden drei Profilbereiche durch die Forschungsinitiative gefördert: Im Profilbereich „Analytische Bildgebung“ stehen neben analytischen Möglichkeiten wie z.B. der Röntgenbildgebung und Rasterelektronenmikroskopie und die Auswertung von Bilddaten im Vordergrund. Der Profilbereich „Soziale Arbeit, Sozialpolitik und Bildung im Kontext sozialen Wandels“ befasst sich mit sozioökonomischen Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die gesellschaftlichen Institutionen, soziale Gruppen und Individuen. Der Profilbereich „Data Driven Systems“ vereint Forschende, Aktivitäten und Projekte, die entlang der unterschiedlichen Dimensionen der Digitalisierung die einzelnen Fachdisziplinen interdisziplinär verknüpfen.
„Diese Zielvereinbarung mit der Förderung durch das Ministerium stellt einen wichtigen Meilenstein für unsere Forschungsgemeinschaft dar, wodurch u.a. der interdisziplinäre Potenzialbereich ‚Wasserbewirtschaftung und Transformation‘ weiter ausgebaut werden kann, um gemeinsam mit der Stadt Koblenz, dem Kreis Ahrweiler oder den Kommunen des Oberen Mittelrheintals Lösungsansätze zu Herausforderungen wie zunehmende Hitze und Dürreperioden sowie umgekehrt Starkregen und Überflutungen zu untersuchen,“ betont die Vizepräsidentin der Hochschule Koblenz, Prof. Dr. Antje Liersch.
Neben den geförderten Bereichen ermöglicht die Forschungsinitiative der Universität und Hochschule, das wissenschaftliche Umfeld weiter zu verbessern. So werden an beiden Koblenzer Hochschulen beispielsweise die Förderung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in frühen Karrierephasen sowie die Wissenschaftskommunikation ausgebaut.