Studierende im Diskurs mit dem niederländischen Jugendhilfesystem

Die Projektwerkstatt „Forschung in der Kinder- und Jugendhilfe“ unter Leitung von Prof. Dr. Armin Schneider erkundete im Rahmen einer Exkursion nach Maastricht das niederländische Kinder- und Jugendhilfesystem und dessen Wandlungen. Der Aufenthalt an der Zuyd Universität gab Einblick in die unterschiedlichen Hilfesysteme der Länder und ermöglichte einen Perspektivwechsel für beide Seiten, bei dem sich Ressourcen sowie Verbesserungspunkte rund um das Thema Kindesschutz herausstellten.

Dr. Goos Cardol von der Zuyd Universität berichtete von den geplanten gesetzlichen Veränderungen, die auf die niederländische Kinder- und Jugendhilfe zukommen, und stellte sie in einen internationalen Vergleich. Neben den theoretischen Inhalten blieb Zeit für Begegnungen, und die deutschen Studierenden nutzten die Möglichkeit, sich mit den niederländischen Studierenden der Zuyd Universität auszutauschen. Angelina Sonnemans, Sozialarbeiterin im dortigen Jugendhilfezentrum, referierte zum Thema Multidisziplinäre Teams in der Sozialen Arbeit und setzte dies auch gleich in einem Workshop mit den Studierenden um. So wurden vor allem das systemische Hilfesystem der Einrichtung und die Handlungsstrukturen durch einen praxisnahen Bezug deutlich.

Am Nachmittag erhielten die Studierenden Einblick in die Arbeit des „Raad vor de Kinderbescherming“, vergleichbar mit dem Jugendamt in Deutschland. Durch einen Besuch vor Ort wurde den Studierenden die Arbeit im Kindesschutz in den Niederlanden näher gebracht und Vergleichspunkte zum deutschen System herausgearbeitet.

Der folgende Tag stand ganz im Fokus der Forschung. Den Einstieg gestaltete Marijke Sniekers mit der Präsentation ihres Forschungsprojektes „Alleinerziehende Mütter in Limburg“. Der weitere Verlauf gestalteten deutsche und niederländische Studierende mit Präsentationen zum Thema Kinderarmut. Gegen Mittag traten die deutschen Studierenden die Heimreise an. Bei dieser Exkursion ist deutlich geworden, dass einige Parallelen zwischen den deutschen und niederländischen Hilfesystemen bestehen und dass die Länder von den jeweiligen Erfahrungen sowie Erkenntnissen profitieren können.