Studierende der Elektrotechnik besuchten das Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik in Wachtberg

KOBLENZ/WACHTBERG. Eine Gruppe von Studierenden der Elektrotechnik sowie Alumni der Hochschule Koblenz waren der Einladung des Koblenzer VDE gefolgt, an einer Exkursion zum Radom in Wachtberg teilzunehmen. Das Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik in Wachtberg, mit dem die Hochschule Koblenz im Rahmen des Fraunhofer-Anwendungszentrum für multimodale und luftgestützte Sensorik am RheinAhrCampus Remagen kooperiert, öffnete zum ersten Mal seit über 15 Jahren wieder seine Tore für eine breitere Öffentlichkeit. Dementsprechend groß war der Andrang.

Die in Wachtberg vorhandene Anlage des TIRA (Tracking and Imaging Radar)-Systems dient der wetter- und tageszeitunabhängig Beobachtung von Satelliten und ist eine der größten und schnellsten weltweit. In nur 15 Sekunden wird die 34 m große Parabolantenne einmal um die eigene Achse bewegt. Gebaut wurde die Anlage ab Mitte der 60er Jahre. Die Antenne des TIRA-Systems befindet sich aus Wetterschutzgründen unter einer kugelförmigen Kuppel. TIRA wird dazu genutzt, die Bahnen der Satelliten präzise zu vermessen und hochaufgelöste Radarbilder zu erstellen. Diese Radarbilder werden verwendet, um bei Kommunikationsverlust einen etwaigen Schaden eines Satelliten und seine Rotationsbewegung analysieren zu können. Durch die hohe Empfindlichkeit des TIRA-Systems lassen sich zudem noch Objekte von etwa 2 cm Größe („Weltraumschrott“) auf eine Entfernung von 1000 Kilometern ausfindig machen. Mit den so gewonnen Daten können die Wissenschaftler Modelle der Verteilung von Weltraumobjekten validieren. Dazu kann TIRA auch zur Kollisionsvermeidung zwischen Weltraumschrott und aktiven Satelliten beitragen.

Neben der Besichtigung des Radoms konnten sich die Besucherinnen und Besucher auch mit den aktuellen Forschungsthemen des Fraunhofer-Instituts befassen, die hier auf einer 500 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche dargestellt werden. Dazu gehört beispielsweise der Einsatz von Radar-Systemen im Katastrophenschutz. So können durch Radaruntersuchungen vor Ort langsam bewegende Objekte verortet werden, so dass die Helfer nicht von weiteren Trümmerteilen erschlagen werden.

„Wir versuchen unseren VDE-Mitgliedern und den Studierenden an der Hochschule Koblenz immer wieder Möglichkeiten für spannende Einblicke zu liefern. So werden wir auch im zweiten Halbjahr wieder interessante Vorträge aus dem technischen Bereich organisieren“, so Fabian Vocktmann, Stützpunktleiter des VDE in Koblenz.