Ada-Lovelace-Projekt beteiligte sich auch an Nacht der Technik

Ein traditionsreiches Projekt der Hochschule Koblenz gibt Einblicke: Mit spannenden Mitmachangeboten interessierten auch in diesem Jahr wieder Mentorinnen aus den Fachbereichen Ingenieurwesen und Bauwesen begeisterte Besucher auf der Nacht der Technik für ihre Studienschwerpunkte. Unterstützt wurden sie dabei von Prof. Dr. techn. Antje Liersch. Bei ihrem persönlichen Einsatz gestaltete sie die ganze Nacht Angebote selbst mit und informierte über das Projekt und den Studienmöglichkeiten an der Hochschule Koblenz.

Das Ada-Lovelace-Projekt, ein Rheinland-Pfälzisches Mentoring-Netzwerk für Frauen in MINT ist auf Erfolgskurs: Über 70.000 Schülerinnen konnten sich im Ada-Lovelace-Projekt aktiv im MINT-Bereich erproben! Seit 17 Jahren verfolgt das Ada-Lovelace-Projekt (ALP) an Universitäten und Hochschulen in Rheinland-Pfalz das Ziel, mehr Mädchen und junge Frauen für technische und naturwissenschaftliche Studiengänge- oder Ausbildungsberufe zu motivieren und sie dabei zu unterstützen.

Das Projekt bietet Schülerinnen Vorbilder auf Augenhöhe an. Studentinnen und weibliche Auszubildende (Mentorinnen) bestärken die Zielgruppe in ihren individuellen Fähigkeiten und führen sie an technisch-naturwissenschaftliche Bereiche heran. Es werden vielfältige Aktionen, Seminare und Workshops umgesetzt, um junge Frauen zu beraten und zu ermutigen. Seit 1997 gilt das Ada-Lovelace-Projekt als bundesweites Best-Practice-Modell für Frauenförderung in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT). Durch sein flächendeckendes und nachhaltiges Wirken gibt es inzwischen in Rheinland-Pfalz - auch im Bundesvergleich - überdurchschnittlich viele Frauen in naturwissenschaftlichen Studiengängen. Bundespräsident Gauck dankte am 9. Januar 2014 beim Neujahrsempfang im Schloss Bellevue Makbule Engelhardt Projektleiterin an der Technischen Universität Kaiserslautern für ihr besonderes Engagement.

„Sich in Workshops praktisch erproben zu können, davon profitieren die Schülerinnen enorm“, so Diplom-Geographin Catharina Meyer, Leiterin der Zentralen Koordinierungsstelle an der Universität in Koblenz. Dies zeigt auch die Evaluation des externen Markt-, Meinungs- und Sozialforschungsinstituts in-summa: Gefällt den Schülerinnen das Angebot, dann schätzen sie auch ihre eigenen Fähigkeiten im MINT-Bereich höher ein. Allein im letzten Jahr bewerteten 97% der Schülerinnen die ALP-Veranstaltungen mit sehr gut bis eher gut, 68% der teilnehmenden Mädchen gaben an, dass ihr Interesse an MINT gestiegen sei. Das ALP legt Wert auf Kooperationen und macht MINT für die Öffentlichkeit greifbar. In diesem Jahr konnte zum Beispiel die Wanderausstellung mit Millionen-Publikum „Mathematik zum Anfassen!“ unter Beteiligung von Projektleiterin Bianca Schröder an die Universität Trier geholt werden.

Bei der Verfolgung des Ziels, Frauen für den MINT-Bereich zu gewinnen, ist auch ein hervorragendes Netzwerk von aktiven sowie ehemaligen Mentorinnen entstanden. So konnte die ehemalige ALP-Mentorin und Ingenieurin Nadja Kratz ihren Traum vom Studium bis zur Promotion mit magna cum laude verwirklichen. Unterstützt wurde sie dabei von Prof. Dr. techn. Antje Liersch, der ersten weiblichen Professorin am Fachbereich Ingenieurwesen an der Hochschule Koblenz. „Durch unsere erfolgreiche Projektarbeit haben wir in der Fachrichtung Werkstofftechnik, Glas und Keramik für das kommende Wintersemester einen weiblichen Studierendenanteil von über 30% erreicht“, berichtet die dortige Projektleiterin Anja Gros. In den sogenannten „harten“ Ingenieurwissenschaften liegt der Frauenanteil in der Regel unter 5%.

Anlässlich des 200jährigen Geburtstags der Projektnamensgeberin Ada Lovelace können sich interessierte junge Frauen auch im Jahr 2015 wieder auf ein breit angelegtes Veranstaltungsspektrum freuen, das mit vielen innovativen Ideen in Kürze veröffentlicht wird. Die Auftaktveranstaltung dafür wird an der Universität Mainz stattfinden, Details sind unter www.ada-lovelace.com zu finden. Finanziert wird das Ada-Lovelace-Projekt durch das Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen (MIFKJF), das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MBWWK) und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.