Sportentwicklungsplanung (SEP) für Köln im Stadtrat einstimmig verabschiedet

13.06.2019

#Ende eines zweijährigen Prozesses #Nachhaltige Entwicklungen angestoßen #SEP in Bibliothek verfügbar

  • SEP im Kölner Stadtrat

Kurz vor Ostern war es soweit. Nach knapp zweijähriger Arbeit verabschiedete der Kölner Stadtrat die Sportentwicklungsplanung für die Stadt Köln einstimmig. Das insgesamt 210 Seiten starke Werk wurde von Prof. Dr. Robin Kähler (Mannheim; vorher Uni Kiel), Prof. Dr. Hans-Peter Brandl-Bredenbeck (Uni Augsburg), Dr. Markus Fischer (Bonn) sowie von Lutz Thieme und Sören Wallrodt von unserem Campus erstellt. Die RACler waren vor allem für die empirischen Erhebungen bei den Kölnerinnen und Kölnern sowie bei den Sportvereinen zuständig, entwickelten Ideen zur künftigen Ausrichtung der Sportförderung, konzipierten ein Belegungsmanagementsystem für die städtischen Sportstätten und waren an den fünf Modellprojekten beteiligt, in denen begonnen wurde, die Ergebnisse der Erhebungen sowie notwendige Veränderungen umzusetzen.

„Es war meines Wissens das erste Mal, dass innerhalb einer Sportentwicklungsplanung explizit Modellprojekte entwickelt und umgesetzt wurden, die die Prinzipien aus den Planungsprozessen in konkretes Handeln umgesetzt haben“, betonte Lutz Thieme. Bei einem Modellprojekt handelt es sich um eine quartiersbezogene Freiraumentwicklung zwischen Bahnkreuz im Norden und Aachener Weiher im Süden unter Einbezug der Sportanlage Everhardstraße. Dabei werden die Räume die bereits sportlich genutzten Räume aus der Perspektive von Schul- und Vereinsnutzung sowie des nicht organisierten Sports der Anwohner betrachtet und neu geordnet. Ein zweites Modellprojekt beschäftigt sich mit dem bewegungsfördernden Umfeld und entsprechender Schulsportanlagen bei zwei in Kürze zu bauenden Kölner Schulen. Im dritten Modellprojekt wurden Planungen und Umsetzungsmöglichkeiten erarbeite, wie in einem konkreten Sozialraum eine überdachte Sport- und Bewegungsanlage konzipiert sein muss, um das soziale Miteinander bei Spiel, Sport und Bewegung zu begünstigen. Die anderen beiden Modellprojekte bezogen sich auf die Verbesserung der Verwaltungsstrukturen und der Innovationsfähigkeit der Akteure im Kölner Sport.

Die Ernsthaftigkeit, mit der die Stadt Köln die Sportentwicklungsplanung umsetzen will, zeigt sich u.a. daran, dass zusätzlich 2,6 Mio. € schon im Haushalt 2019 für Projekte in Umsetzung der Sportentwicklungsplanung zur Verfügung gestellt wurden. Ein gut angelegter Betrag, auch vor dem Hintergrund der ökonomischen Bedeutung des Sports in Köln. „Jährlich geben die Kölnerinnen und Kölner rund 500 Mio. € für ihren aktiven und passiven Sportkonsum aus. Das bedeutet, dass rund 4000 Arbeitsplätze vom Sport abhängen. Würde zudem die geleistete ehrenamtliche Arbeit durch Hauptamt ersetzt werden müssen, wären dafür Aufwendungen von rund 400 Mio. € pro Jahr fällig“, so Sören Wallrodt.

Beispielhaft für andere Sportentwicklungsplanungen war zudem das ausgedehnte Bürgerbeteiligungsverfahren sowie die breite politische Beteiligung bis hin zu Diskussion in jeder Kölner Bezirksvertretung. „Letztlich war die Erstellung der Sportentwicklungsplanung ein Organisationsentwicklungsprozess. Dieser hat dazu geführt, dass nunmehr alle Organisationen im Kölner Sport, vor allem also die Sportverwaltung, der Stadtsportbund und die Sportjugend viel enger zusammenarbeiten. Aber auch die Kooperation in Sachen Sport und Bewegung zwischen den Ämtern der Kölner Stadtverwaltung hat sich sehr positiv entwickelt“, resümiert Lutz Thieme. Natürlich ist der Sportentwicklungsplan für Köln in der RAC-Bibliothek verfügbar.