RAClerInnen im Ehrenamt: Teil 6 mit Meike Sandra Wagener

23.12.2019

Sportmanagement ist sehr vielseitig, ebenso wie die ehrenamtlichen Tätigkeiten im Sport. In den kommenden Wochen möchten wir euch verschiedene RAClerInnen mit ihren Sporarten, ehrenamtlichen Engagement und Erfahrungen in unserer Reihe „RAClerInnen im Ehrenamt“ vorstellen. Wir möchten euch Einblicke in das wichtige Feld Ehrenamt geben und die Personen, die das Ehrenamt bekleiden, vorstellen. Unser sechstes Interview haben wir mit der Sporttaucherin Meike Sandra Wagener geführt. Meike berichtet über einen exemplarischen Tauchgang und ihre vielen Tätigkeiten im ehrenamtlichen Bereich.

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Lasse: Hallo Meike, danke dass du dir heute die Zeit für meine Fragen nimmst. Bitte stelle Dich einmal kurz vor. Wer bist du, woher kommst du? Was machst du aktuell (Studium, Praktikum o. ä.)? 


Meike: Mein Name ist Meike Sandra Wagener, ich bin 24 und wohne in Brühl. Meine Heimat ist nicht weit von hier in Erftstadt. Aktuell bin ich im 6. Semester Sportmanagement am RheinAhrCampus, möchte aber nächstes Semester ins Praktikum gehen. 


Lasse: Hast du schon eine Idee in welche Richtung es gehen soll bei deinem Praktikum?


Meike: Im Praktikum soll es in die Richtung Sport- und Eventmanagement gehen.


Lasse: Okay, dann drücke ich die Daumen! Dann kommen wir mal zu deinem Sport. Aus welcher Sportart kommst du und wie bist du zu deiner Sportart gekommen?


Meike: Meine Sportart ist das Sporttauchen. Dazu gehört das Tauchen mit Drucklufttauchgerät, aber auch das Üben von Apnoe, also das Strecken- und Tieftauchen ohne Gerät. Ich bin mit dem tauchen aufgewachsen, da meine Eltern beide einen Tauchschein haben und insbesondere mein Vater mir den Sport näher gebracht hat und mich herangeführt hat. Auch mein jüngerer Bruder ist später nachgezogen. 


Lasse: Wann hast du begonnen mit dem Sporttauchen? 


Meike: Mit 12 Jahren hab ich meine ersten Tauchgänge im Freiwasser gemacht und meinen ersten Tauchschein bestanden. 


Lasse: Und bis jetzt beim Sporttauchen geblieben. Warum? Was fasziniert dich am Tauchen? 


Meike: Ja, genau ich bin beim Sporttauchen geblieben. Mich fasziniert es in eine andere Welt einzutauchen und diese mit all ihren Fassetten zu erkunden und zu bewundern. Das Gefühl von Schwerelosigkeit und das immer wieder herantasten an den eigenen Grenzen. 


Lasse: Deine Sportart gehört ja wirklich zu den Besonderen. Vielleicht kannst du uns mal kurz einen Tauchgang beschreiben, wie läuft das ab? 


Meike: Ein ganz normaler Tauchgang: Nachdem wir zu Hause in unserem Keller all unsere Tauchsachen gepackt haben und in unsere Kompressorstation unsere Tauchflasche mit 200bar Druckluft bestehend aus Atemluft gefüllt haben, geht es an den See. Einer unserer Hausseen ist der Fühlingersee in Köln. Nachdem wir uns eine Tauchgenehmigung gekauft haben, ziehen wir uns auf dem asphaltierter Parkplatz um. Also Anzug an. Flasche, Jacket, Atemregler zusammenbauen. Blei, Tauchcomputer, Kompass anlegen. Flossen, Maske und Handschuhe in die Hand. Jacket auf den Rücken und ab geht's Richtung Wasser. Am Wasser angekommen nochmal kurz mit dem Tauchbuddy alles gecheckt. Flasche ist aufgedreht und voll, Atemregler gibt Luft und es ist auch alles am Mann/ der Frau. Flossen an, Maske auf den Kopf, Handschuh an die Hände. Noch schnell den Kompass gepeilt und los gehts. Alles festhalten, Atemregler in den Mund und mit einem Sprung ins Wasser. An der Oberfläch nochmal kurz besprochen und ab runter. Langsam auf tiefe so ca. 10 m, dort hat der Fühlingersee eine schöne Sicht. Auf unserem Tauchgang haben wir Welse, Karpfen, Sonnenbarsche und sogar Quallen gesehen. Zwischendurch nochmal checken wie viel Luft in der Flasche ist. Nach einer guten Stunde sind wir wieder am Ausgang. Raus zum Auto laufen, umziehen alles verstauen und dann noch bei einem schönen Kaltgetränk den Tauchgang nachbesprechen. 


Lasse: Klingt nach einem sehr schönen Tagesausflug! Du bist darüber hinaus auch ehrenamtlich engagiert. Welches Ehrenamt bekleidest du? Was gehört zu deinem Aufgabenbereich?


Meike: Ehrenamtlich engagiere ich mich zum Einem in meinem Tauchsportverein als Geschäftsführerin. Hierzu gehört die Mitgliederverwaltung, die Vorstandsorganisation (Schriftführung, Aufgabenverteilung, Vorstandstermine) und der Kontakt zum Verband. Weiterhin bin ich Ausbilderin, d.h. ich organisiere und leite die Anfängerausbildung. Ich bilde selber im Schwimmbad aus und begleite die ersten Freiwassertauchgänge. Neben meiner Vereinstätigkeit bin ich stellvertretende Vorsitzende der Sportjugend des Kreis Sport Bund Rhein Erft. Hier gehört es zu meinen Aufgaben gemeinsam mit meinem Team, den Kinder- und Jugendsport als Dachverband im Rhein- Erft Kreis zu unterstützen. Wir bringen neue Projekte auf den Weg wie z.B. : Vereine und Schulen zusammenzuführen, Jugendliche an Sportarten und Vereine heranzuführen, das Organisieren von Sporthelferausbildungen, Sportveranstaltungen mit Vereinen, SSVen und Jugendzentren zu organisieren und natürlich unserem Mitgliedsverein die Informationen von der Sportjugend des LSB weiterzugeben. Als kleine ehrenamtliche Tätigkeit bin ich noch in der Steuerungsgruppe des Vorstandes des Tauchsportverbandes NRW und gründe zur Zeit dort auch das J-Team mit. 


Lasse: Das ist ja eine Menge an ehrenamtlichen Engagement, super! Welche Herausforderungen bzw. Probleme gibt es bei den Ehrenämtern? Gibt es spezifische Herausforderungen für deine unterschiedlichen Tätigkeiten oder kannst du Parallelen feststellen? 


Meike: Die Herausforderungen sind leider überall sehr ähnlich, wenn auch für unterschiedliche Gebiete. Einerseits ist es die Zeit. Die Zeit um alle Aufgaben zu schaffen, hierzu gehört immer ein gutes Team in allen Bereichen sonst funktioniert es nicht. Allerdings fehlt uns an vielen Stellen leider der Nachwuchs im Ehrenamt, um das Team effektiv aufrecht zu halten und unsere Arbeit gerade im Kreis Sport Bund nicht zu vernachlässigen. Im Verein ist es leider die Motivation der Mitglieder sich zu engagieren. Meine Herausforderung ist immer die Mitglieder zu motivieren, kleine Verantwortungen zu übernehmen. 


Lasse: Bleiben wir bei der Thematik um die fehlenden Ehrenamtler*Innen. Wie sorgt ihr im Verein dafür, neue Helfer*Innen, Ehrenamtler*Innen zu rekrutieren?


Meike: Schwierige Sache. Wir versuchen unseren Mitgliedern immer eine transparente Arbeit vorzuweisen und aufzuzeigen, dass je mehr sich engagieren, desto mehr sich die Verantwortung und die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt. Für einzelne Themen, Projekte oder Aufgaben versuchen wir Helfer zu gewinnen und auch immer die Jugend mit einzubeziehen. 


Lasse: Richtiger Ansatz, denn ohne Ehrenamt funktioniert unser Sport nicht! Die letzten beiden Fragen: Woher kommt deine Motivation für das Ehrenamt? 


Meike: Das wüsste ich auch manchmal gerne. Ich denke es ist eine gesellschaftliche Aufgabe, wenn jeder ein Stück davon übernimmt, können alle gemeinsam viel erreichen. So auch meine Motivation; Neues in die Wege zu leiten, umzusetzen und für die Nachwelt da zulassen. 


Lasse: Was hast du durch den Sport und insbesondere durch dein Ehrenamt gelernt?


Meike: Ich habe viel über mich selbst gelernt. Ich habe gelernt relativ frei zu reden, meine Meinung mit Argumenten zu unterfüttern und die auch Anderen gegenüber frei zu äußern und mich durchzusetzen. Neues zu wagen, auch wenn es mal schief geht und Projekte kreativ umzusetzen.


Lasse: Super, schöne Schlussworte! Vielen Dank für die interessanten Einblicke ins Sporttauchen!


Meike: Sehr gerne!