Wissenschaft-Praxis-Transfer: Wie verkörpern pädagogische Fachkräfte ihre professionelle Haltung?

Die eigene professionelle Haltung überprüfen und sich selber reflektieren ist für die Arbeit mit Kindern in der Kita besonders wichtig. Zum Thema professionelle Haltung in sozialen Berufen haben sich nun mehr als 70 Interessierte aus dem Feld der Kindertagesbetreuung im Institut für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit | Rheinlad-Pfalz (IBEB) der Hochschule Koblenz im Rahmen des bereits vierten Wissenschaft-Praxis-Transfers ausgetauscht.

  • Prof. Dr. Eric Mührel gehörte zu den Referierenden. Foto: IBEB

  • Das Forum beinhaltete auch interaktive Einheiten, in denen das Publikum in Kleingruppen arbeiten konnte.

Die Geschäftsführerin des IBEB, Ulrike Pohlmann, begrüßte die Prof. Dr. Monika Frink und Prof. Dr. Eric Mührel aus dem Fachbereich Sozialwissenschaften der Hochschule Koblenz. In zwei aufeinander folgenden Vorträgen stellten die beiden Referierenden eindrücklich dar, wie bedeutsam eine innere und äußere Haltung für den Erfolg pädagogischer Arbeit ist. Welche Haltung habe ich, was hat mich geprägt und wie verhalte ich mich gegenüber Kindern? Diese Fragen machten die Vielschichtigkeit von Haltung deutlich. Zudem thematisierten die Referierenden die Diskrepanz zwischen einer inflationären Verwendung des Begriffs und der gleichzeitig nur bedingten wissenschaftlichen Fundierung. Diese Tatsache erschwere eine klare Verwendung.

„Professionelles Handeln setzt sich aus Haltung, Können und Wissen zusammen“, erläuterte Frink, „hierbei spielt die innere und die äußere Haltung eine Rolle. Haltung ist immer Ausdruck der ganzen Person“. Es sei wichtig, sich selber zu kennen. In den interaktiven Vorträgen wurde die Mitgestaltungsmöglichkeit in den sozialen Berufen über die eigene Haltung deutlich. „Die tägliche Arbeit in sozialen Berufen ist ein großer Schatz“, so Mührel.

Die ersten Berufsjahre der pädagogischen Fachkräfte sind laut Frink für die professionelle Haltung besonders prägend. Im Diskurs mit den Teilnehmern wurde diese Aussage auch von einer Teilnehmerin, Karin Pauly von der katholischen Kita gGmbH, bestätigt. Laut Pauly prägen auch die eigenen Kindheitserfahrungen in besonderer Hinsicht. Letztendlich sei es neben der eigenen Haltung der pädagogischen Fachkräfte wichtig, die entsprechenden Strukturen und Kulturen in den Einrichtungen zu schaffen. Damit könne eine Entwicklung der individuellen Haltung gefördert und getragen werden.

Für Rückfragen steht Janina Gerdes als Ansprechpartnerin per eMail gerdes(at)hs-koblenz.de oder telefonisch unter (0261)9528-266 gerne zur Verfügung.