Künftige Bauingenieurinnen und Bauingenieure informierten sich bei Exkursion über Stuttgart 21

Professoren, Mittarbeiter und Studierende des Fachbereichs Bauingenieurwesens besuchten das Projekt Stuttgart 21. Anlass dieser Exkursion war ein Vortrag eines Vertreters der Deutschen Bahn (DB) AG zu diesem Thema im Zuge der Vortragsreihe Baupraxis im Wintersemester 2016/2017. In diesem Zusammenhang war der Fachbereich von der DB AG nach Stuttgart eingeladen worden, um die im Vortrag gezeigten Aspekte auf der Baustelle in der Realität betrachten zu können. Da das Projekt Stuttgart 21 nicht nur den Bau des neuen Zentralbahnhofes in Stuttgart betrifft, sondern in direkter Verbindung mit den anschließenden Bahnstrecken steht, führte die Exkursion außerdem zu den Tunnelbaustellen im Zuge der Neubaustrecke nach Ulm.

  • Exkursionsgruppe der Hochschule Koblenz

Nachdem die Exkursionsteilnehmer nach früher Abfahrt aus Koblenz in Stuttgart eingetroffen waren, besuchten sie zunächst das Turmforum. Dort wurde das Projekt Stuttgart 21 zunächst anhand von Modellen in der Übersicht erläutert. Stuttgart 21 betrifft nicht nur den Umbau des vorhandenen Bahnhofes. Es handelt sich um ein Verkehrs- und Städtebauprojekt, das einen Streckenneubau von über 50 km betrifft, wobei etwa ein Drittel auf die neue Schnellfahrstrecke nach Ulm entfällt. In Stuttgart wird der bestehende Kopfbahnhof, der aufgrund der Geographie als Abschluss der in Tallängsrichtung verlaufenden Gleisen, zu einem Durchgangsbahnhof umgebaut. Zur besseren Erreichbarkeit des Flughafens und der Messe werden zwei weitere neue Bahnstationen entwickelt. Anschließend erfuhren die Gäste der Hochschule Koblenz im Zuge eines kleinen Imbisses im Baubüro die Berufschancen für neue Ingenieure bei der DB. Ein Rundgang über die eindrucksvolle Baustelle rundete den Besuch im Zentrum von Stuttgart ab.

Nach der Besichtigung von Stuttgart 21 brachen die angehenden Bauingenieurinnen und Bauingenieure Richtung Boßlertunnel und Steinbühltunnel auf, um sich mit der im Zuge von Stuttgart 21 entstehenden neuen Hochgeschwindigkeitsbahnverbindung Wendlingen-Ulm zu befassen. Die Hälfte der 60 km langen Strecke führt durch neun Tunnel, ansonsten folgt sie in enger Bündelung der parallelen A8. Darüber hinaus entstehen ca. 40 Eisenbahn- und Straßenüberführungen, darunter die beiden herausragenden Talbrücken über den Neckar bei Wendlingen und über das Filstal bei Mühlhausen im Tale. Die Letztgenannte verbindet die im Zuge der Exkursion besuchten Boßlertunnel (8.806 m) und Steinbühltunnel (4.847 m), die den Aufstieg zur Schwäbischen Alp ermöglichen und die alte Strecke über die sogenannten Geißlinger Steige für den Hochgeschwindigkeitsverkehr ersetzen.

Dort erfolgte eine Besichtigung verschiedener Einrichtungen wie beispielsweise der Tunnelportale. Obwohl das Innere der Tunnel aufgrund von Spezialmaßnahmen nicht besichtigt werden konnte, ergab der Rundgang jedoch eine sehr gute Übersicht der gesamten Tunnelbaumaßnahmen. Spät abends kehrte die Exkursionsmannschaft um viele praktische Erfahrungen reicher nach Koblenz zurück.