Fachtagung an der Hochschule Koblenz diskutierte Weiterentwicklung der pädagogischen Kita-Arbeit

Bei der Fachtagung „Rheinland-pfälzische Schätze – Kita!Plus: Qualitätsentwicklung im Diskurs“ an der Koblenzer Hochschule konnten sich die Fachleute aus Kindertagesstätten zahlreiche Anregungen in Workshops holen, die Beispiele gelingender Praxis aufgriffen. Viele der Ideen zeigen die Vielfalt, die Kreativität und die hohe Kompetenz rheinland-pfälzischer Kindertagesstätten. Als besonderer Gast nahm die rheinland-pfälzische Kinder- und Jugendministerin Irene Alt an der Fachtagung teil. Sie wies auf die zentrale Bedeutung des Landesprogrammes Kita!Plus hin, das auf die Qualitätssicherung in Kindertagesstätten, auf die Vernetzung der Kita im Sozialraum sowie auf eine stärkere Familienorientierung setze.

„Mit Kita!Plus schaffen wir Orte der Beteiligung und Begegnung. Wir binden dabei Familien ein, denn sie wissen am besten, was sie brauchen. Und wir stärken so Kitas und Familien“, erklärte Ministerin Alt. Sie hatte Kita!Plus im Jahr 2012 aufgelegt, um eine stärkere Familienorientierung und mehr Zusammenarbeit mit den Eltern zu erreichen. Durch die bessere Verzahnung bestehender Angebote und Hilfen sollen diese optimal zur Wirkung kommen. „Die Rückmeldungen aus der Praxis zu Kita!Plus sind sehr erfreulich. Das Programm wird als guter Weg wahrgenommen, um die Kooperation mit Eltern und die Einbindung in das Umfeld zu verbessern“, so Alt weiter. Dies kann in der Praxis so aussehen: Um die Elternbeteiligung zu stärken, richtet die Kita einen Begegnungsraum ein, den dann nicht nur die Eltern beispielsweise für ein Elterncafé nutzen, sondern in dem auch externe Partner wie zum Beispiel lokale Familienbildungsstätten Kontakt zu den Familien aufnehmen können.

Das Land unterhält verschiedene Programme zur Sicherung und Weiterentwicklung der pädagogischen Arbeit in Kindertagesstätten. Kinder- und Jugendministerin Irene Alt betonte: „Qualität und Quantität gehen für mich bei der Weiterentwicklung der rheinland-pfälzischen Kindertagesstätten Hand in Hand. Wir wollen nicht nur die Nachfrage von Eltern nach einem Betreuungsplatz für ihr Kind befriedigen, sondern wir möchten den Kindern auch in Zukunft ein hervorragendes Angebot frühkindlicher Bildung machen.“ Das Forscherteam um Prof. Dr. Armin Schneider an der Hochschule Koblenz erforscht die Bedingungen einer Eltern-, Familien- und Sozialraumorientierung in rheinland-pfälzischen Kindertagesstätten. Schneider legte erste Ergebnisse der Forschung dar. Meist seien es nicht die spektakulären Projekte, sondern ganz einfache so genannte weiche Faktoren: „Es sind die wertschätzende Haltung von Träger und Leitung, die gegenseitige Offenheit und die Lernbereitschaft des Teams, die eine für die Kinder entwicklungsfördernde Einbeziehung der Eltern und eine Nutzung des Nahraumes der Gemeinde oder des Stadtteils möglich machen. Wir haben unseren Part bewusst ‚Qualitätsentwicklung im Diskurs‘ genannt. Das Miteinander ist entscheidend: Nur so können wir die Schätze in Rheinland-Pfalz fördern.“ Natürlich brauche es dazu auch verlässlicher Ressourcen und eines gesellschaftlichen Bewusstseins, wie Schneider weiter ausführte: „Dieses Vermögen in unseren Kindern und in unseren Kindertagesstätten auch zu pflegen bringt enorme Renditen für unsere Gesellschaft. Manches lässt sich in Zahlen messen, doch wesentliche Wirkfaktoren lassen sich nur erkennen, wenn man auch in der Forschung die spezifische Herausforderung der Praxis vor Ort kennenlernt."

Im nächsten Schritt wollen die Forscherinnen Ulrike Pohlmann, Dr. Catherine Kaiser-Hylla und Sylvia Herzog ein Instrumentarium entwickeln, um nachhaltig die Qualität in den Kindertagestätten gerade im Einbezug der Eltern, Familien und des Sozialraums zu verbessern.