Eine Kindheit im Schatten des Holocaust – die Zeitzeugin Henriette Kretz berichtet am 18. Oktober

26.09.2018

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Die 1934 geborene Jüdin Henriette Kretz gehört zu den wenigen noch lebenden Zeitzeuginnen des Holocaust. Die Nationalsozialisten erschossen ihre Eltern vor den Augen der damals 9-Jährigen, die sich selbst in einem Nonnenkloster verstecken konnte und die Zeit des NS-Terrors überlebte. Über ihre Kindheit im Schatten des Nationalsozialismus berichtet sie am Donnerstag, 18. Oktober 2018, um 17.30 Uhr in Raum K123 an der Hochschule Koblenz, Konrad-Zuse-Straße 1. Die Veranstaltung wird vom Institut für Forschung und Weiterbildung (IFW) der Hochschule Koblenz organisiert. Der Eintritt ist frei, eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.

  • Henriette Kretz Foto: Udo J. Winkler

Henriette Kretz wurde 1934 in Stanislawów geboren. Als Tochter eines Arztes und einer Anwältin ver¬brachte sie eine unbeschwerte Kind¬heit bis nach dem Überfall auf Polen im Herbst 1939. Die jüdische Familie floh vor den heranrü¬ckenden Deutschen nach Lwiw (Lemberg) in der heutigen Ukraine. 1941 holten der Krieg und die Deutschen die Familie auch dort ein. 1944 wurden die Eltern vor ihren Augen erschossen. Das Kind konnte sich in einem Nonnenkloster verstecken. Sie blieb dort, bis sie von einem Onkel gefunden wurde – dem einzigen Überlebenden der großen Familie. Später studierte Henriette Kretz Kunstgeschichte, wurde Lehrerin und ist Mutter von zwei Söhnen. Kretz ist Mitglied des polnischen Vereins „Kinder des Holocaust“, dem Juden angehören, die als Kinder den NS-Terror meist in Verstecken überlebt haben.

„Henriette Kretz’ Bericht über den Tod ihrer Eltern und ihr eigenes Überleben erzählt uns von größter kindlicher Verletzlichkeit und zugleich Widerstandsfähigkeit. Auch legt er Zeugnis ab von der Rettung in einem christlichen Waisenhaus, was eine typische Widerstandsform der Sozialen Arbeit darstellt“, so Prof. Dr. Stephan Bundschuh vom IFW.

Weitere Informationen sind unter www.hs-koblenz.de/ifw zu finden.