Robin Sann at Universidade de Coimbra, Portugal

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Mein Name ist Robin Sann und ich studiere zurzeit am RheinAhrCampus in Remagen den Studiengang Betriebswirtschaftslehre mit der Vertiefungsrichtung Gesundheits- und Sozialwirtschaft. Schon zu Beginn meines Studiums plante ich ein Auslandssemester zu absolvieren und bin sehr froh diesen Schritt gewagt zu haben.

Vorbereitung

Meine Wahl fiel dabei auf Coimbra (Portugal), wobei die Universität vorher noch keine Partneruniversität war. Somit musste erst eine Partnerschaft engagiert werden, was aber dank der Unterstützung des International Offices in Remagen letztlich keine größeren Probleme darstellte. Anschließend wurde besprochen welche weiteren Schritte (Bewerbung, Kurswahl etc.) notwendig waren. 

  • Strand und Meer
  • Strand und Meer

Unterkunft

Die Wohnungssuche in Coimbra stellte sich zunächst schwieriger dar als erwartet, was hauptsächlich daran lag, dass einige Vermieter in Portugal kein bzw. nur sehr wenig Englisch sprechen und man meist lange warten musste bis man überhaupt eine Antwort bekam. Somit entschloss ich mich letztendlich gemeinsam mit meiner Freundin, die ebenfalls ein Auslandssemester in Coimbra absolvierte, im Internet nach Privatwohnungen in Coimbra zu suchen. Wir fanden ein schönes Appartment, das zwar preislich über der Miete für ein Studentenwohnheim oder einer WG lag, aber dafür auch sehr gut ausgestattet war. Hierfür mussten wir allerdings ein Risiko eingehen, da wir keine Absicherung hatten und mit dem Vermieter nur über das Internet Kontakt hatten. Glücklicherweise hat aber alles gut funktioniert und der Vermieter war sehr freundlich und hilfsbereit.

Studium an der Gasthochschule

Das Studium an der Gasthochschule lief, wie zu erwarten war, ganz anders ab als an unserer Heimathochschule in Deutschland. Zunächst musste man durch die verschiedenen Büros gehen, um sich als Erasmus Student zu registrieren. Hierbei wurde man jedoch durch die Universität vor Ort unterstützt, man sollte allerdings auch etwas Geduld aufbringen, da alle Austauschstudenten zu dieser Zeit die verschiedenen Büros aufsuchen müssen. Die Vorlesungen wurden größtenteils auf Portugiesisch angeboten, es gab aber eben auch Fächer auf Englisch. Da ich fast keine portugiesischen Vorkenntnisse hatte, entschied ich mich für 3 Kurse auf Englisch und einen Sprachkurs auf Portugiesisch. Die Professoren waren meist sehr freundlich, hilfsbereit und verständnisvoll, sodass man sich gut aufgehoben gefühlt hat. Auch die Qualität der Vorlesungen war, nach meiner Empfindung, auf einem ähnlichen Niveau wie in Deutschland. Mir persönlich hat der Sprachkurs am besten gefallen, da man hier die Chance hat, das Erlernte direkt anzuwenden, indem man z.B. beim Einkaufen oder beim Kennenlernen neuer Leute seine Sprachkenntnisse testen kann. Es war ebenfalls kein Problem die Kurse noch während der Anfangszeit zu wechseln, falls etwas mit dem Stundenplan oder dem Kurs an sich, nicht so gut passen sollte. Man konnte das Learning Agreement noch bis zu einem Monat nach Beginn der Vorlesungen ändern. Mir hat ebenfalls gut gefallen, dass die Vorlesungen meistens vor einer kleineren Gruppe gehalten wurden, sodass man sich gut konzentrieren konnte und gegebenenfalls auch Fragen stellen konnte. 

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  • Historisches Gebäude

Alltag und Freizeit

Die Stadt Coimbra bietet sehr viele verschiedene Möglichkeiten seine Freizeit zu gestalten. Da während des Semesters sehr viele Studenten anzutreffen sind, wird hier wortwörtlich die „Nacht zum Tag“ gemacht. Dies war für uns zu Beginn sehr fremd, da viele Partys oder Events wirklich erst spät nachts ab Mitternacht angefangen haben und meist bis morgens gingen. Allerdings wird auch viel geboten und man kann viele Freunde aus der Universität treffen. Daneben gibt es auch sportliche Aktivitäten, die durch die „Associação Académica de Coimbra“ angeboten werden. Neben Fußball, Basketball und Leichtathletik, gibt es auch Tennis, Klettern, Turngeräte und ein Fitnessstudio auf dem Sportgelände der Universität. Es bietet sich auch an außerhalb Coimbras zu verreisen, sodass man z.B. mit dem Zug nach Figueira da Foz fahren kann, um nach ca. 50 Minuten am Meer anzukommen. Auch die Kosten für die Züge sind meistens günstiger als in Deutschland, sodass man nach Figueira da Foz gerade einmal 2,50 Euro bezahlen musste. Weitere Ziele sind natürlich Porto im Norden (ca. 1,5 Stunden von Coimbra entfernt) oder Lissabon im Süden (ca. 3 Stunden entfernt). Für die Reisen bietet sich entweder der Zug, der Fernbus, oder aber eine Autovermietung an.

Fazit

Insgesamt bewerte ich mein Auslandssemester in Portugal sehr positiv, da man einfach eine einmalige Erfahrung machen darf, die sehr vielfältig ausfällt und die man durch nichts ersetzen kann. Man lernt internationale Studenten kennen, verbessert seine Sprachkenntnisse und lernt mit neuen, teilweise auch schwierigen Situationen, umzugehen. Ich habe bei der Planung meines Auslandssemesters in erster Linie darauf geachtet, was für einen Wert es für mich persönlich hat und nicht wie es sich auf meinen beruflichen Werdegang auswirkt. Es sollte darum gehen, dass man Spaß daran hat etwas Neues kennenzulernen, andere Kulturen zu tolerieren und sich diese einmalige Gelegenheit nicht entgehen zu lassen. Als Highlight meines Aufenthalts würde ich die Reise in die Algarve nennen, die mit so vielen schönen Orten direkt am Meer unglaublich viel zu bieten hat. Da ich zum Ersten Mal dort war, war ich wirklich sehr begeistert. Die schlechteste Erfahrung war für mich, dass das Auslandssemester einfach zu schnell vorbei geht und man es wirklich von Beginn an genießen sollte.