Oliver Breivogel at USC, Australia

Oliver Breivogel at USC, Australia

Mein Auslandssemester im Rahmen meines Masterstudiums „Betriebswirtschaftslehre“ habe ich an der University of the Sunshine Coast (USC) in Sippy Downs in Australien verbracht. Die Universität liegt, wie der Name vermuten lässt, an der Sunshine Coast in Queensland, ca. 100 km von Brisbane entfernt. Die Universität ist äußerst modern und wird zudem ständig erweitert. Derzeit studieren ca. 12.500 Studenten hier (Stand: Sommersemester 2015). Bei den drei zu wählenden Kursen entschied ich mich für „Introduction to Marketing“ (sehr empfehlenswert, da sehr guter Dozent und sehr interessante Vorlesung), „Consumer Behaviour“ (interessant, um die Hintergründe für Kaufentscheidungen von Kunden zu verstehen, sehr psychologielastig) und „Project Management“ (u.a. Sammeln von praktischen Erfahrung durch eigenes Projekt). Im Unterschied zu deutschen Universitäten hat man in jedem Fach vier Prüfungsleistungen, die in der Regel aus einem kurzen Multiple-Choice-Test nach ca. 4 Wochen, aus einer abschließenden Klausur sowie einer Hausarbeit und Präsentation bestehen. Die einzelnen Prüfungen sind aber dementsprechend kleiner, sodass sich die Arbeit eher über das ganze Semester verteilt, als beispielsweise nur am Ende des Semesters für eine Klausur zu lernen.

Für die Wahl der Unterkunft stehen einem mehrere Alternativen zur Auswahl. Die erste Möglichkeit besteht in einer WG in Sippy Downs (ca. 10-15 Minuten Fußweg zur Uni). Die zweite Alternative ist, sich in Mooloolaba, Alexander Headlands oder Maroochydore ein Apartment mit anderen Studenten zu mieten. Wer lieber am Strand wohnen möchte und 2-3 Tage in der Woche mit dem Bus zur Uni fährt, ist dort gut aufgehoben. Der Nachteil ist jedoch, dass man deutlich weniger mit anderen Studenten in Kontakt kommt, weil man oft nur mit den eigenen Mitbewohnern zu tun hat. Für mehr Interaktion, und letztendlich auch die Verbesserung der Sprache, bietet sich die Möglichkeit, ein Zimmer in einem der Studentenwohnheime „Varsity Apartments“ (https://www.varsityapartments.com.au/) oder „UniCentral“ (http://www.unicentral.net.au/) zu buchen. Beide liegen direkt nebeneinander und man läuft ca. 10 Minuten zur Universität. Das Gelände besteht jeweils aus Häuserblöcken, die jeweils in 4 Apartments aufgeteilt sind. Das Apartment teilt man sich mit 3 anderen Mitbewohnern, jedes Zimmer hat sein eigenes Bad. Den Gemeinschaftsbereich mit Küche und Wohnzimmer teilt man sich wiederum mit den anderen. Zudem findet man dort Tennis- und Basketballplätze, Swimming Pools und Beach Volleyball-Felder.

Die Interaktion mit den anderen Studierenden fällt in den Wohnheimen sehr leicht. Die Australier sind ein sehr gastfreundliches Land und man wird direkt von anderen angesprochen. Genauso verhält es sich mit den anderen Studierenden an der Universität. Auch die Universitätsmitarbeiter sind sehr freundlich und man bekommt Hilfe zu jeder möglichen Frage, sei es zu den Prüfungsleistungen oder Kursen an sich, wissenschaftliches Arbeiten oder für die Bibliothek. Gerade zu Beginn gibt es eine Vielzahl von Einführungskursen und Hilfestellungen. Das geht in der Orientierungswoche so weit, dass man sogar beigebracht bekommt, wie man sich an australischen Stränden und gegenüber australischen Tieren (Schlangen, Spinnen, Kängurus etc.) zu verhalten hat.

Abgesehen von der Freundlichkeit und Offenheit der Australier, ist deren Heimatland natürlich auch unglaublich sehenswert und zudem sehr variantenreich. Schon in der näheren Umgebung der Universität bieten sich jede Menge Möglichkeiten zur Erkundung an, beispielsweise kleinere Wasserfälle im Regenwald (Buderim Waterfalls, Kondalilla Waterfalls). Aber auch Noosa und vor allem der Noosa Nationalpark (ca. 60km entfernt und mit dem Bus zu erreichen) sind mit seiner Felsküste ein Must-see. Der riesige Australia Zoo, ca. 20km von der Universität entfernt, bietet sich zudem an, um die Tiere Australiens besser kennen zu lernen. Und natürlich kann man hier bei diesem fantastischen Wetter auch immer mal wieder an den Strand gehen. Neben diesen Tagestouren bieten sich aber unendliche Möglichkeiten das Land zu erkunden. In meiner Zeit habe ich unter anderem die interessante und durchaus andersartige Landschaft von Tasmanien gesehen, war auf der größten Sandinsel der Welt Fraser Island, habe die beiden interessanten Großstädte Sydney (viele interessante Sehenswürdigkeiten) und Melbourne (modern, großartiges Flair) gesehen, habe die Great Ocean Road befahren und war am Great Barrier Reef auf einer Katamarantour auf den Whitsunday Islands. Wer mehr zu den einzelnen Trips lesen möchte, dem lege ich meinen Blog über mein Auslandssemester auf https://oliverbreivogel.wordpress.com/ ans Herz.

Bezüglich der Kosten muss man insgesamt sagen, ist das Leben in Australien doch erheblich teurer als in Deutschland. Neben dem deutlich höheren Semesterbeitrag sind vor allem die Lebenshaltungskosten und das Wohnen deutlich teurer. Es ist schwer pauschal zu sagen, wie viel es insgesamt mehr ist, aber mit ca. 20-50% kann man bei den Lebensmitteln schon rechnen. Auch das Wohnen ist erheblich teurer. Ich habe leider keine Vergleichswerte für die Apartments am Strand, im „Varsity Apartments“ oder „UniCentral“ zahlt man aber $210 pro Woche, insgesamt also pro Monat $840 bzw. etwas mehr.

Finanzielle Unterstützung kann man sich auf zwei Wegen beschaffen. Zum einen bietet die Hochschule Koblenz aber auch andere Vereinigungen Stipendien an, die bis zur vollständigen Übernahme der Studiengebühren gehen. Die zweite Möglichkeit bietet sich in der Beantragung von Auslands-BAföG. Selbst wenn man für das Studium in Deutschland nicht BAföG-berechtigt ist, kann man vom Staat eine Unterstützung für das Studium im Ausland erhalten. Infos dazu findet man unter http://www.auslandsbafoeg.de/

Zu guter Letzt noch einige Tipps, die euch das Leben hier in Australien etwas einfacher machen:

Visum:

Für das Studium in Australien benötigt ihr ein Visum. Es gibt ein spezielles Studentenvisum (Subclass 575). Dieses lässt sich unter www.immi.gov.au beantragen und kostet $535.

Bank / Kreditkarte:

Es ist, meiner Erfahrung nach, nicht notwendig, ein australisches Bankkonto zu eröffnen. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit der DKB gemacht. Dort kann man eine Studenten-Kreditkarte beantragen, zusätzlich erhält man ein Girokonto. Mit der Karte lässt sich an jedem Bankautomat kostenlos Geld abheben und die Karte kann gleichzeitig als internationaler Studentenausweis benutzt werden.

Versicherung:

Mit der Aufnahme an der USC schließt sich automatisch eine Krankenversicherung der OSHC (Overseas Students Health Cover) ab. Die USC ist dabei Partner der Allianz. Man bekommt beispielsweise auch am Anfang einen Flyer, welche Ärzte in der Umgebung mit der OSHC kostenlos behandeln. Weitere Infos gibt es unter www.usc.edu.au/overseas-student-health-cover

Rabatte:

Das Leben in Australien ist, wie gesagt, insgesamt etwas teurer als in Deutschland. Mit unterschiedlichen Karten könnt ihr allerdings zumindest etwas Geld sparen. Die WowCard bekommt ihr in Verbindung mit der Mitgliedschaft in der Student Guild (vergleichbar mit dem AStA). Die WowCard bietet euch die Möglichkeit verschiedener Rabatte entlang der Sunshine Coast, beispielsweise in verschiedenen Restaurants oder Shops. Da muss man dann immer mal fragen, ob es da Vergünstigungen gibt. Die gleichzeitige Mitgliedschaft in der Student Guild bietet euch mind. einmal in der Woche ein kostenfreies Mittagessen sowie viele andere Events.

Ich habe mir zudem eine Mitgliedskarte der YHA geholt. Dies ist der Verband der Youth Hostels in Australien und Neuseeland. Wenn ihr viel Reisen möchtet, spart man sich bei jeder Buchung mindestens 10% des Zimmerpreises und man hat die Mitgliedschaft nach ca. 10 Übernachtungen wieder raus.

O-Week / Networking:

Solltet ihr euch für die Sunshine Coast entscheiden, empfehle ich euch dringend, sofern es zeitlich passt, die O-Week, also die Orientierungswoche, mitzunehmen. Dort erhaltet ihr jede Information, die ihr für das Semester benötigt und gleichzeitig könnt ihr auch schon viele hilfreiche Kontakte knüpfen. Zum Beispiel kann man sich bei einem Tutor anmelden, der auch jederzeit während des Semesters bereitsteht, um Fragen zu beantworten. Zudem erhält man einmal in der Woche eine Mail mit Informationen rund ums Unileben.

Support:

Und sollten am Ende doch noch Fragen offen bleiben, fragt die Menschen einfach. Die Ozzys sind dafür geboren, um zu helfen und keiner wird euch dafür verurteilen.

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