Fabian Eustrup at Mälardalen University, Vasterås, Sweden

Fabian Eustrup - Erfahrungsbericht Schweden 2013 - University of Mälardalen


Hej Hej!


Ich absolvierte ein Auslandssemester an unserer Partneruniversität "University of Mälardalen" in Västerås (Schweden) im SS 2013.

Vorbereitung

Wie jeder Andere auch hatte ich vor meinem Auslandssemester gewisse Vorstellungen und Erwartungen an das Gastland und die Gasthochschule. Ich habe mir also die Liste der Partnerhochschulen genau angeschaut um eine gute Auswahl treffen zu können. Dabei bin ich auf die University of Mälardalen in Schweden gestoßen. Schweden als Land sagte mir absolut zu und auch die Hochschule mit ihren Kursen erweckte sofort großes Interesse bei mir. Der erste Schritt war sich hochschulintern am RheinAhrCampus für diese Hochschule mit einem Motivationsschreiben zu bewerben. Nach erfolgreicher Bewerbung suchte ich mir einen geeigneten Professor, der meinen Auslandsaufenthalt begleitet und ließ mir von diesem nach erfolgreicher Fächerwahl das Learning Agreement unterschreiben.

Unterkunft

Die University of Mälardalen arbeitet mit der Immobilienfirma Bostad Västerås zusammen. Studierende müssen sich nach Zulassung an der Gasthochschule auf der Homepage anmelden. Nach der Anmeldung bietet Bostad Västerås verschiedene Wohnheime an. Diese unterscheiden sich dann teilweise erheblich in Lage, Ausstattung und Preis. Ich selber konnte dann eine Auswahl an Wohnheimen treffen die mir zusagten. Daraufhin bekam ich das Angebot für das Wohnheim "Norra Allegatan".

Ich hatte großes Glück mit meinem Wohnheim (von allen nur "Norra" genannt). Es liegt rund 5 Gehminuten von der Universität entfernt. Die 17 qm waren vollkommen ausreichend, um 5 Monate angenehm zu wohnen. Das Wohnheim ist mit seinen 50 Räumen eines der größeren Wohnheime und wurde immer wieder, dank seines einzigartigen "Commonrooms", für ausgelassene Partys genutzt. Man kann im Nachhinein sagen, dass es mit Abstand das beste Wohnheim war. Die Atmosphäre war einzigartig. Bei rund 50 Nachbarn war jeden Tag und fast jede Nacht Stimmung in der Bude.

Studium an der Gasthochschule

Bevor das Studium richtig losging, musste ich das Learning Agreement auch von meiner Gasthochschule unterzeichnen lassen. Es gab dort ein paar Unwägbarkeiten, weil sich die Kurse teilweise überschnitten. Doch das war kein großes Problem, es gab immer Ansprechpartner, die einem schnell und freundlich behilflich waren.

Meine Kurse waren Microeconomics (7.5 ECTS), Schwedisch (7.5 ECTS) und Strategic Marketing Management (15 ECTS). Es wird verlangt, dass man mindestens 3 Kurse á mindestens 7.5 ECTS ablegen muss. Folglich habe ich mir etwas mehr Arbeit auferlegt, als eigentlich verlangt, das hatte ich so aber bewusst gemacht, weil ich die Kurse einfach sehr interessant fand.

Der Lernaufwand ist nicht zu unterschätzen. Für Microeconomics musste ich sehr viel Zeit investieren. Das zeigte sich nach Veröffentlichung der Ergebnisse nach der Klausur. Über 40 % waren durchgerasselt, ich hatte glücklicherweise bestanden. Die Lernintensität verhielt sich bei dem Marketing Kurs ein wenig anders. Dieser dauerte über 2 Perioden (Das Semester in Schweden ist in 4 Perioden unterteilt, wobei ein 7.5 ECTS Kurs meist über eine Periode läuft) und verlangte Hausarbeiten, Präsentationen (wöchentlich), ein finales Projekt (in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen) und eine Klausur (5 Stunden). Der Schwedisch Kurs war im Gegensatz dazu (insbesondere für die Deutschen, weil schwedisch dem deutschen einfach sehr ähnlich ist) ein Kinderspiel. Mit 3 Tagen Lernaufwand war eine sehr gute bis gute Note absolut im Bereich des Möglichen!

Generell kann man sagen, dass die Mälardalen Högskola (der Name im schwedischen) sehr modern, international, gut organisiert ist und gute Reputation für sich beansprucht. In der Zusammenarbeit mit Unternehmen spielt die Universität eine Vorreiterrolle im Bereich der "Coproduction" (Mix aus Coporation und Production).

Alltag und Freizeit

Auch wenn der Lernaufwand gerade in der Klausuren-Phase ansteigt, wäre es realitätsfern zu sagen, man hätte nicht viel Freizeit gehabt. Schafft man es, sich selber gut zu organisieren, hat man reichlich Zeit viele verschiedene Städte und auch andere Länder zu entdecken.

Ein Highlight hier war sicherlich die Reise nach Lappland (1400 km von Stockholm), die Schiffsfahrten nach Helsinki und Tallin, Springbreak in Uppsala (Valborg) und zahlreiche Aufenthalte in Stockholm.

Der Alltag gestaltete sich recht abwechslungsreich. Man verbrachte Tage in der Universitäts-Bibliothek, im Café mit Freunden in der Stadt, am See mit Picknick und so weiter. Mir persönlich hat es gut gefallen auf der Terrasse in der Sonne einen guten Kaffee zu trinken und ein gutes Schwätzchen zu halten.

Da ich sehr gerne Fußball spiele, hatte ich mir einen Verein gesucht, bei dem ich auch offizielle Meisterschaftsspiele bestreiten konnte, um mich fit zu halten und um, viel wichtiger, den Schweden zu zeigen wie richtig Fußball gespielt wird! ;)

Fazit

Letztendlich kann ich für mich sagen, dass Schweden eines der besten Erlebnisse für mich war. Diese Atmosphäre in einem anderen Land zu wohnen und zu studieren ist wirklich grandios und absolut empfehlenswert. Schweden hat bei mir genau den Nerv getroffen. Ich habe die Kultur, die Menschen und das Land zu lieben gelernt und kann mir durchaus vorstellen eines Tages zurück zu kommen, nicht nur um Urlaub dort zu machen, sondern auch um dort zu arbeiten und zu leben. Hej då!