Anton Baumann Master BWL – Auslandssemester in Cordoba

Anton Baumann Master BWL – Auslandssemester in Cordoba

Vorbereitung:

Als ich mich dafür entschieden habe im Rahmen meines Masterstudiengangs ein Auslandssemester zu machen, stand für mich von Anfang an fest, dass es nach Spanien gehen sollte. Denn ich habe bereits in der Schule und anschießend in einem optionalen Sprachkurs an unserem Campus in Remagen Spanisch gelernt. Um eine Sprache wirklich zu verinnerlichen, ist es natürlich immer das Beste in dem Land zu leben wo man diese Sprache spricht. Außerdem habe ich Spanien und dessen Kultur bereits seit meiner Kindheit in zahlreichen Urlauben kennen und lieben gelernt. So konnte ich mir mit dem Auslandssemester in Spanien direkt zwei Wünsche erfüllen-meine Sprachkenntnisse zu verbessern sowie für eine Weile in Spanien zu leben. Die richtige Stadt in Spanien auszuwählen gestaltete sich für mich allerdings um einiges schwieriger. Ursprünglich hatte ich mich für Castellón entschieden. Als sich aber herausstellte, dass der Studienstart in Castellón mit meiner Prüfungsphase in Remagen kollidierte, habe ich mich kurzerhand für Cordoba entschieden. Im Nachhinein eine glückliche Fügung des Schicksals. Ich bin begeistert von Andalusien und insbesondere von Cordoba, aber dazu später mehr.

Die konkrete Vorbereitung auf mein Auslandssemester gestaltete sich für mich bedeutend mühsamer als erwartet. Es gilt zunächst einige Dokumente auszufüllen und sich für Kurse an der Gasthochschule zu entscheiden, was aus der Ferne nicht ganz einfach ist. Aber sowohl in Remagen als auch in Cordoba wurde ich umfassend unterstützt und betreut, sodass es zu keinen Komplikationen kam.

Wohnung:

Ich hatte mir bereits von Deutschland aus eine Wohnung in Spanien organisiert. Zum Einen gab mir die Tatsache bereits eine Wohnung zu haben Sicherheit und zum Anderen wusste ich nicht genau wie kompliziert es sein würde, sich vor Ort eine Wohnung zu organisieren. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich diese Vorgehensweise auf keinen Fall weiterempfehlen kann. Ich war mit meiner Wohnung überhaupt nicht zufrieden. So stellte sich bei meiner Ankunft heraus, dass das einzige Fenster meines Zimmers zu einer Waschküche und eben nicht ins Freie führte. Das war auf den Bildern im Internet nicht zu erkennen gewesen. Nach weniger als einer Woche entschied ich mich dazu meine Wohnung zu wechseln. Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt natürlich noch über eine überschaubare Anzahl von Kontakten verfügte, gestaltete sich die Wohnungssuche einfacher als erwartet. Bereits vor meiner Anreise bin ich zwei Facebook-Gruppen für Erasmusstudenten beigetreten. In diesem Netzwerk gab es eine Reihe guter Angebote, sodass ich innerhalb eines halben Tages eine neue Unterkunft gefunden hatte. Die neue Wohnung liegt im Zentrum Cordobas direkt zwischen den Sehenswürdigkeiten (Mezquita, Alcazar, Plaza de Tendillas, Plaza Corredera, Templo Romano…) und lediglich 10 Minuten von meiner Fakultät entfernt. Die Wohnung teile ich mir mit zwei italienischen Erasmusstudenten. Sie verfügt über einen wunderschönen Patio und eine Dachterrasse und ich zahle lediglich 200 € im Monat zzgl. Nebenkosten (ca. 30 €). In dieser Preisspanne findet man in guter Lage einige Wohnungen, mehr als 250 - 300 € sollte man auf keinen Fall bezahlen.

Universität:

In der Universität habe ich mich schnell zurechtgefunden, was auf die gute Betreuung vor Ort zurückzuführen ist. Im „Oficina de relaciones internacionales“ erhält man bei der Ankunft alle Informationen, die man benötigt – über die Kurswahl bis hin zu Freizeitgestaltung. Ich habe es bevorzugt selbst Dinge zu entdecken, sodass ich nicht viel über die Empfehlungen der Universität sagen kann. Allerdings spricht in den Verwaltungsbüros selten jemand Englisch, was insbesondere an meinen ersten Tagen in der Hochschule zu Schwierigkeiten führte, die aber mit Händen und Füßen überwunden werden konnten. Die im Rahmen des Learning-Agreements gewählten Kurse können innerhalb der ersten 2 Wochen problemlos gewechselt werden – vorausgesetzt man versteht die andalusischen Verwaltungsmitarbeiterinnen ;). Aber meine spanischen Kommilitonen waren immer hilfsbereit, sodass ich mich sehr willkommen gefühlt habe. Letztendlich habe ich Kurse in Spanisch und Englisch besucht wodurch ich mich in beiden Sprachen verbessern konnte

Sonstiges:

Aber natürlich spielt sich das Erasmus-Leben nicht nur in der Wohnung bzw. in der Universität ab. Rund um Cordoba gibt es viel zu entdecken. Kleine malerische Dörfer – die sogenannten Pueblos Blancos – erstrecken sich in den umliegenden Gebirgszügen. Besonders gut haben mir die Banos de Popea (http://www.arroyobejarano.com/el_espacio/localizacion.php) gefallen. Es ist ein Fluss mit Wasserfall in einer wunderschönen Bergregion ca. 20 Minuten mit dem Taxi von Cordoba entfernt. Es gibt einen Festpreis für 24 €. Die Anreise ist auch mit dem Bus möglich, allerdings ist der Fahrplan nicht sehr benutzerfreundlich.

Aber auch eine Besichtigung der umliegenden Städte (Sevilla, Granada, Gibraltar, Malaga) ist unbedingt zu empfehlen. Am einfachsten reist man mit den diversen Busunternehmen (https://www.alsa.es/ , ) oder mit dem Zug (http://www.renfe.com/). Darüber hinaus habe ich im Rahmen einer organisierten Erasmus-Reise mit der Organisation „We love Spain“ (http://www.welovespain.org/) das erste Mal den Afrikanischen Kontinent (Marokko) kennengelernt. Aber auch innerhalb Cordoba gibt es einiges zu entdecken. Neben den Hauptattraktionen (Mezquita, Alcazar…) sind mir einige auf den ersten Blick versteckte tolle Orte aufgefallen. Da wäre zunächst der „Balcon de Cordoba“ (http://www.balcondecordoba.com/en/) zu nennen. Eigentlich handelt es sich um ein Hotel, aber auch wenn man kein Gast ist, steht einem die Dachterrasse mit Bewirtung offen – ein herrlicher Blick über die Dächer Cordobas. Dann gibt es das Califa (http://www.cervezascalifa.com/), eine Minibrauerei und meine absolute Lieblings-Bar. Hier gibt es nicht wie sonst überall Cruzcampo oder Amstel, sondern eine riesige Auswahl von selbstgebrautem Bier. Es wird ein Tapas gratis gereicht und die Kellner verbreiten eine lockere Atmosphäre. Außerdem sind die Banos Arabes (http://bañosarabesdecordoba.com/) zu empfehlen. Mein absolutes Highlight in Cordoba ist aber der Mercado de la Corredera (http://www.mercacordoba.es/mercado-municipal-de-la-corredera). Hier kann man sehr günstig Fisch, Fleisch und Gemüse kaufen und es sogar direkt zubereiten lassen. Hier isst man besser und günstiger als in den meisten Restaurants. Allerdings ist der Markt täglich nur bis 14:00 Uhr geöffnet. Es gibt zwei kleine Bars in der Markthalle, die Essen zubereiten; es ist unbedingt die Bar eines älteren Ehepaars zu empfehlen. Wenn man von der Plaza de Corredera kommt in der Markthalle auf der linken Seite.

Außerdem habe ich mir für meine Zeit hier in Cordoba ein Fahrrad gemietet (http://www.duribaik.com/). Neben dem Deposit in Höhe von 50 € zahlt man lediglich 15 € pro Monat inklusive umfassendem Kundenservice (Reparatur, Fahrradwechsel…)

Ich kann Cordoba zu 100 % für ein Erasmus-Semester empfehlen, ich will gar nicht mehr weg. Allerdings sollte man berücksichtigen, dass wenn man im Sommersemester nach Cordoba geht, das Thermometer die 50 Gradmarke knacken kann. Dennoch würde ich das Sommersemester empfehlen, da in dieser Zeit die vielen ausgedehnten Fiestas des Jahres stattfinden.

Bei Fragen oder Kontaktvermittlung stehe ich gerne zur Verfügung!

Hasta pronto

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