Medieninformation zu den computertomographischen Untersuchungen des Neandertaler-Fundes am 27. Oktober 2004 am Fachbereich für Mathematik und Technik des RheinAhrCampus Remagen

Im August 1856 entdeckten Steinbrucharbeiter im Neandertal bei Düsseldorf ein unvollständiges menschliches Skelett. Durch das Aufkommen der Evolutionstheorie und den Wissenschaftsstreit um die Existenz fossiler Menschen wurde der Fund weltberühmt und gab der gesamten Menschenform der Neandertaler ihren wissenschaftlichen und populären Namen.

Seit 1991 wird der im Rheinischen LandesMuseum Bonn ausgestellte Neandertaler im Rahmen eines multidisziplinären Forschungsprojektes mit modernen Verfahren neu untersucht. Bei den am 27. Oktober stattfindenden Analysen handelt es sich um Scans mit einem hochauflösenden Computertomographen.

Zielsetzung ist die Untersuchung von Krankheiten, Mangelerscheinungen und Verletzungen, die ihre Spuren im Knochenmaterial des robusten, männlichen Neandertalers hinterlassen haben. Hierzu zählen beispielsweise eine Verletzung am Schädel oder der in jugendlichem Alter erlittene Bruch des linken Armes, der eine lebenslange Beeinträchtigung nach sich zog. Die exakte Diagnose der Schwere dieser Verletzung sowie des Grades der nachfolgenden Behinderung wird dazu beitragen, den Umfang der akut notwendigen Pflege und späteren Versorgung durch die Mitglieder der Gruppe genauer zu bestimmen. Untrennbar hiermit verbunden ist eines der spannendsten und aktuellsten Themen der Neandertalerforschung: die Frage nach sozialer Fürsorge innerhalb der Neandertaler-Gruppen.

Die CT-Daten eines zweiten Urmenschen-Restes aus dem Neandertal werden zum Vergleich herangezogen. Dieser war erst in den Jahren 1997 und 2000 durch Grabungen des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege, Bonn, an der wiederentdeckten Fundstelle geborgen worden. Es ist noch immer ungeklärt, ob es sich bei diesem zweiten, grazileren Neandertaler um eine Frau handelt.

Wir möchten bereits zu diesem Zeitpunkt darauf hinweisen, dass das Rheinische LandesMuseum Bonn anlässlich des 150-jährigen Jubiläums des Neandertaler-Fundes im Sommer 2006 eine erlesene Kollektion originaler Urmenschen-Fossilien in der Ausstellung „Roots- Wurzeln der Menschheit“ präsentieren wird.

Für Erläuterungen und Fragen stehen zur Verfügung:
Lothar Altringer, stellvertretender Direktor des Rheinischen LandesMuseums Bonn
Priv.-Doz. Dr. Ralf W. Schmitz, Projektleiter Neandertal, Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Tübingen
Prof. Dr. Thorsten M. Buzug, Abteilung für Mathematik und Technologie, RheinAhrCampus Remagen
Prof. Dr. Christoph P. E. Zollikofer und Dr. Marcia Ponce de León, Anthropologisches Institut und Multimedia-Labor / Institut für Computerwissenschaften, Universität Zürich
Prof. Dr. Peter Hering, Institut für Lasermedizin, Universität Düsseldorf

Aktuelles:

Ein Logo zeigt den Schriftzug des Girls´Day - Mädchen-Zukunftstag
Ein Logo zeigt den Schriftzug des Girls´Day - Mädchen-Zukunftstag

27. März 2024

Noch freie Plätze für spannende Workshops beim Girls’Day an der Hochschule Koblenz

KOBLENZ/REMAGEN/HÖHR-GRENZHAUSEN. Die Hochschule Koblenz lädt auch in diesem Jahr Mädchen der 7. bis 13. Klasse dazu ein, sich am bundesweiten Girls’Day zu beteiligen. Der Girls‘ Day an der Hochschule Koblenz ermöglicht…