Fachtagung im Gesundheitswesen zum Thema Zuweisermanagement/Integrierte Versorgung

Experten trafen sich zum Austausch am RheinAhrCampus

Gemeinsam mit der Marienhaus GmbH, Waldbreitbach, und der Unternehmensberatung Contec GmbH aus Bochum wurde am RheinAhrCampus das Forum Gesundheitsmanagement mit dem Themenkomplex „Zuweisermanagement-Kooperationen-MVZ-Integrierte Versorgung" durchgeführt. Professor Dr. Schenkel-Häger, verantwortlich für das Lehrgebiet Krankenhausmanagement am Campus in Remagen, begrüßte die Teilnehmer und zeigte in seinem Kurzvortrag die Bandbreite des Themas „Integrierte Versorgung und Kooperationen im Gesundheitswesen“ auf.

Peter Zimmermann, Psychologe und Mitarbeiter des Gemeinschaftskrankenhauses in Herdecke, berichtete von seinen Erfahrungen der "Medizinischen Qualitätsgemeinschaft Modell Herdecke" und schilderte neben Erfolgen und Fortschritten insbesondere auch recht ernüchternd die Schwierigkeiten, die mit der Arbeit im Schnittstellenbereich Ambulanz-Station-Reha verbunden sind. Eine Kernbotschaft Zimmermanns lautete, dass man zwar noch keine Gewinne, aber viele Erfahrungen gesammelt habe.

Dr. Manfred Rehborn, Jurist und Leiter der Sozietät Dr. Rehborn in Dortmund, referierte zum Thema "Rechtliche Rahmenbedingungen und Möglichkeiten von medizinischen Versorgungszentren (MVZ)". In seinem engagierten Vortrag stellte Rehborn sehr klar die Restriktionen der mit dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz 2004 eingeführten MVZs dar, beschrieb aber auch Chancen und Optionen, die beispielsweise für Krankenhäuser mit der Gründung dieser Einrichtungen verbunden sind. Seine gegen Ende der Präsentation gezeigten Praxisbeispiele demonstrierten, dass MVZs als Bestandteil der Gesundheitsversorgung im Übergangsbereich zwischen ambulanter ärztlicher Versorgung und Krankenhausbehandlung schon bald bundesdeutsche Realität sein werden.

Einen Vortrag mit direktem Bezug zur Region lieferte Dr. Gunther Lauven, Verbunddirektor des Gemeinschaftskrankenhauses Maria Hilf/St. Josef im Kreis Ahrweiler. Mit dem Ziel der Sicherstellung einer wohnortnahen medizinischen Versorgung wird mit niedergelassenen Ärzten, Politikern, Kostenträgern und weiteren Leistungserbringern in Adenau an der Realisierung eines Integrierten Medizinischen Versorgungszentrums (IMVZ) gearbeitet. Dabei war eine der Kernaussage Lauvens, dass der Aufbau integrierter Versorgungsmodelle keinesfalls "mal eben" erfolgen könne, sondern den Einsatz erheblicher Managementressourcen der Beteiligten erfordere.

Abgerundet wurde das Symposium durch Christian Herzog, Arzt und Leiter des Teams Integrierte Versorgung bei der Contec GmbH Bochum, der in seinen Ausführungen über ein Zuweiserportal für niedergelassene Ärzte die EDV-basierten Möglichkeiten integrierter Versorgung näher beleuchtete. So können sich niedergelassene Haus- und Fachärzte per Internet über ihre in das Krankenhaus aufgenommenen Patienten informieren, in dem sie Einblick in Befunde, Arztbriefe und sogar Röntgenbilder nehmen oder auch konkrete Anfragen an den Krankenhausarzt richten. Voraussetzung hierbei ist allerdings, dass der Patient dieser Einsichtnahme ausdrücklich und schriftlich zugestimmt hat. Herzog zeigte sich überzeugt, dass dieses Angebot von einem großen Teil der niedergelassenen Ärzteschaft angenommen und genutzt werde, wenn sich die Ärzte an Planung und Umsetzung beteiligt könnten.

Als Fazit der Veranstaltung hielten Referenten und Teilnehmer fest, dass sich die Euphorie zur Integrierten Versorgung im Gesundheitswesen zu Beginn des Jahres zwar deutlich gelegt habe, dass aber bei sachlicher Betrachtung zahlreiche Chancen und Möglichkeiten mit der Integrationsversorgung verbunden werden.

Der RheinAhrCampus Remagen wird sich diesen und anderen gesundheitsbezogenen Themen in weiteren Veranstaltungen aktiv widmen. Bereits am 14.12.2004 wird am RheinAhrCampus durch Professor Schenkel-Häger ein kostenloses Seminar zum Vergütungssystem mit diagnosebezogenen Fallpauschalen (DRG) stattfinden. Das Seminar findet in den Abendstunden von 18 Uhr – 20:30 Uhr statt. Zielgruppen sind Studierende RheinAhrCampus, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Krankenhäusern, Krankenkassen und weiteren Kostenträgern der Region. Interessenten können sich bereits anmelden unter grah(at)rheinahrcampus.de.

Aktuelles:

Die Teilnehmenden stehen als Gruppe im Außengelände der Hochschule zusammen.
Die Teilnehmenden stehen als Gruppe im Außengelände der Hochschule zusammen.

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