Ein Jahr in Remagen!

Wie ERASMUS+ ein Leben verändert! Eine persönliche Bilanz einer Austauschstudentin aus Aserbaidschan

  • Yelizaveta Siryayeva aus Aserbaidschan mit Dr. Laurent Borgmann vom Bereich Sprachen/Internationales

Remagen. Ein ganzes Jahr hat Shiryayeva Yelizaveta oder einfach Liza, wie sie von Freunden genannt wird, Bachelor-Studentin von der Aserbaidschan University, am RheinAhrCampus in Remagen verbracht. Nun kurz vor ihrer Abreise war es an der Zeit, im Rahmen von Berichten und Gesprächen, Abschlussbilanz zu ziehen. Und diese Bilanz zeugt von einer recht steilen Lernkurve – nicht nur in ihren akademischen Schwerpunktfächern. Denn ein wichtiger Teil des Lernprozesses war auch die Auseinandersetzung mit einer fremden Sprache und Kultur. So erinnert sich Liza mit einem Lächeln an ihren Ankunftstag: „Ich kann mich nur noch schwer in die Person hineinversetzen, die ich vor einem Jahr war. Ich war so unsicher, was mich in den nächsten Monaten erwartete, Tausende Kilometer von zuhause und Familie und Freunden entfernt – und dann verpasste ich auch noch den Anschlusszug von Frankfurt nach Remagen. Da habe ich dann erst einmal im Bahnhof gesessen und geweint. Ich wusste nicht, ob ich über meine Ankunft nun glücklich sein sollte – oder nicht.“ Doch dann folgten die ersten persönlichen Begegnungen am RheinAhrCampus – und schon bald änderte sich das Bild: “Ich wurde Herrn Dr. Borgmann vom Bereich Sprachen/Internationales vorgestellt, der mich während des ganzen Jahres auch betreute. Bei unserem ersten Treffen gab er mir ein Notizbuch und riet mir, mir alle wesentlichen Informationen und neuen Dinge aufzuschreiben. Und schon war ich mitten drin im Thema Selbstorganisation.“ Es folgten die ersten Lehrveranstaltungen – und plötzlich ging alles ganz schnell. In der Lehrveranstaltung „International Business Simulations“ wurde sie zur Geschäftsführerin eines studentischen Unternehmens gewählt und startete auch ihr Praktikum im Bereich „Sprachen/Internationales“. Jeden Tag gab es neue Herausforderungen – und die meisten Aufgaben konnten nur durch Teamarbeit mit anderen Studierenden bewältigt werden. Meilensteine, an die Liza sich gerne erinnert, waren die Eröffnung einer Fahrrad-Werkstatt mit Geflüchteten aus Remagen und Umgebung, das Kirschblütenfest in Bonn, die Ersti-Party, die zum Kennenlernen vieler Studierender beitrug, der Christopher Street Day in Köln, die International Week am RheinAhrCampus, lange Abende im studentischen Treffpunkt „Baracke“, sonnige Tage im Freibad, unzählige Unternehmungen in der Region und im benachbarten Ausland, der Besuch der Summer School in Aserbaidschan mit einer deutschen Studierendengruppe, der interkulturelle Workshop „Managing Cultural Diversity“, der Kölner Karneval und vieles mehr. Bald kam es Liza so vor, als hätte sie nicht ein Jahr in Remagen verbracht, sondern zehn – und sie verliebte sich in die Umgebung. Sie wuchs mit den Herausforderungen und suchte die Begegnung mit neuen Orten, neuen Kontakten und neuen Aufgaben. Zu ihrem Freundeskreis zählt sie inzwischen auch schon viele deutsche Studierende und freut sich darauf, wenn diese sie in Aserbaidschan besuchen werden. Doch auch die Kontakte mit anderen Austauschstudierenden haben einen schönen Nebeneffekt: „Es ist großartig zu wissen, dass man jederzeit ein Flugticket kaufen kann und weiß, dass sich irgendwo in der Welt jemand freuen wird, Dich zu sehen!“ Nun steht der Abschied ins Haus – zunächst einmal vom Team des Bereichs Sprachen/Internationales: „Alle waren unglaublich freundlich und aufmerksam – und ich werde das „Guten Morgen“ am Anfang eines jeden Arbeitstags und „Bis morgen“ am Nachmittag vermissen.“ Doch auch für die Zeit nach der Rückkehr stehen Projekte auf dem Plan, an denen Liza weiterwachsen kann: Parallel zum Abschluss ihres Bachelor-Studiums möchte sie weiter Praxiserfahrung sammeln, wie sie es nun in Deutschland kennengelernt hat – und möglicherweise auch vor dem Antritt ihres Masterstudiums noch ein 6-monatiges Praktikum in Europa einschieben, um an die Erfahrungen aus Remagen anzuknüpfen. Und so ist ihre Schlussfolgerung klar: „Ich bin hier jeder einzelnen Person dankbar, die ich kennengelernt habe, denn von jedem und jeder habe ich etwas mitgenommen!“

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