2. Remagener Logistikforum zeigte sich von der besten Seite

Feedback der Teilnehmer war äußerst positiv

Äußerst positiv gab sich das 2. Remagener Logistikforum am 26. Juni 2003, das ganztägig am RheinAhrCampus Remagen stattfand. Dies zeigte auch das Feedback der Teilnehmer und Referenten. Unter der Leitung von Prof. Dr. Uwe Hansen, Dekan des Fachbereichs Betriebs- und Sozialwirtschaft sowie Professor für Verkehrslogistik, war die Zusammenstellung der Vorträge speziell auf den Mittelstand ausgerichtet. Vor Logistikinteressierten aus den Regionen Koblenz, Bonn/Rhein-Sieg und Ahrweiler referierten sechs Redner aus der Praxis zu aktuellen Themen- und Problemstellungen. Die Redner waren Geschäftsführer, Abteilungsleiter oder Projektmanager, die mit der Praxis bestens vertraut sind. Ziel des Logistikforums war es und wird es auch zukünftig sein, Fachleute aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammen zu führen und Raum für einen Gedanken-, Ideen- und Erfahrungsaustausch zu schaffen. Inhaltlich drehte sich diesmal alles um die Optimierung logistischer Prozesse.

In seinem Vortrag „Versorgungsoptimierung bis zum Point-of-Sales“ beschrieb Jürgen Busch, Leiter Vertrieb- und Marktkommunikation bei der Deutschen Post Fulfilment, das Projekt „GoFil“, Geschäftsoptimierung Filial-Logistik. Grundlage war hier der mittlerweile optimierte Ablauf der Versorgung von Postfilialen mittels IT-gestützter Auftragskonsolidierung, Zusammenfassung identischer Auftragsmuster zu Empfängergruppen, teilautomatischer Kommissionierung mit Serienbildung sowie Versandweg-Optimierung durch Schaffung von Zentrallagern. Dieses Konzept lässt sich auf beliebige Point-of-Sales anderer Unternehmen übertragen. Dr. Martin Wölker, Geschäftsführer der Cognid Consulting GmbH in Dortmund, räumte kritisch viele Vorurteile über Identifikationssysteme, aber auch regelrechte Werbe-Gags aus dem Weg, den potentielle Kunden beispielsweise auf Messen oftmals Glauben schenken. Er ging ferner ausführlich auf die aus Befragungen hervorgegangenen Vor- und Nachteile von Barcodes und Transpondersystemen ein. Vielfach scheitert neue, effiziente Logistiktechnologie an der Einstellung der Controller, die zunächst nur nach den Kosten und dem Return-on-Investment fragen. Sie zu überzeugen bedarf fundierter Kenntnisse über die Technik, aber auch über mögliche, zukünftige Einsparungspotenziale.

Der dritte Vortrag drehte sich um das Thema Bio-Lebensmittel. Dr. Peter Meyer schilderte eindrucksvoll die Abläufe in dem Naturkostgroßhandel der Weiling GmbH, die sich weiterhin auf Expansionskurs befindet. Seit 1993 verzeichnet das Unternehmen jährliche Umsatzsteigerungen, 2002 wurden 49,12 Mio. Euro Umsatz erzielt. Egal ob Frischware (Gemüse, Obst, Käse, Tofu, Fleisch, etc.) oder Trockensortimente (Brot, Kindernahrung, Trockenfrüchte, Naturkosmetik) – die Weiling GmbH verfügt über ein 66.000 qm großes Gelände, wovon 7.200 qm Lagerfläche mit sechs unterschiedlichen Klimazonen darstellt. Das Engagement breitet sich weiter aus: Eine eigens ins Leben gerufene Akademie bietet für Betreiber von Bioläden wertvolle Know-how-Vermittlung.

Der wohl IT-technisch detaillierteste Vortrag lautete „WEB-EDI unterstütztes Supply Chain Management für eine Multi-Standort-Logistik“. Die infor business solution AG verzeichnet im Ausland mittlerweile mit ihrem Produkt infor:COM mehr Kunden als in Deutschland. Das Unternehmen bietet moderne ERP-Lösungen für den Mittelstand an. Im Vordergrund des verständlichen Vortrags von Nicholas Wakefield stand das Entgegenwirken jahrelanger geschaffener IT-Insellösungen im Mittelstand, bei dem die Integration von Systemen nicht stattgefunden hat. Vertriebssoftware oder Buchhaltungssoftware wurde getrennt betrachtet und getrennt beschafft, was jetzt natürlich zu Wettbewerbsnachteilen führt. Ferner erläuterte er anhand von Screenshots, dass ein belegloser Datenaustausch mittels Systemen aus EDI und WEB-EDI durchaus Realität geworden ist.

Dass sich rechtzeitiges Einstellen auf gesetzliche Neuerungen als Wettbewerbsvorteil erweist, zeigte Dietmar Hehn von der Corbitconnect AG mit seinem Vortrag „Tourenoptimierung mit integrierter Mautkostenanalyse“. Denn ab August wird mit Einführung der Mautgebühr für LKWs ein neuer Kostenblock auf Hersteller bzw. Logistikdienstleister zukommen. Mit dem Produkt „Plantour“ können Touren, Zeiten und Kilometer optimiert und die Auslastungen verbessert werden. Mit einem Zusatzmodul erhält der Disponent ein Werkzeug, das bei der Planung einen direkten Überblick über die Transportkosten verschafft. Durch entsprechende Distanzsätze können Optimierungen mit, ohne oder mit nur geringem Autobahnanteil berechnet werden.

Den sechsten und somit letzten Vortrag hielt Dr. Hubert Otten, Geschäftsführer der Singula GmbH, Dortmund. Er verdeutlichte, wie die Kopplung von Ver- und Entsorgung sowohl bei Handels- als auch bei Dienstleistungsunternehmen zukünftig funktionieren könnte. Ein Pilotprojekt namens ELZ (Entsorgungslogistische Zelle) beweist, wie auf dem Gelände von Speditionen zukünftige Entsorgungslogistik reibungslos verlaufen kann. Allzu häufig wird der Auslastungsgrad sowie die Reduzierung des Verkehrsaufkommens mittels Kopplung von Entlade- und Beladetouren noch zu wenig oder gar nicht realisiert.

Das nächste Remagener Logistikforum wird auch 2004 wieder im Sommersemester stattfinden, diesmal bereits am 13. Mai. Der Termin wird kommendes Jahr rechtzeitig in der Presse sowie auf der Homepage www.rheinahrcampus.de unter dem Button Veranstaltungen bekannt gegeben.

Aktuelles:

Die Teilnehmenden stehen als Gruppe im Außengelände der Hochschule zusammen.
Die Teilnehmenden stehen als Gruppe im Außengelände der Hochschule zusammen.

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