BPM und Six Sigma - Hand in Hand zu besseren Ergebnissen

An der Fachhochschule Koblenz, Fachbereich Betriebswirtschaft, wurde unter Leitung von Prof. Dr. Komus (Experte für BPM) und Prof. Dr. Leyendecker (Lean Six Sigma Master Black Belt) eine empirische Studie zur Kombination von BPM (Business Process Management) und Six Sigma in der Unternehmenspraxis durchgeführt. In einer Erhebung per Online-Survey im April 2009 wurden Unternehmen im deutschsprachigen Raum angesprochen. 352 vollständig ausgefüllte Fragebögen konnten ausgewertet werden. Schwerpunkte der Studie waren zum einen die Ermittlung des Status Quo von Ausgestaltung und Kombination von BPM und Six Sigma als nachhaltigen Prozess und zum anderen die Validierung früherer BPM-Umfrage-Ergebnisse an der FH Koblenz.

Es zeigte sich, dass die Kombination von Six Sigma und BPM noch die Ausnahme ist, obwohl sie nachweislich Vorteile bietet. Der kombinierte Einsatz dominiert bei Großunternehmen und der Großteil der Kombinierer nutzt Six Sigma als Hilfsmittel für BPM, aber auch die umgekehrte Konstellation kommt vor. Die Einführung der Methoden führt zu einer Intensivierung der Zusammenarbeit (abteilungsübergreifende Teams), z.T. werden auch die bestehenden Organisationsstrukturen in Frage gestellt. Als kritische Erfolgsfaktoren für BPM und Six Sigma wird vor allem die Unterstützung durch das Top Management genannt. Eine kombinierte Anwendung von Six Sigma und BPM korreliert mit der Verbesserung bei zahlreichen Kennzahlen (Prozesskosten, Durchlaufzeiten, Fehlerquote,...). Sowohl bei BPM Anwendern als auch bei Six Sigma Anwendern kann tendenziell eine höhere Umsatzrendite festgestellt werden. Für BPM bestätigt dies frühere Studienergebnisse. Noch höher liegt die Umsatzrendite bei den Anwendern, die beide Methoden gezielt miteinander kombinieren.

Als wichtige Erkenntnisse für Unternehmen lassen sich ableiten

  • die weitreichenden Potenziale durch eine gezielte Kombination von Six Sigma und BPM
  • die hohe Dringlichkeit, diese Potenziale dem Top Management zu verdeutlichen
  • die Notwendigkeit einer angemessenen Ausprägung des Methodeneinsatzes im Unternehmen.

Ein Überblick über die Ergebnisse findet sich unter anderem in „GPM und Six Sigma als zugkräftiges Gespann von Leyendecker, Bert; Komus, Ayelt in: QZ - Qualität und Zuverlässigkeit, Organ der Deutschen Gesellschaft für Qualität, Ausgabe 11/2009