Das Graduiertenzentrum feierte die Promovierten des Jahres 2017

Mit einer Feierstunde hat das Graduiertenzentrum der Hochschule Koblenz ihre Promovierten des vergangenen Jahres gewürdigt. Zwei Frauen und vier Männer haben 2017 im Kontext der Hochschule Koblenz ihre Promotion erfolgreich abgeschlossen und führen nun den Doktortitel.

  • Die Promovierten und ihre Betreuer bzw. Laudatoren sowie die Leitung des Graduiertenzentrums

Prof. Dr. Thomas Wilhein, wissenschaftlicher Leiter des Graduiertenzentrums, gratulierte den Promovierten zu ihrer besonderen akademischen Leistung, die auf großem Engagement und viel Disziplin fuße. Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, Präsident der Hochschule Koblenz, forderte die neuen Doktorinnen und Doktoren auf, auch über eine weitergehende wissenschaftliche Karriere nachzudenken: „Mit dem Doktortitel stehen Ihnen nun viele Wege offen – auch die Übernahme einer Professur an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften, wenn Sie über die dafür ebenfalls erforderliche fünfjährige Berufserfahrung außerhalb einer Hochschule verfügen. Verfolgen Sie gerne die entsprechenden Ausschreibungen und bewerben Sie sich, Sie werden gebraucht.“

Die Promovierten präsentierten im Rahmen der Würdigungsfeier kurz das Thema und wichtige Ergebnisse ihrer Forschungsvorhaben. Dr. Beate Feuchte und Dr. Nina Mahrt vom Graduiertenzentrum hatten zu der Feierstunde geladen: „Seit einigen Jahren verzeichnen wir einen stetigen Anstieg der im Kontext der Hochschule abgeschlossenen Promotionen. Da fanden wir es an der Zeit, dass nach der feierlichen Verteidigung an der promovierenden Universität auch eine Würdigung an der Hochschule Koblenz stattfindet.“

Die Hochschule Koblenz verfügt als Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) über kein eigenes Promotionsrecht, so dass die Promotion formal an einer kooperierenden Universität erfolgt. Die Rolle der Hochschule im Betreuungsprozess ist vielgestaltig: Von der im Wesentlichen an der Hochschule Koblenz geleisteten Betreuung über die gleichberechtigte kooperative Betreuung an der Universität und der Hochschule bis hin zur alleinigen Betreuung an der Universität. „Für unsere Absolventinnen und Absolventen oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist der Weg zum Doktortitel nicht so klar vorgezeichnet, sondern erfolgt manchmal auf verschlungenen Pfaden“, so Mahrt, „daher sehen wir die Promovierten auch als Role Models, als Vorbilder für diejenigen, die im Moment an ihrer Dissertation arbeiten oder über eine Promotion nachdenken. Vor dem Hintergrund ist es sehr erfreulich und interessant, welche anspruchsvollen Berufsfelder die Gewürdigten heute ausfüllen.“

Das Graduiertenzentrum besteht seit Herbst 2015 an der Hochschule Koblenz. Es versteht sich als Serviceeinrichtung, die die Promovierenden der Hochschule Koblenz mit Qualifizierungsangeboten, Informationen und Beratung unterstützt. Zu den weiteren Aufgaben des Graduiertenzentrums zählt die Vernetzung der Promovierenden und der betreuenden Professorinnen und Professoren sowie die Beratung von Betreuenden und Promotionsinteressierten. Aktuell streben an der Hochschule Koblenz 81 kooperativ Promovierende die Promotion an.

Die Promovierten:

Dr. Nicola Böcker-Giannini hat an der Universität Köln und an der Hochschule Koblenz im Fach Heilpädagogik und Rehabilitationswissenschaften promoviert. Ihre hochschulseitig unter Betreuung von Prof. Dr. Wolfgang Beudels vom Fachbereich Sozialwissenschaften und von Seiten der Universität Köln bei Prof. Dr. Klaus Fischer entstandene Dissertation trägt den Titel „Bewegungserfahrungen und Doing Gender – Einfluss bewegungsbiografischer Erfahrungen und subjektiver Sichtweisen zur Bewegung und zum Doing Gender/Undoing Gender auf das professionelle Handeln frühpädagogischer Fachkräfte in der Kindertagesstätte“. Böcker-Giannini ist derzeit freiberufliche Dozentin im Bereich frühkindliche Bildung sowie Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin.

In seiner Dissertation im Fach Physik entwickelte Dr. Stefan Göckeritz ein Assistenzsystem zur präzisen Repositionierung von Femurschaftfrakturen, mit dem Operationen nach Brüchen des Oberschenkelknochens leichter durchführbar und präziser werden können. Seine Promotion erfolgte in Kooperation mit der Universität Koblenz-Landau. Von Seiten der Universität Koblenz-Landau wurde er von Prof. Dr. Karin Gruber und von Prof. Dr. Peter Quirmbach betreut, von Seiten der Hochschule Koblenz von Prof. Dr. Dietrich Holz vom Fachbereich Mathematik und Technik. Göckeritz arbeitet bei der Firma System Architekt Neways Technologies GmbH in Erfurt.

Prof. Dr. Rita Hansjürgens rekonstruierte in ihrer Dissertation im Fach Erziehungswissenschaften an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität zu Frankfurt und an der Hochschule Koblenz die Entstehung der Beziehung zwischen Fachkräften der Sozialen Arbeit und ihren Klientinnen und Klienten einer Suchtberatungsstelle. Von Seiten der Hochschule Koblenz wurde sie von Prof. Dr. Thomas Arnold vom Fachbereich Sozialwissenschaften betreut. Inzwischen ist Hansjürgens Professorin für Handlungstheorien und Methoden Sozialer Arbeit und allgemeiner Pädagogik an der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin.

Dr. Timo Kachel, Absolvent der Hochschule Koblenz im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften und Lehrbeauftragter der Hochschule, promovierte an der Universität Siegen zum Thema „Die Auswahl von Controlling-Instrumenten zwecks Optimierung der Strategietransmission in mittelständischen Familienunternehmen“. Derzeit leitet er das strategische Controlling der Firma Stabilus in Koblenz.

„Infants’ selective social learning. The impact of informants’ knowledge states and familiarity on infants’ reception and use of information within the second year of life” lautet der Titel der Dissertation, die Dr.Andy Schieler im Fach Entwicklungspsychologie an der Universität Erfurt verfasst hat. Darin untersuchte er das selektive soziale Lernen von Kleinkindern. Schieler arbeitet am Institut für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit (IBEB) der Hochschule Koblenz. Dort ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter zuständig für den Ansatz Qualitätsentwicklung im Diskurs, Kita-Statistiken und andere Handlungsfelder des Instituts. Zudem leitet er das Forschungsprojekt „Qualitätsentwicklung im Diskurs mit dem Schwerpunkt Inklusion“.

In seiner Dissertation „Beitrag zur Identifizierung rheologischer Wechselwirkungen von Kaolinen in wässrigen Systemen“ im Fach Ingenieurwesen / Rheologie / Silikatische Rohstoffe untersuchte Dr. Pascal Seffern unter anderem das Fließverhalten von konzentrierten Kaolinsuspensionen. Seine Promotion erfolgte an der TU Bergakademie Freiberg in Kooperation mit der Hochschule Koblenz. An der Hochschule Koblenz wurde er von Prof. Dr. Gernot Klein vom Fachbereich bauen-kunst-werkstoffe am WesterWaldCampus Höhr-Grenzhausen betreut. Heute ist Seffern als Projektingenieur für Umwelttechnologien bei Corning Inc. tätig.