Eine Strategie zur Klimaanpassung für Koblenz? - Studierende der Hochschule Koblenz im Dialog mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung Koblenz

KOBLENZ. Der Klimawandel hat Koblenz offenbar erreicht: Die Hitze lässt die Menschen im Sommer leiden und die Gefahr für Starkregen steigt. Sechs Masterstudierende im Studiengang Bauingenieurwesen der Hochschule Koblenz haben sich in ihrem Seminar „Klimaanpassung Koblenz“ damit befasst, wie sich Koblenz an diese Folgen des Klimawandels anpassen kann. Sie haben mögliche Bausteine einer Klimaanpassungsstrategie entwickelt und diese nun mit Vertreterinnen und Vertretern des Stadtplanungs- und des Umweltamtes der Stadt Koblenz sowie mit ihren Professorinnen diskutiert.

  • Student Jörn Reißig bei der Präsentation. Foto: Hochschule Koblenz/Gandner

  • Von links: Janina Weske (wiss. Mitarbeiterin), Student Jörn Reißig, Marcel Kimmel (wiss. Mitarbeiter), Andreas Kaufmann (stv. Leiter Stadtentwässerung), Prof. Dr. Dörte Ziegler, Prof. Ulrike Kirchner, die Studierenden Stefan Ohliger, Maria Fischer, Maurice Rother und Mohammed Harb, Bernd Bodewing (Umweltamt), Monika Effenberger (Leiterin Umweltamt) und Frank Hastenteufel (Leiter Stadtentwicklung und Bauordnung). Foto: Hochschule Koblenz/Gandner

Für den Klimaschutz hat die Stadt Koblenz ein Konzept erarbeiten lassen. Ist sie aber auch auf inzwischen spürbar zunehmende Hitze und Trockenheit auf der einen sowie zunehmende Hochwasser- und Starkregenereignisse auf der anderen Seite vorbereitet? Die Studierenden haben dazu die Klima-Anpassungs-Strategien anderer Städte analysiert und herausgefunden, dass Strategieprozesse zur Anpassung an den Klimawandel dort positiv bewertet werden. Die Städte wie zum Beispiel Karlsruhe, Nürnberg, Saarbrücken haben über die vereinbarten Maßnahmen ihre Widerstandsfähigkeit – die sogenannte Resilienz – gestärkt und ihre Verletzlichkeit – im Fachjargon auch Vulnerabilität genannt – verringert.

Dann haben die Studierenden zusammengestellt, was die Stadt Koblenz bereits für die Anpassung an den Klimawandel tut. Die Stadt verfolgt in ihren diversen Planwerken wie den Masterplänen oder der Bauleitplanung bereits Maßnahmen wie weniger Versiegelung, Frischluftschneisen, mehr Bäume oder Dachbegrünung. „Es fehlt aber an einer konsequenten Ausrichtung und Umsetzung, damit die Stadt den Folgen des Klimawandels wirksam begegnet“, betont Student Stefan Ohliger.

Eine Analyse der potenziell beteiligten Akteure zeige, dass die übergreifende Kooperation zwischen einzelnen Fachämtern eine wesentliche Voraussetzung für einen erfolgreichen Anpassungsprozess sei. „Außerdem – das bestätigen Kommunen, die wir befragt haben – ist es zwingend erforderlich, die Öffentlichkeit und die Bürgerschaft in einen handlungsorientierten Prozess zur Klimaanpassung einzubeziehen“, erklärt Student Maurice Rother, „denn auch sie müssen Vorsorge treffen, damit die Folgen des Klimawandels möglichst wenig negative Auswirkungen haben wie gesundheitliche Belastungen oder Schäden durch Extremwetter.“

Ziel der betreuenden Professorinnen Ulrike Kirchner (Raum- und Umweltmanagement) und Dörte Ziegler (Wasserressourcen- und Umweltmanagement) ist es, dass sich Studierende mit Klimawandelfolgen und mit Strategien zur Anpassung auseinandersetzen und die Stadt mit ihren Vorschlägen bereichern. Dieses Seminar baut auf dem zukunftsorientierten Ingenieur-Studium „Wasser- und Infrastrukturmanagement“, dessen Absolventinnen und Absolventen stark nachgefragt werden. „Wir freuen uns, dass durch dieses Seminar ein steter Dialog mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung entstanden ist, den wir fortführen möchten“, so Kirchner.