Zehn Studierende beim Semesterauftakt der Hochschule Koblenz mit Preis der Deutschen Bundesbank ausgezeichnet

Um die Verbindung von Stadt und Hochschule zu betonen und zu stärken, hatte die Hochschule Koblenz zur feierlichen Eröffnung des Wintersemesters 2012/13 ganz bewusst nicht in die eigenen Räumlichkeiten hoch oben auf der Karthause, sondern in den Rheinsaal der komplett neugestalteten Rhein-Mosel-Halle im Stadtzentrum eingeladen. Dies war zugleich der passende Rahmen, um zehn Studierende der Hochschule für ihre besonderen Leistungen während ihres Studiums mit einem Studienpreis der Deutschen Bundesbank auszuzeichnen.

Die Auszeichnung übergab der Präsident der Hochschule, Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, gemeinsam mit Stefan Hardt, dem Präsidenten der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Dieser hatte sich zudem bereit erklärt, in einem Festvortrag aktuelle wirtschafts- und finanzpolitische Themen aufzugreifen. Dabei erläuterte er insbesondere Hintergründe und Konsequenzen der europäischen Schuldenkrise. Außerdem widmete er sich der Fragestellung, wie dem demographischen Wandel hin zu einer Überalterung der Gesellschaft in Politik und Wirtschaft zu begegnen sei. „Der Königsweg bestünde darin, die Folgen des demografischen Umbruchs zumindest teilweise durch eine höhere Produktivitätsrate des Faktors Arbeit zu meistern. Eine bedeutende Rolle spielt dafür die Innovationskraft der Wirtschaft sowie die Aus- und Weiterbildung der Arbeitskräfte. Die Vermittlung von Wissen, wie sie etwa an den Fachhochschulen betrieben wird, ist daher ein Schlüssel zur Lösung des demographischen Umbruchs“, so Hardt.

Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, Präsident der Hochschule Koblenz, führte in seiner Rede die Rahmenbedingungen des gerade begonnenen Wintersemesters 2012/13 an der Hochschule Koblenz aus und bezog dabei auch zu allgemeineren hochschulpolitischen Positionen Stellung. Mit diesem Semester zählt die Hochschule Koblenz mit ihren drei Standorten in Remagen, Höhr-Grenzhausen und Koblenz genau 7.947 Immatrikulationen. Im vergangenen Sommersemester waren es noch 500 weniger. „Dass sich so viele junge Leute bei uns eingeschrieben haben, ist ein großer Vertrauensvorschuss, der verpflichtet“, betonte Bosselmann-Cyran. Zum Qualitätsanspruch seiner Hochschule gehöre, die anwendungsorientierte Lehre auch und gerade angesichts großer Studierendenzahlen kontinuierlich zu verbessern.

Die Voraussetzungen dafür sind günstig: Ende 2011 konnte die Hochschule Koblenz im Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung rund 6 Mio. Euro für verschiedene Projekte zur Verbesserung der Qualität in der Lehre einwerben, die unter anderem für die Besetzung neuer Professuren zum Einsatz kommen: „Das trägt dazu bei, dass uns die Wirtschaft unsere Absolventinnen und Absolventen nach wie vor aus den Händen reißt.“ Daran könne auch die von Horst Hippler, dem Vorsitzenden der Hochschulrektorenkonferenz, geäußerte und als überzogen eingeschätzte Kritik am Bologna-Prozess nichts ändern. „Unsere Bachelor sind im Gegensatz zu Hipplers Einschätzung bestens für ihren Beruf qualifiziert“, sagte Bosselmann. Große Priorität nehme das Ziel ein, mehr junge Männer und Frauen zu einer Ausbildung in einem technischen oder naturwissenschaftlich-mathematischen Fach zu bewegen und so in den Ingenieurwissenschaften nicht weltweit den Anschluss zu verlieren.

Nach den beiden Reden, die von stimmungsvollen Beiträgen der drei Fagottspieler des Trio Rosso eingerahmt wurden, nahmen Bosselmann und Hardt gemeinsam die Ehrungen der zehn Studierenden mit Preisen der Deutschen Bundesbank vor. Auch der Förderverein der Hochschule Koblenz hatte sich an dem Preisgeld in Höhe von je 300 Euro beteiligt. Im Fachbereich Ingenieurwissenschaften wurde Andrej Gibelhaus für besondere Studienleistung in der Fachrichtung Maschinenbau ausgezeichnet, ebenso Rafael Keller und Fabian Busch im Dualen Studiengang. Im Fachbereich Bauwesen, Fachrichtung Bauingenieurwesen, erhielt Marc Sauer den Preis.

Zwei Preisträgerinnen stellte der Fachbereich Sozialwissenschaften: Karin Pauly bekam die Auszeichnung für Ihre Leistungen im Studiengang Pädagogik der Frühen Kindheit, Isabel Höring für ihre Leistungen im Studiengang Bildung und Sozialmanagement. Jannes Hauke Lüttchens war von seinem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften für diesen Preis nominiert worden. Marie-Therese Puth, die im Fachbereich Mathematik und Technik den Studiengang Biomathematik studiert, erhielt ebenfalls einen Preis der Deutschen Bundesbank. Zudem ging ein Preis an zwei Studenten, die durch ihr besonderes soziales Engagement aufgefallen waren. Yasemin Hadi, nominiert durch das International Office und dem Fachbereich Mathematik und Technik, sowie Tatjana Lietz vom Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften hatten sich beide um die Integration und Unterstützung ausländischer Studierender verdient gemacht.