Hochschulinformationstag lockte rund 2.000 Studieninteressierte an den RheinMoselCampus

KOBLENZ. Mit über 70 angebotenen Vorträgen, Schnuppervorlesungen, Führungen und Workshops sowie rund 20 Ständen bot der diesjährige Hochschulinformationstag der Hochschule Koblenz das bislang umfangreichste und attraktivste Programm. Entsprechend strömten bereits kurz nach 8 Uhr große Gruppen von Schülerinnen und Schüler durch die Haupteingänge des RheinMoselCampus. Die meisten gehörten zu den 16 Schulen, die bereits im Vorfeld fast 1.200 Schülerinnen und Schüler angemeldet hatten. Hinzu kamen weitere Studieninteressierte, oft auch in Begleitung von Familie und Freunden, so dass bis 17 Uhr etwa 2.000 Gäste Campusluft geschnuppert hatten.

Viele Besucherinnen und Besucher nutzten die Veranstaltung, um sich erstmals ganz allgemein einen Überblick über die Studienmöglichkeiten an der größten Hochschule für angewandte Wissenschaften in Rheinland-Pfalz zu verschaffen. Das bewies insbesondere die gute Resonanz auf die Vorträge und Workshops zur Studienorientierung. „Nach der großen Nachfrage werden wir dieses Angebot beim nächsten Hochschulinformationstag noch weiter ausbauen“, so Vera Seeger von der Allgemeinen Studienberatung der Hochschule Koblenz. Andere Studieninteressierte hatten schon einen konkreten Studiengang ins Auge gefasst und steuerten zielsicher die Stände der Fachbereiche und Studienberatungen an, um sich über Zugangsvoraussetzungen und Inhalte zu informieren. An vielen Ständen tummelten sich eingeschriebene Studierende, die engagiert über ihren Studienalltag berichteten und den Interessierten Mut machten, diesen Weg ebenfalls zu beschreiten.

In vielen Fällen hatten die Schulen komplette Klassen oder sogar komplette Jahrgangsstufen am Hochschulinformationstag angemeldet. So kam beispielsweise das Koblenzer Eichendorff-Gymnasium mit allen Kursen der 11. Klasse. Dazu gehörte der 16jährige Philipp Zieger, der mehrere Vorlesungen und Workshops besuchte und auch schon eine konkrete Vorstellung von der passenden Studienform mitbrachte. „Ich könnte mir schon vorstellen, hier einmal zu studieren – aber dann im Rahmen eines dualen Studiums, bei dem ich gleichzeitig eine Ausbildung mache. Dieser besonders enge Bezug zur Praxis interessiert mich sehr.“

Da viele Workshops schon ausgebucht waren, erklärte sich Prof. Dr. Johannes Stolz vom Fachbereich Ingenieurwissenschaften spontan bereit, zusätzliche Führungen durch das Hochspannungslabor mit im wahrsten Sinne des Wortes spannenden Versuchen zur Erzeugung von Blitzen anzubieten. Direkt daneben übten Mädchen in einem Workshop des Ada-Lovelace-Projektes das Löten. In der Welt der Technik luden die MINT-Studiengänge mit zahlreichen Ausstellungsstücken zum Entdecken ein. Hier konnte man etwa virtuelle Realitäten in 3D erleben und erfahren, wie diese für die Erforschung der Arbeitssicherheit genutzt werden.

Im Wasserbaulabor begeisterten Prof. Dr. Gabriele Wernecke und Prof. Dr. Lothar Kirschbauer vom Fachbereich Bauwesen im Workshop „Phänomene des Wassers“, bei dem die Folgen von Flussbettbegradigungen in einer eigens dafür angelegten Flusslandschaft gut nachvollziehbar waren. Hand anlegen durften die Studieninteressierten auch im Geotechnik-Labor bei Versuchen mit Sand. Oliver Mayo zeigte den Lasercutter und führte durch die Modellbauwerkstatt der Architekten, wo gerade Studierende bei der Umsetzung ihrer Entwürfe zu sehen waren. Wirtschaftswissenschaftlich Interessierte schlossen sich der Führung durch die Modellfabrik des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften an. Hier lassen sich mit Spielzeugfiguren Produktions- und Logistikprozesse nachahmen und optimieren. 

Nicht nur die vier Koblenzer Fachbereiche Bauwesen, Ingenieurwesen, Wirtschaftswissenschaften sowie Sozialwissenschaften präsentierten sich am Hochschulinformationstag. Auch die beiden Remagener Fachbereiche Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Mathematik und Technik waren mit Vorträgen und Ständen gut vertreten. Ebenso warb die Werkstofftechnik Glas und Keramik des WesterWaldCampus Höhr-Grenzhausen für ihre Studiengänge. Zudem standen zentrale Servicestellen der Hochschule Koblenz wie der Studierendenservice, das Gleichstellungsbüro und das International Office für Fragen zur Verfügung. AStA, Bafög-Stelle und Studierendenwerk informierten über Möglichkeiten der Studienfinanzierung sowie über die Themen Wohnen und barrierefreies Studieren. Zum Beratungsangebot gehörten zudem die Infostände der Industrie- und Handelskammer Koblenz, der Agentur für Arbeit, der Zentralstelle für Fernstudien an Fachhochschulen, der Dualen Hochschule Rheinland-Pfalz sowie der Initiative Arbeiterkind.de