Als erste Hochschule in RLP: Förderprogramm „Vielfalt gestalten“ gestartet

Der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft hat die Hochschule Koblenz als erste Hochschule in Rheinland-Pfalz ausgewählt, an einem zwei Jahren dauernden Auditierungsprozess „Vielfalt gestalten“ teilzunehmen. Eröffnet wurde dieses besondere Förderprogramm im Rahmen einer Auftaktveranstaltung, an der neben Vertreterinnen und Vertretern der Hochschule Koblenz auch externe Interessierte teilnahmen. Bei diesem Auditierungsprozess werden die Strukturen, Prozesse und Maßnahmen an der Hochschule Koblenz mit der Brille der Verschiedenheit der Studierenden untersucht und bewertet. Der Focus liegt dabei auf der Gestaltung von Vielfalt in Studium und Lehre. Diesen Schwerpunkt wird die Hochschule zudem auf Weiterbildung und Personalmanagement ausdehnen.

Dr. Daniela De Ridder, Auditorin bei CEDIN Consulting, stellte während der Auftaktveranstaltung Philosophie und Ablauf des Auditierungsverfahrens vor, dass sie als „Reiseleiterin“ in den nächsten beiden Jahren begleiten werde. Sie ging auf die Notwendigkeit und die Vorteile des Vielfalt-Managements ein. Der Prozess beginnt mit einer Bestandsanalyse sowie mit der Formulierung der angestrebten Ziele.

Die Expertise zur Gestaltung des Auditierungsprozesses sammelt sich im Arbeitskreis „Vielfalt gestalten“, deren Mitglieder jedoch nicht nur aus den Reihen der Hochschule Koblenz selbst kommen sollen. Kooperationspartner der Hochschule Koblenz wie zum Beispiel das Studierendenwerk Koblenz, die Leitstelle für Integration in Koblenz sowie diverse Institutionen rund um Schule und Jugend sowie diverse Institutionen aus Zivilgesellschaft sind ebenfalls dazu aufgerufen, ihre Expertise in diesen Prozess einzubringen und sich bei den Treffen des Arbeitskreises auszutauschen. Gemeinsam sollen Maßnahmen entwickelt werden, die die Studierenden in den verschiedenen Phasen ihres Studiums unterstützen und begleiten – auch bereits davor in der Schule und danach als Absolventin oder Absolvent.

„Als Bildungseinrichtung haben wir die Pflicht, zur Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit beizutragen. Das bedeutet konkret, nicht mehr durch eine vorgefertigte Schablone die „Normalstudierenden“ zu fokussieren und stattdessen durch eine Brille der Vielfalt auf die bunte Studierendengemeinschaft mit all ihren Stärken zu blicken“, so Maria Andreacchi, die als Vielfalts-Managerin das Projekt von Seiten der Hochschule koordiniert.

Bei der Auftaktveranstaltung haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereits eine Vielzahl von Ideen angedacht, etwa die Formulierung noch leserinnen- und leserfreundlicherer Texte auf der Homepage der Hochschule Koblenz. Weitere Anregungen wollen sie in den nächsten Wochen auf einer gemeinsamen Internetplattform zusammentragen und in den folgenden Sitzungen des Arbeitskreises „Vielfalt gestalten“ weiterentwickeln, wie Gleichstellungsbeauftragte Prof. Dr. Daniela Braun betonte: „Die Gestaltung von Vielfalt soll nicht künstlich aufgesetzt sein, sondern in bereits bestehende Prozesse eingepflegt werden.“

Gero Hennesen, Vorsitzender des Allgemeinen Studierendenausschuss am Standort RheinAhrCampus in Remagen, begrüßte die Integration der Studierenden in das Auditierungsverfahren: „Wir haben das gute Gefühl, dass dabei nicht über uns, sondern mit uns geredet wird. Gerne bringen wir uns ein.“ Hinzu kommt der regelmäßige Erfahrungsaustausch mit fünf weiteren Hochschulen wie beispielsweise der Hochschule Bremen oder der Universität Kassel, die nun ebenfalls den zweijährigen Auditierungsprozess begonnen haben.

Für den Auditierungsprozess stellt der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft 15.000 Euro zur Verfügung. Weitere 15.000 Euro bringt die Hochschule Koblenz selbst auf. „Wir freuen uns darauf, als erste Hochschule landesweit einen solchen Auditierungsprozess beginnen zu können“, sagt Prof. Dr. Bosselmann-Cyran, Präsident der Hochschule Koblenz, „wenn es uns gelingt, die Vielfalt unserer Studierenden aktiv und kreativ in unsere Wissenschaftskultur einzubinden, winkt ein Gütesiegel des Stifterverbandes, mit dem die Hochschule Koblenz ein profilbildendes Alleinstellungsmerkmal gewinnt.“