24. Koblenzer Hochschulpreis für wissenschaftliche Spitzenleistungen verliehen

Der Förderkreis Wirtschaft und Wissenschaft in der Hochschulregion Koblenz e.V. vergab in Zusammenarbeit mit der WHU – Otto Beisheim School of Management und dem Kulturdezernat der Stadt Koblenz nun zum 24. Mal den Koblenzer Hochschulpreis. Bei einem Festakt im Historischen Rathaussaal der Stadt Koblenz erhielten acht ausgezeichnete Akademikerinnen und Akademiker der fünf Hochschulen der Region und der ZFH ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 20.000 Euro. Die Preisgelder werden von der „Stiftung Zukunft der Sparkasse Koblenz“ und der Kreissparkasse Mayen zur Verfügung gestellt. An der Hochschule Koblenz freuten sich gleich drei Preisträgerinnen und Preisträger über die begehrte Auszeichnung: Susan Akbey aus dem Fachbereich Mathematik und Technik, Thore Liebetreu aus dem Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Vivien Carl, die ihr duales Studium am Fachbereich Sozialwissenschaften absolviert hat.

  • Die Preisträgerinnen und Preisträger des Koblenzer Hochschulpreises gemeinsam mit Prof. Dr. Markus Rudolf, WHU, Michael Kaltz, Kreissparkasse Mayen und Matthias Nester, Sparkasse Koblenz. (Foto: Klaus Herzmann)

In seinem Grußwort betonte der Vorsitzende des Förderkreises und Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Koblenz, Matthias Nester, die Bedeutung der Hochschullandschaft der Region: „Die Hochschulen sind integraler Bestandteil unserer Region, unseres Wirtschaftsstandortes und prägen somit auch unseren Lebensraum. Eine funktionsfähige Hochschullandschaft ist ein bedeutender Image- und Wirtschaftsfaktor für unsere Region.“ Prof. Dr. Markus Rudolf, Rektor der WHU und diesjähriger Gastgeber, führte durch den Abend und moderierte die Preisverleihung. Prof. Dr. Jürgen Weigand, Stellvertretender Rektor der WHU, sprach in seiner Rede „Lehre 4.0? A. v. Humboldt, Boomers und Generation Z“ über die sich verändernden Anforderungen im Lehrbetrieb.

Im Anschluss stellten die acht Preisträgerinnen und Preisträger der fünf Hochschulen – der WHU – Otto Beisheim School of Management, der Universität Koblenz-Landau, der Hochschule Koblenz, der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV), der Hochschule für öffentliche Verwaltung Rheinland-Pfalz (HöV) sowie der Zentralstelle für Fernstudien an Fachhochschulen (ZFH) – ihre ausgezeichneten Arbeiten vor. Die Hinführung in die Fragestellungen der Arbeiten erfolgte durch die jeweils betreuenden Professorinnen und Professoren beziehungsweise Dozentinnen und Dozenten.

Anschließend übergaben Matthias Nester und Michael Kaltz, Leiter Betriebswirtschaft der Kreissparkasse Mayen, die Urkunden und Preisgelder an die Preisträgerinnen und Preisträger. Das Schlusswort sprach Prof. Dr. Ralf Haderlein, Leiter der Zentralstelle für Fernstudien an Fachhochschulen (ZFH).

 

Über die Preisträgerinnen und Preisträger:

Suzan Akbey, Absolventin der Hochschule Koblenz, wird für ihre Masterarbeit mit dem Titel „3D Multicontrast Magnetic Resonance Imaging of the Carotid Arteries“ ausgezeichnet. In ihrer Arbeit entwickelt sie ein sogenanntes MR-Protokoll, um eine frühzeitige Erkennung von Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) zu ermöglichen. Da Arteriosklerose zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen kann, ist die frühzeitige Diagnose wichtig und kann sogar lebensrettend sein. Das von Akbey entwickelte MR-Protokoll ist einerseits schnell genug, so dass es bei Gehirnuntersuchungen zusätzlich angewendet werden kann, andererseits liefert es aber auch notwendige räumliche Auflösung.

Thore Liebetreu, Absolvent der Hochschule Koblenz, verfasste seine Bachelorarbeit zu dem Thema „Zur Besetzung ehrenamtlicher Vorstandsämter in den Vereinen des Sportbundes Rheinland“. Er beschäftigt sich in der Arbeit speziell mit der Problematik der Besetzung von ehrenamtlichen Vorstandsämtern in den Mitgliedsvereinen des Sportbundes Rheinland e.V. (SBR). Bei der Analyse der erhobenen Daten stellt sich mittels deskriptiver und induktiver statistischer Verfahren heraus, dass der Großteil der befragten Vereine zum Befragungszeitpunkt sämtliche Vorstandsämter besetzt hatte und die derzeitige Situation in den Mitgliedsvereinen insgesamt passabel erscheint. Auf der anderen Seite bewertet jedoch fast die Hälfte der Vereine die Bindung und Gewinnung von ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern als großes bzw. sehr großes Problem. Aufgrund dieser Problematik sieht sich zudem fast jeder zehnte Verein in seiner Existenz bedroht. Mit Handlungsempfehlungen an die Mitgliedsvereine und den SBR schließt Liebetreu seine Arbeit ab.

Vivien Carl von der Hochschule Koblenz, nominiert von der Zentralstelle für Fernstudien an Fachhochschulen (ZFH), untersucht in ihrer Bachelorarbeit den handlungsleitenden Einfluss der Haltung von pädagogischen Fachkräften auf die Verarbeitung negativer und traumatischer Lebenserfahrungen von Kindern und Jugendlichen in der stationären Jugendhilfe. Ihre Arbeit trägt den Titel „Professionelle pädagogische Haltung als Einflussfaktor der Resilienzentwicklung von Kindern und Jugendlichen in der Heimerziehung“. Carl stellt fest, dass die Haltung von Pädagoginnen und Pädagogen die Wahrnehmung von Kindern und Jugendlichen wie ein innerer Kompass lenkt und so maßgeblich deren Lebensgestaltung beeinflusst. Erst eine professionelle Haltung begünstigt ein fachlich fundiertes Handeln, auch in Bezug auf die Förderung von Resilienz.

Saskia Weber, Absolventin der WHU – Otto Beisheim School of Management, untersucht in ihrer Masterarbeit zu dem Thema „Vergleich der Marktpotenziale von Kenia, Tansania und Uganda für die Produktion von tierischen Eiweißen als Entscheidungsgrundlage für einen möglichen Markteintritt der Dr. Eckel GmbH“ besondere Bedingungen für kleine und mittlere Unternehmen bei der Wahl von Internationalisierungsstrategien und entwickelt einen innovativen Bewertungsrahmen ("WeberModell") für Markteintrittspotenziale.

Dr. Marcel Mehlem wird für seine Dissertation an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar „Das Potential von Musik in einer ganzheitlichen Seelsorge“ ausgezeichnet. Er untersucht in seiner Arbeit, warum und wie Musik dazu beiträgt, dass Menschen christliche Seelsorge als ein zeitgemäßes, glaubwürdiges und hilfreiches Angebot empfinden.

Fiona Ledwinka, Absolventin der Hochschule für öffentliche Verwaltung Rheinland-Pfalz, setzt sich in ihrer Bachelorarbeit „Die Staatsangehörigkeit auf Zeit – Kritische Auseinandersetzung mit dem Optionsverfahren“ kritisch mit der 2014 eingeführten Reform der Optionspflicht auseinander.

Dr. Michael Helmling wird für seine Dissertation an der Universität Koblenz-Landau zu dem Thema „Advances in Mathematical Programming-Based Error-Correction Decoding“ ausgezeichnet. Er benutzt in seiner Arbeit diskrete mathematische Optimierungsmodelle, die klassischerweise bei komplexen Planungsproblemen eingesetzt werden, um durch fehlerkorrigierende Codes Übertragungsfehler zu vermeiden.

Dr. des. Sonja Günther, führte für ihre Dissertation an der Universität Koblenz-Landau eine sprachwissenschaftliche Untersuchung in der Neuroonkologie des Düsseldorfer Universitätsklinikums durch, um zu zeigen, wie trotz Unsicherheiten in Arzt-Patienten-Gesprächen Vertrauen aufgebaut werden kann. Die Arbeit trägt den Titel „Unsichere Gespräche – Zur Interaktion von Arzt, Patienten und nicht-menschlichen Akteuren in der Neurologie“.