Erfahrungsbericht Johanna Nieland

Ende Januar 2017 habe ich mich auf die Reise nach Irland gemacht, um mein Auslandssemester in Cork zu verbringen. Schon nach einer Woche stellte ich fest, dass die Vorurteile über Irland teilweise doch recht zutreffend sind. Der viele Regen war zunächst etwas ungewohnt, aber man konnte sich auch schnell daran gewöhnen. Umso mehr hat man es genossen, wenn einmal ein paar Stunden die Sonne schien. Die Iren selbst trugen niemals eine Regenjacke, aber dafür bereits im Februar kurze Hosen. Die grüne Landschaft ist sehr beeindruckend und macht viel Lust auf Reisen.

Besonders gefallen hat mir in Irland die Pub-Kultur. Der Pub ist an jedem Tag der Woche voll besetzt und es herrscht eine ausgelassene Stimmung. Die Livemusik lädt viele Iren zum traditionellen Stepptanz ein, sodass es auch immer was zu gucken gibt.

Unterkunft

In Cork habe ich in im Studentenwohnheim Edenhall gewohnt. Die Hochschule konnte ich von dort aus innerhalb von knapp 10 Minuten zu Fuß erreichen. Die Mieten in Irland sind im Vergleich zu Deutschland sehr hoch. Während ich in Koblenz für mein 10 m² Wohnheimszimmer 225 € bezahlt habe, musste ich in Irland für ein vergleichbares Zimmer 628 € im Monat bezahlen. Das Wohnheim besteht aus mehreren Häusern in denen insgesamt ca. 900 Studenten wohnen. Das CIT hat eine Kooperation mit diesem Wohnheim, sodass eine bestimmte Anzahl an Zimmern für Erasmusstudenten reserviert ist. Ein Großteil der Erasmusstudenten am CIT hat auch in diesem Wohnheim gewohnt, was für das soziale Netzwerk sehr schön war. Die allgemeine Organisation des Wohnheims ließ zu wünschen übrig, aber für ein halbes Jahr kann man das durchaus aushalten und es gibt auch immer was zu erzählen.

Studium

Das Cork Institute of Technology liegt ca. 30 Minuten Busfahrt von der Innenstadt entfernt im Stadtteil Bishopstown. Dort habe ich im Masterstudiengang Bauingenieurwesen studiert. Das Niveau der Vorlesungen ist im Vergleich zu Koblenz niedriger und auch die Lehrmethoden sind teilweise doch recht unterschiedlich, aber man kann sich freuen auch mal etwas Neues kennenzulernen. Das Verhältnis zwischen Professoren und Studenten ist deutlich persönlicher und man spricht sich generell mit Vornamen an. Der Masterstudiengang Bauingenieurwesen wird in Cork nur als Teilzeitstudiengang angeboten, was das CIT im Voraus jedoch nicht verraten hat. Das bedeutet, dass die Studenten von Montag bis Donnerstag arbeiten und nur am Freitag Vorlesungen besuchen. Für nachfolgende Erasmusstudenten empfehle ich ein Auslandssemester in Cork bereits im Bachelor zu machen, da es schwierig war an nur einem Tag in der Woche Kontakt zu irischen Studenten zu knüpfen, zumal diese auch größtenteils nicht in Cork gewohnt haben. Vorlesungen aus dem Masterstudiengang habe ich deshalb nur freitags besucht und den restlichen Studenplan mit Vorlesungen aus Bachelorstudiengängen gefüllt. Das soziale Leben auf dem Campus ist sehr aktiv. Es wurden häufig Feste gefeiert und wenn tatsächlich mal die Sonne schien gab es oft Eis umsonst.

Freizeit

Um mit anderen Studenten in Kontakt zu treten, empfiehlt sich die International Student Society. Diese stellt sich am ersten Tag auch gleich vor und lädt zu einem kostenlosen Ausflug in einen nahegelegenen Nationalpark ein. Die Society hat fast jedes Wochenende einen ein- oder mehrtägigen Ausflug zu einem günstigen Preis angeboten. Im Laufe des Semesters konnte ich so einen Großteil der Insel sehen und auch die anderen Austauschstudenten kennenlernen. Die Ausflüge haben immer großen Spaß gemacht, weshalb ich auch fast keinen ausgelassen habe. Zusätzlich zu den Ausflügen am Wochenende fand auch an jedem Freitag ein Treffen in einer der zahlreichen Pubs in Cork statt. Neben der International Student Society gibt es noch viele weitere interessante Societies am CIT, darunter auch viele Sport Societies. Diese sind größtenteils kostenlos und bieten von traditionell irischen Sportarten bis zu den klassischen Sportarten ein vielseitiges Angebot. Hier ergibt sich wiederum die Möglichkeit ein paar Iren kennenzulernen.

Fazit

Ich hatte eine superschöne Zeit in Irland, die ich in guter Erinnerung behalten werden. Die ausgelassene Stimmung und die Livemusik im Pub werde ich sehr vermissen. Ich kann ein Auslandssemester in Cork sehr empfehlen und hoffe, dass ich bald mal wieder dort sein werde. Wenn ihr Fragen zu meinem Auslandssemester habt, könnt ihr mir gerne eine E-Mail an johanna.nieland@gmx.de schreiben.

 

von Johanna Nieland