Werkstofftechnik Glas und Keramik

Allgemeine Informationen

Der Ingenieur-Studiengang Werkstofftechnik Glas und Keramik umfasst die gesamte stoffliche, verfahrens- und anwendungstechnische Breite von der Silicatkeramik über die Oxid- und Nichtoxidkeramik bis hin zu Email- und Glaswerkstoffen.

IngenieurIn der Werkstofftechnik zu werden, bedeutet, sich mit chemisch- rohstofftechnischen, werkstoff-, anwendungs- sowie verfahrenstechnischen und betriebswirtschaflichen Komponenten zu beschäftigen.

Zusätzlich wird an dieser anwendungsorientierten Hochschule durch verschiedene Praktika im Hause und vor allem in der Industrie das theoretische Wissen umgesetzt und somit ein abwechslungsreiches Studium angeboten.

Praxissemesterarbeiten geben die Möglichkeit, intensive Kontakte mit der Industrie zu knüpfen.

Grundlegende Kombinatorik und ingenieurmäßiges Denken zählen ebenso zu den Fähigkeiten wie ein fundiertes Grundlagenwissen.

Mit Abschluss verfügt der/die IngenieurIn über ein breites Wissensspektrum in den Anwendungsgebieten der nichtmetallischen - anorganischen Werkstoffe. 

 

Studiengang Werkstofftechnik Glas und Keramik

Die Technologie zur Herstellung keramischer Bauteile erfordert hervorragende Kenntnisse aus Ingenieurwissenschaft und Chemie.

Eine breite naturwissenschaftliche Grundlage in Mathematik, Physik und anorganischer bzw. physikalischer Chemie ist deswegen Anliegen des Studiengangs Werkstofftechnik Glas und Keramik.

Des weiteren setzen sich die Studierenden schon im ersten Semester mit der keramischen Technologie auseinander.

Die ingenieurwissenschaftliche Ausbildung, bestehend aus den Fächern: Allgemeine Keramik, Silikatische Feinkeramik, Technische Keramik, Werkstoffkunde aber auch Technische Mechanik, Elektrotechnik, technische Wärmelehre, Meß- und Regelungstechnik, orientiert sich an den Erfordernissen der keramischen Verfahrenstechnik, wie Aufbereitung, Formgebung, Trocknen und Brennen.

Daneben werden die Studierenden mit Hilfe der übergreifenden Fächer: Betriebswirtschaft, Betriebsorganisation, Qualitätssicherung, Arbeitskunde, Arbeitssicherheit, und Abfallvermeidungsstrategien auf ihren Einsatz in den Betrieben und Firmen vorbereitet.

Die außerfachliche Ausbildung, die ebenfalls durch die Anforderungen der Industrie geprägt ist, beinhaltet Angebote zum Erlernen von Sprachen, von Team- und Kommunikationsfähigkeit.

 

Die Werkstoffe

Keramische Werkstoffe entstehen prinzipiell aus pulverförmigen Rohstoffen durch Verdichten im Formgebungsprozeß und thermische Verdichtung im Sinterprozeß. Als Rohstoffe werden Silicate, Oxide, Carbide, Nitride oder Metalle verwendet. Sie werden als Naturrohstoffe in Lagerstätten abgebaut, wie Kaolin, Ton, Quarzsand, Feldspat usw.., oder synthetisch hergestellt, wie Aluminiumoxid (Tonerde), Eisenoxid, Bariumcarbonat, Siliciumcarbid, Spinelle u.v.a.

Die Bedeutung der nichtmetallisch-anorganischen bzw. vereinfacht ausgedrückt - der keramischen Werkstoffe beruht auf der günstigen Kombination folgender Eigenschaften: geringes Gewicht bei hoher chemischer und thermischer Beständigkeit.

Keramische Werkstoffe sind daher notwendige Bestandteile von Anlagen der Metallurgie, Chemie und Energieerzeugung. Sie werden aufgrund ihrer hohen Härte und Verschleißbeständigkeit als Werkzeuge zur Metallbearbeitung eingesetzt. Die Automobilindustrie setzt sie ein als Zündkerzenisolatoren, Kipphebelbeläge, Portliner im heißen Bereich des Auspuffkrümmers und leichtgewichtige Ventile im Motor. Ihre elektrisch isolierenden, magnetischen, dielektrischen, halbleitenden, supraleitenden Eigenschaften werden genutzt für die Herstellung von sogenannten Funktionskeramiken in der Elektroindustrie.

Die Werkstofftechnik Glas und Keramik umfaßt Werkstoffkunde, Verfahrenstechnik und Anwendung.

Beispiele für Produktgruppen:

Mechanokeramik: Verschleißteile, Ventile, Schneidplatten, Turbolader

Elektrokeramik: Isolatoren, Zündkerzen, Kondensatoren, Heizleiter

Magnetokeramik: Magnete, Ferrite, Supraleiter

Optokeramik: Lasermaterial, elektrisch-optische Wandler

Biokeramik: Implantate, Kronen, Endoprothetik Chemokeramik Filter, Pumpenbauteile, Katalysatorträger

Feuerfestkeramik: Ofenauskleidungen, Schutzrohre, Raumfahrttechnik

Baukeramik: Ziegel, Dachziegel, Fliesen und Sanitärkeramik Geschirrkeramik Haushalts- und Hotelgeschirr

Glaskeramik: Kochfelder, Optokeramik, astronomische Spiegel

Glas: Flachglas, Hohlglas, technische Gläser, Lichtwellenleiter

Email: Beschichtungen, Vergütungen