Veranstaltung „Berufsintegriert, berufsbegleitend, dual und online“ gab Einblicke in soziale Studiengänge

Bei der bundesweit geführten Diskussion um Studienformate geht es zum einen darum, Menschen ein Studium zu ermöglichen, die nicht notwendigerweise über einen klassischen Hochschulzugang verfügen und/oder familiäre Verpflichtungen haben. Zum anderen sind Alternativen zu Präsenzstudiengängen auch mit Innovationen im Hinblick auf Curricula, Lehr-Lern-Methoden und Nutzung von Online-Elementen verbunden. Dies thematisierte eine Tagung des Fachbereichs Sozialwissenschaften an der Hochschule Koblenz, an der mehr als 30 Dekaninnen und Dekane sowie deren Stellvertretung aus sozialwissenschaftlichen Fachbereichen anderer Hochschulen teilnahmen.

Das Team des Fachbereichs Sozialwissenschaften hat in den letzten Jahren seine Studienformate kontinuierlich weiterentwickelt und dabei auch immer wieder neue didaktische und die Curricula betreffende Akzente gesetzt, die weit über Koblenz hinaus Beachtung finden. Dies führte jetzt zu einer Tagung „Berufsintegriert, berufsbegleitend, dual und online – Einblicke in Struktur, Formate und Inhalte der Studiengänge des Fachbereichs Sozialwissenschaften“ am RheinMoselCampus, zu der Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, Präsident der Hochschule Koblenz, und der Dekan des Fachbereichs Sozialwissenschaften, Prof. Dr. Günter J. Friesenhahn, begrüßen konnten. Der Fokus der Kurzreferate, die von den Kolleginnen und Kollegen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Fachbereichs präsentiert wurden, lag darauf, spezifische inhaltliche und methodische Elemente der Studiengänge herauszustellen und die didaktischen Herausforderungen für Studierende und Lehrende zu beschreiben, die mit Online-Lehre verbunden sind.

Prof. Dr. Anette Kniephoff-Knebel und Anika Reifenhäuser B.A. gaben Einblicke in das Blended-Learning-Konzept des Fachbereichs Sozialwissenschaften. Dieses Konzept des von Zeit und Ort unabhängigen Lernens ermöglicht, dass auch Studieninteressierte mit beruflichen und/oder familiären Verpflichtungen ein Studium aufnehmen können und mit ihrem Leben außerhalb des Hochschulstandortes Koblenz vereinbaren können.

Zur Verzahnung von Theorie und Praxis am Beispiel des berufsintegrierten Bachelor-Studiengangs Pädagogik der Frühen Kindheit referierte Sophie Klaes M.A. Danach berichteten Dipl. Päd. Anja Sperber und Manuel Benner B.A. über das Praxiskonzept im Studiengang Bildung & Erziehung (dual), welches mit ‚Online-Peer Coaching‘ neue Akzente setzt. Melanie Schmid, M.A. präsentierte mit ‚Semesterübergreifendes Flipped-Peer-Mentoring‘ ein neues Konzept zur Unterstützung von Studierenden. Dieses Konzept (entwickelt von Prof. Ralf Haderlein, Prof. Dr. Monika Frink und Melanie Schmid, M.A.) wurde im Rahmen von der Hochschule Koblenz als innovatives Lehr-Lern-Konzept ausgezeichnet.

Nach einer Mittagspause mit anregenden Diskussionen ging es im Nachmittagsprogramm um E-Tools und ihre Einsatzmöglichkeiten in Lehr- und Lernsituationen anhand von Praxisbeispielen. In diesem Tagungsblock sprachen unter anderem Prof. Dr. Friesenhahn über ‚Forenarbeit in der Online-Lehre‘, Dipl. Päd. Marco Messina über die spielerische Vermittlung von Lerninhalten mit Gamification und Dr. Carmen Sohn über den Einsatz von Portfolios in der Online-Lehre. Prof. Dr. Ralf Haderlein, Leiter der Zentralstelle für Fernstudien an Fachhochschulen (ZFH) thematisierte die multimediale Online-Lehre im Master-Studiengang Kindheits- und Sozialwissenschaften.

Im letzten Block der Tagung standen die Perspektiven und die Weiterentwicklungen der vorgestellten Konzepte und Praxisbeispiele auf der Agenda. So beschäftigte sich der Vortrag von Nico Raichle aus der Abteilung Hochschulentwicklung mit den heutigen Erfordernissen in der teilvisualisierten Lehre auf dem Weg zum E-Learning, während Dr. Carmen Sohn sich mit den rechtlichen Herausforderungen des E-Learnings befasste.

„Es war eine rundum gelungene Veranstaltung mit vielen anregenden Beispielen und einem sehr intensiven Erfahrungsaustausch“, resümierte der Vorsitzende des Fachbereichstag Soziale Arbeit, Prof. Dr. Peter Schäfer, von der Hochschule Niederrhein. Friesenhahn fügte hinzu: „Man sieht, welche Formatvielfalt in Zukunft eine Rolle spielen wird, um unterschiedliche Zielgruppen an die Hochschulen zu bringen und ein zeitgemäßes Studium zu ermöglichen. Der Einsatz von Online-Elementen wird weiter zunehmen und auch verstärkt in Weiterbildungsangebote des Fachbereichs Eingang finden.“