Studierende sammelten Unterschriften für Aufstockung des RheinMoselCampus

  • Von links: Ann-Sophie Schumacher, Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, Eric Lenz, Melanie Ehmann und Felix Fricke. Es fehlt im Bild Sebastian Gratzfeld.

Die Hochschule Koblenz kann sich Semester für Semester über unvermindert großen Zulauf freuen: Der RheinMoselCampus auf der Karthause in Koblenz, größter Standort der Hochschule Koblenz, muss inzwischen rund 6.000 Studierenden gute Lernbedingungen bieten. Obwohl in den letzten Jahren immer wieder Hörsäle und Büros ausgelagert wurden, platzt das Gebäude aus allen Nähten. Mit einer Sammlung von rund 1.200 Unterschriften fordern Studierende deshalb beim Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) eine Aufstockung des RheinMoselCampus.
Die Studierenden unterstützen damit nachdrücklich die Bemühungen der Hochschulleitung um möglichst zeitnahe Entlastungen bei der Raumnot.

Initiiert von Sebastian Gratzfeld, einem der Referenten für Hochschulpolitik des Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA), hatten weitere Vertreterinnen und Vertreter des AStA, des Studierendenparlaments (StuPa) sowie des Zentralen Fachschaftsrats (ZeFaR) in nur einer Woche 1.199 Unterschriften für die Aufstockung des RheinMoselCampus gesammelt. Diese übergaben sie nun an Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, den Präsidenten der Hochschule Koblenz, der die Listen an den Landesbetrieb LBB weiterleiten wird. „Dieses besonders beeindruckende Engagement der Studierenden für ihre Hochschule freut mich sehr“, betont Bosselmann. Er verweist darauf, dass die Hochschule Koblenz mittlerweile die größte Hochschule für angewandte Wissenschaften in Rheinland-Pfalz sei: „Die zunehmende Attraktivität unseres Ausbildungsmodells muss auch mit einer räumlichen Erweiterung einhergehen, damit wir unsere hohe Qualität in Forschung und Lehre aufrecht erhalten können.“

Angesichts der immer stärker werdenden Raumnot mussten in den vergangenen Jahren mehr und mehr Büros und Hörsäle ausgelagert worden – zunächst nur in einen separaten Pavillon auf dem Campus, dann in die Räumlichkeiten der benachbarten de Haye'schen Stiftung und in ein Bürogebäude in der Nähe des Hauptbahnhofs. „Der Umzug des BaföG-Amtes in die Hohenzollernstraße war für uns der konkrete Auslöser, uns im Juli vergangenen Jahres mit einem Brief an das rheinland-pfälzische Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur sowie an den Landesbetrieb LBB zu wenden“, berichtet Felix Fricke, Mitglied des Senat, des AStA-Referats für Hochschulpolitik und der Fachschaft Bauingenieurwesen.

In diesem Schreiben verweisen die Studierenden auf die bereits existierenden Pläne zur Aufstockung des Hochschulgebäudes und führen eine Reihe von Argumenten dafür an. „Es gibt für einige Gruppenstärken nicht ausreichend große Räume, so dass gemeinschaftliches, produktives Lernen oft nicht möglich ist. In den beengten Laboren können manchmal aus Sicherheitsgründen nicht alle Studierenden an den Übungen teilnehmen“, erklärt StuPa-Vizepräsidentin Ann-Sophie Schumacher. Die Raumnot beträfe vor allem die Studierenden, die für ihre Projekte besonders viel Platz benötigten: „Wir sehen oft Architekturstudierende, die ihre Modelle irgendwo auf dem Gang erstellen, weil sie nicht wissen, wo sie sich sonst ausbreiten könnten.“ Melanie Ehmann vom Fachschaftsrat Sozialwissenschaften verweist auf die Tatsache, dass einige Klausuren außerhalb in der Rhein-Mosel-Halle oder in der Stadthalle Lahnstein geschrieben werden müssen: „Durch die Anreise zur Klausur entstehen zusätzliche Belastungen und Stress“.

Das Ministerium und der Landesbetrieb LBB haben die Nöte der Studierenden und der Hochschulleitung ernst genommen und eine Begehung der Örtlichkeiten am RheinMoselCampus durchgeführt. Immerhin wurden beim Neubau des Campus im östlichen Bereich der Labore und Maschinenhallen bereits die Voraussetzungen für eine mögliche Aufstockung geschaffen. „Danach schien uns die Sache etwas ins Stocken geraten zu sein, so dass wir nun mit der Sammlung der Unterschriften unserer Forderung Nachdruck verleihen wollen“, so Fricke. „Gerade als angehende Bauingenieure wissen wir, dass eine solche Aufstockung, für die ein Architekt gesucht und die entsprechenden Bauleistungen ausgeschrieben werden müssen, einen gewissen Vorlauf braucht“, ergänzt Schumacher, „wir selbst werden wohl nicht mehr allzu viel von der räumlichen Erweiterung haben, denken aber natürlich an die Anfangssemester und auch schon an die künftigen Studierenden.“

Der Präsident der Hochschule ist optimistisch, dass die Studierenden mit ihrer Forderung Erfolg haben werden und sich die räumliche Erweiterung in einem zeitlich überschaubaren Rahmen umsetzen lässt: „Die Gespräche mit den zuständigen Stellen sind auf einem guten Weg: Erste Beschlüsse sind gefasst und es gibt Grund zur Hoffnung auf einen kurzfristigen Baubeginn.“