Lenalinn Hausen at Croke Park Stadium Dublin, Ireland

Samstag, 3. Juni 2006

Mit 20kg Uebergepaeck stand ich im Flughafen von Umea in Nord-Schweden, wo ich ein Semester studiert hatte. Temperaturen von –25°C und die “kuehle” skandinavische Mentalitaet… daran war ich gewoehnt. Mit Scandinavian Airlines ging es dann ueber Stockholm nach Dublin... +30°C was auch fuer Irland ziemlich heiss ist und dazu war gleichzeitig noch ein Ferienflieger aus Sued-Europa gelandet… fantastisch. Also bahnte ich mir meinen Weg durch knall-rot sonnenverbrannte Iren, um mit dem Doppeldecker-Bus zu meinem bereits im voraus gebuchten Studentenwohnheimzimmer der Dublin City Univeristy (DCU) im Norden der Stadt zu fahren. Am Studentenwohnheim - niemand da.... nach einigen Telfonaten und 2Stunden warten - doch jemand da und einen Schluessel fuer’s Zimmer bekommen, in dem am Abend vorher definitiv die Party des Jahres gestiegen ist, und das fuer 400Euro im Monat! Obwohl ich schon einige Male in Dublin gewesen bin, 2005 bereits ein Praktikum hier absolviert hatte und die hohen Preise und die manchmal etwas chaotische Organisation kannte... das war definitiv kein guter Start

Dienstag, 6. Juni 2006

Immer noch ein wenig geschockt vom Ankunftstag, aber mit Vorfreude auf den Start des Praktikums machte ich auf den Weg zum Croke Park Stadium (irisch: Páirc an Chrócaig – siehe mitgesandtes Dokument „G.A.A. und Croke Park – eine Einfuehrung“), mit einem Fassungsvermoegen von 82.500 Zuschauern dem 3. groessten Sportstadion Europa’s und zugleich dem groessten Konferenz-Center Irland’s, im Stadtteil Drumcondra. Da ich 2005 bereits ein Praktikum bei der Gaelic Athletic Association (G.A.A. – Dachverband fuer die Sportarten Galic Football und Hurling) absolviert hatte, die in diesem Stadion ansaessig ist, kannte ich meinen Weg durch die Stadt und teilweise sogar schon die Kollegen. Dieses Jahr wuerde ich allerdings fuer die Stadionverwaltung arbeiten, soviel wusste ich.

Nach einer wirklich freundlichen Begruessung, einem Stadionrundgang und einem Wiedertreffen mit den Kollegen von Vorjahr, wurde ich bei einer Tasse Tee und Keksen in meine Projekte im Event- und Facility-Management eingwiesen (siehe Fachbericht). Dazu erfuhr ich dann noch, dass ein paar Tage spaeter Robbie Williams live auf der Buehne seine Welt-Tournee eroeffnen wird und ich backstage saemtliche Vorbereitungen und das Konzert mitverfolgen darf! Und eine Woche spaeter stand eine „Staff-night-out“ auf dem Plan, die perfekte Gelegenheit sich mit den neuen Kollegen anzufreunden. Ein definitiv sehr guter Start!

August 2006

Was in der Zwischenzeit passiert war... ich bin vom Studentenwohnheim in eine Hausgemeinschaft umgezogen (guenstiger, sauberer und besser gelegen). Mit den Kollegen auf der Arbeit habe ich mich von Anfang an super verstanden und genauso gut in meine Projekte eingearbeitet. Im Stadion begann im August die aufregenste Zeit, da die Finalspiele der verschiedenen Wettbewerbe anstanden. Nach dem Schock von Anfang war es dann doch absolut fantastisch wieder in Dublin zu sein, etwas schmuddelig und ueberfuellt von Menschenmassen von Zeit zu Zeit aber durch die Vielzahl der weltberuehmten Pubs und der irischen Offenheit und Freundlichkeit mit einem ganz eigenen Charme. Gleichzeitig ist Dublin aber auch zu einem hoch modernen Finans- und Wirtschaftszentrum mit den hoechsten Wachstumsraten Europa’s herangewachsen – ein spannender Kontrast.

Die Fussball-WM habe ich dann auch noch hier und nicht in der Heimat verfolgt – die Euphorie habe ich nicht miterlebt – dafuer aber habe ich mitbekommen, wie durchweg positiv der Eindruck von Deutschland war, der in den Medien uebermittelt wurde. Dies machte mich nicht nur stolz, sondern bestaerkte mich auch in einer meiner intensivsten Erfahrungen: durch meine Zeit im Ausland kann ich nicht sagen, dass ich mich mehr europaeisch fuehle, ich denke eher, dass ich das Deutsche in mir entdeckt und zu schaetzen gelernt habe und auch wenn haeufig ueber die „typisch deutschen“ Tugenden Ordnungssinn, Sauberkeit und Effizienz gelacht wird, ist da am Ende nichts auch nur ansatzweise schlimmes dran.

Heute, Mittwoch 25. Oktober 2006

Noch 2 Tage dann ich meine Zeit hier in Dublin vorbei, mit Germanwings geht’s zurueck nach Bonn... fuer’s erste. Eine Vollzeit-Stelle als Facility Manager wurde mir angeboten, aber da ich erst naechstes Jahr im Juli mein Studium abschliessen werde, habe ich dieses Angebot fuer’s erste ausgeschlagen. So werde ich naechstes Jahr hierher ins Stadion zurueckkehren um meine Diplomarbeit zu schreiben und evt. im Anschluss eine Stelle anzufangen.

Mit Rueckblick auf die letzten Monate kann ich nur sagen, dass sich meine Erwartungen an das Praktikum vollends erfuellt haben und dass Croke Park als Praktikumsstelle sowie Dublin/Irland fuer einen Auslandsaufenthalt in jeglicher Hinsicht weiterzuempfehlen sind.

Fuer Freitag haben meine Freunde, die aus einer durchweg globalen Mischung verschiedenster Nationalitaeten bestehen, hier eine Farewell Party organisiert, so dass ich mit Vorfreude auf Familie, Freunde, die Uni und mein hoffentlich letztes Studiensemester daheim, aber auch mit Vorfreude auf meine Rueckkkehr im Februar naechsten Jahres Irland verlassen werde.


Lenalinn Hausen, Dublin der 25. Oktober 2006

Einige interessante Fakten fuer Irlandreisende

Wohungssuche:
www.daft.ie
www.myhome.ie

Flugverbindungen:  aus Koeln/Bonn – Germanwings
aus Duesseldorf – AirLingus
aus Frankfurt/Hahn – RyanAir
aus diversen Staedten – HLX, Lufthansa, British Airways