„Internationale Bildung“ – RheinAhrCampus feiert Erasmus30

Der RheinAhrCampus der Hochschule Koblenz war Ende November wieder Anziehungspunkt für internationale Studenten und Dozenten aus zahlreichen Ländern. Anlass für das Zusammentreffen der weit gereisten Teilnehmer war das interdisziplinäre Seminar „Managing Cultural Diversity“, das bereits seit vielen Jahren für Studenten aller Fachbereiche der Hochschule angeboten wird und die globale Vernetzung der Hochschule auf besondere Weise erlebbar macht.

  • Die internationalen Teilnehmer und Dr. Laurent Borgmann (Mitte) feiern Erasmus30 in Remagen.

Dieses Jahr stand „Internationale Bildung“ im Vordergrund, denn das Seminar wurde organisiert im Zusammenhang mit Erasmus30. Das Erasmusprogramm, das Aufenthalte in Europa und seit 2015 auch außerhalb Europa fördert, wird 30 Jahre alt. Nachdem im Sommer bereits eine Internationale Woche mit breiter Außenwirkung die Vielfalt der Möglichkeiten und Gestaltungsformen der ERASMUS-Mobilität vorstellen konnte, bildete das intensive Wochenendseminar im November eher einen Rahmen für die Beschäftigung mit akademischen und didaktischen Bildungshorizonten im Rahmen der transnationalen Kooperation.

Ob die Teilnehmer nun aus Südkorea, Tunesien, den USA, Kanada, Spanien, Frankreich, Portugal, Georgien, Aserbaidschan oder aus Koblenz und dem Kreis Ahrweiler stammten: Sie alle hatten sich das Ziel gesetzt, sich auf das Leben und Arbeiten in international tätigen Unternehmen und Institutionen vorzubereiten. An drei Tagen folgte ein spannender Workshop dem anderen. Alles drehte sich um das Thema „Internationale Bildung“. So boten die Experten aus Indien, Jordanien, Singapur und Litauen beispielsweise Lösungsansätze für gesellschaftliche aber auch persönliche Konflikte. Ein besonderes Angebot zum Thema „Internationale Bildung“ war das „Education World Cafe“ von Anne Fox, einer Dozentin aus England. Sie verlegte eine normale Unterrichtseinheit in das Umfeld eines Cafés und schuf damit eine interaktive sowie sehr produktive Unterrichtsgestaltungsmaßnahme.

Studenten und Dozenten äußerten sich enthusiastisch über die Möglichkeit, in lebhafter Atmosphäre über unterschiedliche Sichtweisen zu diskutieren und Strategien zu erlernen, interkulturelle Begegnungen für alle Beteiligten angenehm zu gestalten. Unter den 43 Teilnehmern nahmen dieses Jahr auch sieben Stipendiaten aus Georgien, Aserbaidschan, den USA, und Kanada, teil, deren Austauschsemester durch das ERASMUS+ KA107 Programm gefördert wurde. Sie alle konnten ihren Studienaufenthalt im Rahmen der Programmlinie für Mobilität mit Partnerländern außerhalb Europas umsetzen und nutzten gerne das Seminar dazu, Menschen aus weiteren Kulturen zu begegnen.

„Durch dieses Wochenende hatte ich die Möglichkeit, viele verschiedene Menschen aus der ganzen Welt kennen zu lernen und es brachte mich zu einem Umdenken dazu, wie ich mit fremden Kulturen interagiere“, so Hannah Peter, DAAD Stipendiatin aus Kanada. Die lokale ERASMUS-Förderung innerhalb Europas ermöglichte es, 13 weiteren Studenten und sechs Gastdozenten an dem Wochenende in Remagen an der Veranstaltung teilzunehmen.

Ein besonderes Merkmal des Seminars ist, dass die theoretischen Grundlagen immer gleich durch Beispiele aus der bunten Praxis der teilnehmenden Nationen veranschaulicht werden. Die Simulation von interkulturellen Begegnungen, praktische Übungen in Rollenspielen und der direkte Austausch von Erfahrungen standen im Vordergrund, was von den Studenten als höchst lernintensiv erfahren wurde. „Ich habe so viel während dieser drei Tage gelernt und nehme diese Erkenntnisse gerne mit nach Aserbaidschan zurück“, sagte Husniyya Huseynova, Austauschstudentin aus Aserbaidschan am RheinAhrCampus.

Aus Sicht der Hochschule steht die praktische Übertragbarkeit der neuen Erfahrungen auf das spätere berufliche Umfeld ganz oben auf der Liste der Lernziele: „Das Seminar, in dem alle ganz eng und unter Zeitdruck mit ihren internationalen Partnern zusammenarbeiten, kommt der Realität in einer multinationalen Firma sehr nah. Mich freut es dieses Jahr besonders, dass die Erweiterung des ERAMUS-Programms unsere Veranstaltung deutlich bunter macht“, betonte Dr. Laurent Borgmann, Leiter des Seminars und des Bereichs Sprachen/Internationales am RheinAhrCampus in Remagen.