US-Studierende lernen mehr über den europäischen Binnenmarkt

Barbara Gessler von der EU-Kommission zu Gast am RheinAhrCampus

  

Barbara Gessler, Leiterin der regionalen Vertretung der EU-Kommission in Bonn, vor amerikanischen und deutschen Studierenden

 

Das Verhältnis der EU zu ihren nationalen Mitgliedsstaaten war am RheinAhrCampus Remagen Thema eines englischsprachigen Vortrags von Barbara Gessler, Leiterin der regionalen Vertretung der EU-Kommission in Bonn. Der Vortrag war Teil der gemeinsamen Summer School der Coastal Carolina University (South Carolina, USA), der FH Bonn/Rhein-Sieg und der FH Koblenz, RheinAhrCampus. Gerade für die unterschiedlichen Perspektiven und Fragestellungen der amerikanischen und deutschen Studierenden führte dieser Vortrag im Anschluss zu einer anregenden Diskussion. Andreas Faulstich, stellvertretender Leiter des Bereichs Sprachen/Internationales, koordiniert die Summer-School-Aktivitäten am RheinAhrCampus Remagen. Über die Teilnahme von Gessler als Referentin und ihren internationalen Beitrag zeigte er sich hocherfreut. Barbara Gessler ging nach einer kurzen Darstellung der Aufgaben und Aktivitäten einer regionalen EU-Vertretung zunächst mit einem Rückblick in die jüngste Vergangenheit der Europäischen Integration ein. Dabei stieß sie auch auf einige Problemfelder im wechselhaften Verhältnis zwischen der EU und ihren Mitgliedsstaaten. So sei die gescheiterte EU-Verfassung ein Zeugnis dafür, dass die Nationalstaaten in Europa noch nicht vollständig bereit seien, bestimmte Kompetenzen auf die übergeordnete europäische Ebene abzugeben. Dennoch seien aber in Europa und der Welt Problembereiche entstanden, wo ein europäisches Land alleine nur wenig oder nichts ausrichten könne und die EU als Staatengemeinschaft gefragt sei. Mit zahlreichen Beispielen aus den Bereichen Außen- und Sicherheitspolitik, Energie- und Klimaschutzpolitik, Migrationspolitik und internationaler Verbrechensbekämpfung zeigte sie die Notwendigkeit auf, innerhalb der EU eine effizientere Kompetenzverteilung zu schaffen. Gessler betonte allerdings, dass die EU nicht für alles die Zuständigkeit erhalten müsse. Nach dem Subsidiaritätsprinzip solle die EU nur in den Aufgabenbereichen die jeweilige Entscheidungskompetenz erhalten, in denen sie die bestehenden Probleme besser, nachhaltiger und effizienter im Sinne aller EU-Bürger lösen könne, als dies auf nationaler oder gar regionaler und kommunaler Ebene möglich sei. Der Lissabonvertrag sei nach dem Scheitern der EU-Verfassung ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, löse aber noch nicht alle Probleme, die im Rahmen der EU-Reform bestünden. Auf die Frage, was der wesentliche Nachteil der EU sei, gab Barbara Gessler ein klares Bekenntnis zu einem „Sozialen Europa“. Es sei nach ihrer Meinung wichtig, dass der Wirtschaftsgemeinschaft nunmehr auch eine soziale Komponente beigefügt würde. Zahlreiche weitere Fragen der Studierenden aus den USA und Deutschland sorgten für Diskussionen, die von Heinz-Wilhelm Schaumann, Lehrbeauftragter für Internationale Studien am RheinAhrCampus, moderiert wurden. Abschließend lobte Barbara Gessler das internationale und besonders europäische Engagement der beteiligten Hochschuleinrichtungen und betonte bereits, dass sie  sich auf weitere Kooperationsaktivitäten freuen würde.

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