Sozial genial – Studierende engagieren sich

Veranstaltung am RheinAhrCampus verbindet Lernen mit bürgerschaftlichem Engagement

  • (v.l.n.r) Melina Alfter, Marvin Weller, Max Lieser und Cem Yolcu waren im Wintersemester 2016/2017 Teilnehmer im Seminar

Remagen. Der RheinAhrCampus der Hochschule Koblenz hat sich mit einem relativ neuen Seminar im Studiengang Gesundheits- und Sozialwirtschaft zum Ziel gesetzt, gesellschaftliches Engagement von Studierenden im Hochschulalltag zu verankern. Das Seminar Service Learning verbindet Lernen im Hörsaal mit gemeinnützigem Engagement. Ein Semester lang unterstützen Studierende parallel zum Studium zwei bis vier Stunden pro Woche eine gemeinnützige Organisation und arbeiten mit anderen Studierenden im Team an einem ehrenamtlichen Projekt. Der Reiz dieses Angebots besteht vor allem darin, dass die angehenden Betriebswirte ihr Know-How aus dem Studium und ihre sonstigen Interessen und Fähigkeiten, zur Unterstützung gemeinnütziger Einrichtungen wie Altenheimen, Kindergärten oder Sportvereinen einbringen und somit einen Mehrwert für sich und andere schaffen können. Die verantwortliche Professorin Dr. Gabriele Moos betont, dass die hierbei erworbenen Schlüsselkompetenzen besonders im Hinblick auf den Berufseinstieg wertvoll sind. Studierende im Studiengang Gesundheits- und Sozialwirtschaft werden darauf vorbereitet, einen Beruf in Verwaltung oder Leitung einer sozialen Einrichtung oder einer Einrichtung im Gesundheitswesen zu übernehmen. Den an der Veranstaltung teilnehmenden Studierenden ist es wichtig, sich sozial zu engagagieren und den Blick über den Tellerrand zu wagen. Cem Yolcu engagiert sich schon seit seinem Vorpraktikum zum Studium für das Projekt „Rheinflanke“ in Köln. Für ihn war das Seminar die perfekte Möglichkeit, Studium und sein Engagement in Einklang zu bringen. Die Rheinflanke gGmbH hat verschiedene Projekte unter ihrem Dach und Cem Yolcu engagiert sich im Projekt „Bus“. „Mit einem alten, englischen Schulbus steuern wir Flüchtlingsheime in der Kölner Region an und bieten dort verschiedene sportliche Mitmachangebote wie Fußball oder Skaten an.“ Die Angebote sollen die Integration fördern und spielerisch Regeln vermitteln. „Um Vertrauen zu den Jugendlichen aufzubauen ist es wichtig, dass man regelmäßig mit im Bus dabei ist. Durch das Seminar konnte ich zusätzliche Zeit mit den Jugendlichen verbringen.“ Marvin Weller ist beim Kinder- und Jugendbüro in Neuwied aktiv und ist begeistert von dem Freiraum den er in der Gestaltung seines Ehrenamts zugesprochen bekommt: „Die Möglichkeit selbstständig zu arbeiten und im Rahmen meines Ehrenamts eigene Entscheidungen treffen zu können, ist mit ein Grund warum die Arbeit für mich so bereichernd ist.“ Alle Studierenden nehmen an dem innovativen Wahlpflichtfach teil, weil sie sich auch selbst mit in der Pflicht für das Gemeinwohl sehen. Sie wollen etwas bewirken, dabei Spaß haben und neue Dinge lernen und helfen. Melina Alfter, die sich in einer Seniorenresidenz ehrenamtlich engagiert, ist überzeugt, dass sie durch ihre eigene ehrenamtliche Tätigkeit die Situation in der Seniorenresidenz verbessern kann: „Durch einen kleinen Aufwand, wie individuelle Gespräche mit den Bewohnern, kann man schon viel bewirken. Die ehrenamtliche Tätigkeit ist eine Abwechslung zum Studium und bereichert meinen Alltag sehr“, sagt sie im Gespräch. Wie Melina Alfter waren auch andere Studierende des Kurses bereits vor der Veranstaltung am RheinAhrCampus ehrenamtlich engagiert. Max Lieser hat durch den Kurs jedoch erst den Zugang zum Ehrenamt gefunden: „Für mich ist besonders deutlich geworden, dass ohne Ehrenamtliche bestimmte Dinge in der Gesellschaft gar nicht funktionieren würden.“ Lieser arbeitet im Rahmen des Seminars als Jugendtrainer in einer Fußballmannschaft. „Ich bin froh, dass ich diese Erfahrung machen darf. Außerhalb des Seminars wäre es mir nicht möglich zusätzlich noch ein Ehrenamt aufzunehmen.“ Von dem Seminar können neben den Studierenden noch weitere Akteure profitieren: Die gemeinnützigen Einrichtungen, die mit dem RheinAhrCampus zusammenarbeiten, gewinnen durch die Kooperation Know-How und zusätzliche Ressourcen. Gerade für soziale Einrichtungen bieten sich durch solche Projekte gute Möglichkeiten, potentiellen Nachwuchs zu treffen und Kontakt zur Hochschule aufzubauen. Die Hochschule wiederrum kann so ihre Vernetzung mit sozialen Einrichtungen in der Region intensivieren und für die Studierenden den geforderten Praxisbezug im Studium vertiefen.

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