Deutsche Kultur und Sprache vermitteln

Aus der Ferne können sich ausländische Studierende über deutsche Gepflogenheiten informieren

v.l.n.r: Yolanda Ballester (Spanien), Dr. Laurent Borgmann, Peter Kron, Susana Gonzalez (USA), Annika Zigan, Sabine Rauh, Zhongsheng Yang (China)


Ein Deutschkurs und Einblick in den deutschen Studentenalltag – genau das war die Idee des Studienprojekts „attRACtive“, das von Studierenden des RheinAhrCampus Remagen der FH Koblenz gegründet wurde. Dabei war von vornherein klar, dass der Medieneinsatz der Schlüssel zum Erfolg sein sollte. „Studieren in Deutschland“ nennt seitdem eine studentische Projektgruppe unter der Leitung von Dr. Laurent Borgmann ihren Audio-Unterricht, bei dem Studierende aus aller Welt sich eine genauere Vorstellung von Deutschland machen können. Dieser Audio-Unterricht hat zum Ziel, den Studierenden Unterstützung zur Beherrschung von anfänglich auftretenden Problemen zu geben und einen Kulturschock möglichst zu vermeiden. Ein weiterführendes Ziel ist die Verringerung der Barrieren eines Deutschlandaufenthaltes. Der Austausch ausländischer Studierender mit dem RheinAhrCampus soll damit verbessert werden.

Insgesamt vier produzierte Audio-Files stehen dem Interessenten in Deutsch zur Verfügung. Alle laufen zwischen drei und fünf Minuten. Die Dialoge orientieren sich an der deutschen Alltagssprache mit maximal drei verschiedenen Sprechern. Ein wichtiges Thema war die Vermarktung der Audio-Files, so dass mehrere Partnerhochschulen angeschrieben wurden, diese Audio-Files einzusetzen, um im Gegenzug mehr Auslandsstudierende zu einem Studium in Remagen zu motivieren.

Hinter den Kulissen des studentischen Projekts wurde im Vorfeld viel geplant, auch die Themenwahl der Audio-Files. Was hemmt Studierende nach Deutschland zu kommen: Die Finanzen, die Risiken, das Unbekannte?  Entschieden wurde sich für folgende Situationen: Hochschulsport – Mensa Essen – Sprechstunde beim Professor – Arztbesuch. Zu diesen Situationen werden auf einer Homepage weitere Informationen zu den Inhalten geliefert: Schriftlicher Text, Testsystem, damit das Resultat des Lernens ersichtlich wird. Dann die Frage, welche Technik angeboten werden soll - möglichst wenig Mega-Bites, da waren sich alle schnell einig. So können die Szenen per USB-Stick transportiert werden, per E-Mail verschickt werden, auf einen MP3-Player abgespielt oder von der Homepage heruntergeladen werden.

Petros Pantazis, ein griechischer Student, schrieb die Drehbücher. Schließlich ist es genau die Perspektive der ausländischen Studierenden, die berücksichtigt werden muss, um Fehler und Missverständnisse zu vermeiden. Für die Aufnahmen wurden die Szenen mehrmals gespielt, denn die Aufnahmen sollten möglichst authentisch und natürlich wirken. Annika Zigan, eine Studierende im Master BWL, übernahm den Part der Geschäftsführung. Yolanda Ballester aus Barcelona bearbeitete die Dialoge und erstellte am Ende des Audio-Files einige Verständnisfragen. Sabine Rauh war für das Marketing zuständig, erstellte ein Logo für die Projektfirma, gestaltete die Homepage, kümmerte sich um die Tagesordnungspunkte für die Meetings und entwarf das Leitbild, das mehrmals von ihr gekürzt werden musste. Überhaupt ging alles wie in einer kleinen Firma zu, bestätigt Yolanda: „Am Anfang hatte ich es so verstanden, als wäre alles nur eine Simulation, also eher ein theoretisches Konstrukt für den Kurs an der Hochschule. Erst in der zweiten Stunde habe ich begriffen, dass alles wie in einer echten Firma funktionierte, dass wir real für den ausländischen Markt etwas produzierten. Wichtig bei so vielen internationalen Teammitgliedern ist der adäquate Austausch an wichtigen Informationen, aber auch der Umgang miteinander.“ Annika machte ähnliche Erfahrungen: „Zunächst war alles als Geschäftsführerin sehr übersichtlich. Je weiter das Projekt fortschritt, umso mehr Fäden liefen bei mir zusammen, so dass ich viel delegieren musste. Dabei war es wie im richtigen Leben, ich hätte nie gedacht, dass das Management so viel intervenieren muss.“    

„Eingesetzt werden die Audiofiles derzeit in China, Spanien und Griechenland sowie an der Partnerhochschule in Austin, Texas (USA)“, bestätigt Peter Kron als Projektmanager Customer Relations.

Warum sich zunächst auf Audiofiles beschränkt wurde? „Weil das Downloaden von Videos für den User sehr zeit- und kostenintensiv sein kann. Außerdem ist derzeit noch nicht genügend Video-Erfahrung im Team vorhanden. Das wäre aber eines der nächsten Projekte, das angegangen werden könnte und last but not least erstellen wir ein Handbuch, wie man aus den Audio-Files lerntechnisch das Beste herausholen kann. Schließlich würden wir uns auch weiterhin wünschen, dass Dozenten der Partnerhochschulen die Audio-Files im Unterricht einsetzen“, so Sabine Rauh, ebenfalls Masterstudierende im Fachbereich Betriebs- und Sozialwirtschaft.





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