Der Beruf des Greenkeepers setzt eine solide Ausbildung voraus

Rasenmähen und mehr!

 

Man tritt ihn, schlägt ihn und hackt ganze Stücke aus ihm heraus: aus dem Rasen eines Golfplatzes. Wer jemals über den teppichartigen Fairway einer Golfbahn gegangen ist oder gesehen hat, wie schnell ein kleiner weißer Ball auf dem Grün rollt, wird sich fragen, wer dieses alles so hinbekommen hat. Es sind die Greenkeeper: Spezialisten für Rasen und mehr. Während in den USA und Großbritannien die „Rasenkultur“ ausgeprägt ist und Greenkeeper hohes Ansehen genießen, ist der Beruf in Deutschland weitgehend unterschätzt. Eine Gruppe von Studierenden des Studiengangs Sportmanagement am RheinAhrCampus, einem Standort der Fachhochschule Koblenz, hat sich deshalb unter der Leitung von Professor Dr. Rüdiger Falk des Themas angenommen. Das Ergebnis dieser Arbeit hat der Greenkeeperverband Deutschland (GVD) jetzt auf seiner Homepage veröffentlicht – ein schöner Erfolg für die Studierenden! Rasenmähen ist eine der Aufgaben des Greenkeepings, aber bei weitem nicht die einzige. Das Greenkeeping steht im Mittelpunkt jeder Golfanlage. Nach Schätzungen entfallen 40 bis 60 % aller Ausgaben hierauf. Die Pflege von Abschlägen, Fairways, Grüns, Bunkern, Wasserhindernissen und Rough ist die Herstellung des Gutes, das an Golfspieler verkauft wird. Kein Golfplatz gleicht dem anderen. Regionale Lage, Topographie, Gelände und Untergrund, Höhe über dem Meeresspiegel und Spielzeiten müssen in die Pflege einbezogen werden. Im Jahr 2006 hat der GREENKEEPER VERBAND DEUTSCHLAND E.V. ein Konzept vorgelegt, nach dem es vier differenzierte Anforderungs- und Tätigkeitsprofile für Greenkeeper gibt. Für die Kompetenzlevels Typ A „Arbeitskräfte ohne spezielle Qualifikation“ und Typ B „qualifizierte Platzarbeiter“ werden keine Berufsabschlüsse vorausgesetzt. Für die höheren Kompetenzlevels sind einschlägige Berufsabschlüsse nötig. Die Abschlüsse Typ C „Fachagrarwirt Golfplatzpflege“ und Typ D „Headgreenkeeper“ können bei der DEULA abgelegt beziehungsweise der Abschluss zum Fachagrarwirt Golfplatzpflege vor der LANDWIRTSCHAFTSKAMMER NORDRHEIN-WESTFALEN gemacht werden. Die Tätigkeiten unterscheiden sich stark: von einfacher Handarbeit bis zu komplexen Managementfunktionen. In Großbritannien ist die Ausbildung für Greenkeeper dagegen in das System der National Vocational Qualifications eingebunden. Golfclubs bilden Trainees für das Level 2 als Greenkeeper Assistant aus. Mit Level 3 können Funktionen des First Assistant oder Deputy Head Greenkeeper übernommen werden und Head Greenkeeper oder Golf Course Manager benötigen Level 4. Der höchste Weiterbildungsabschluss ist das Master Greenkeeper Certificate. Das Golf Greenkeeping Management kann auch an Universitäten studiert werden und schließt mit dem akademischen Grad „Bachelor of Science“ (B.sc. hon.) in Turfgrass ab. In den USA haben 98 % der Greenkeeper einen höheren Schulabschluss mit nachfolgendem Studium. Bereits 1927 wurde von der University of Massachusetts der erste Kurs für Greenkeeper angeboten. Mittlerweile bieten rund einhundert Fakultäten entsprechende Studiengänge an. Die leitenden Greenkeeper werden als Golf Course Superintendent bezeichnet und nehmen Managementaufgaben mit einem entsprechenden Gehalt wahr. In Deutschland liegt die Gehaltsspanne für Greenkeeper zwischen 1.700 € und 3.500 € monatlich, ein Head Greenkeeper verdient auf einer 18-Löcher-Anlage durchschnittlich 45.000 € im Jahr. In den USA und Großbritannien liegen diese Entgelte deutlich höher. Die gesamte Studie der angehenden Sportmanager kann von der Homepage des GVD herunter geladen werden unter http://www.greenkeeperverband.de/content/berufsbild.php

 

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