Prof. Georg A. Poensgen
Raum: M109
RheinMoselCampus Koblenz

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Ein Ort der inneren Einkehr, Frauenkonvent an der Mosel

Bearbeiterin: Sandra Fiebig

Wie kann ich all die an mich gestellten gesellschaftlichen Anforderungen erfüllen und dabei trotzdem ich selbst bleiben?"


Dies ist eine Fragestellung der heutigen Zeit. „Schneller, höher, weiter, besser“, es wird sich am Erfolg gemessen. Anstatt sich auf das Ziel zu orientieren laufen die Menschen nur vor dem Abgrund davon. Das Gefühl des AUSGEBRANNT seins ist eines der häufigsten unserer Gesellschaft, besonders bei Frauen. Es verschont keine Altersstufe. In der Familie werden völlig andere Verhaltensweisen erwartet als im Beruf. Zuhause ist die erwartete Rolle der Frau die fürsorgliche, warmherzige, den Mitgliedern der Familie die Wünsche von den Augen ablesende, perfekte Fürsorgerin. Im Beruf dagegen hat sie selbstsicher aufzutreten, für ihre Überzeugungen und Rechte einzustehen und selbständig Entscheidungen zu treffen. Dieser Rollenkonflikt zehrt allmählich die Kräfte auf, die Gedanken drehen sich im Kreis, bis nur noch das Gefühl der Erschöpfung und tiefer Frustration zurückbleibt. Viele Frauen empfinden ausgelaugt sein als normal, weil sie sich an den Dauerstress gewöhnt haben. Erst wenn der überm..ige Stress die persönliche Motivation beeinflusst, ihre Einstellungen und ihr Verhalten beeinträchtigt wird klar, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Die Scham darüber, die ungeheure Vielzahl unterschiedlichster Anforderungen und Rollen nicht gerecht zu werden, ist dabei die vorherrschende Emotion und treibende Kraft, wie auch die innere Verwirrung, die durch diesen Wertekonflikt entsteht.
 
INNERE EINKEHR - DER PROZESS ALS WEG ZUM SEIN
Das Gegenteil von dieser Art, wie vollautomisch zu funktionieren, ist Achtsamkeit: Man nimmt den unmittelbaren Augenblick BEWUSST wahr. Es soll ein Ort entstehen an dem sich Frauen, (wie im vorangegangen Absatz beschrieben), durch innere Einkehr vom Alltag zurückziehen können und die Zeit erhalten einen Prozess zu durchlaufen (Entschleunigung), als Weg zum MENSCH sein. Fassbar durch eine ausdrucksstarke und zugleich sensible Architektur, die aus dem Ort historisch gewachsener Strukturen entsteht. Der geschichtliche Hintergrund der bestehenden Klosterruine, als Damenstift, soll Leitbild sein, um einen modernen Konvent für Frauen an diesem Ort unterzubringen.
Der Ansatz besteht aus drei Bewegungen:
1. geistlich ausgerichtetes Leben der Nonnen
2. körperliche Anwendungen in Raum und Ort
3. seelische Rehabilitierung zur Sinn‐ und Seinfindung
 
Unterstützt und geformt durch die Architektur in Raum, Platz, Weg und Proportion zum Erhalt der Balance. Jedem Menschen wird Raum gegeben frei für sich den Aufenthalt zu gestalten, sei es in der Begegnung mit anderen Menschen oder in stiller Abgeschiedenheit und Kontemplation. Die Möglichkeit des individuellen Weges um im Hier und Jetzt anzukommen.

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