Jasmin Egenter
Die Aufgabenstellung befasst sich mit der Herausforderung des zukünftigen Wohnens innerhalb der Stadt. Ziel ist es brachliegende Grundstücke, sogenannte Unorte, zu reaktivieren und ihrem Kontext wieder hinzuzufügen. Durch einen flexiblen Mikrokosmos in der Stadt, der Wohnen, Arbeiten, Bildung, Grün und Verkehr miteinander verbindet. Das Grundstück befindet sich in der Südstadt von Koblenz, überwiegend geprägt durch Blockbebauungen, die sich im weiteren Verlauf jedoch auflösen und somit Potenziale zur Nachverdichtung bieten. Das Konzept sieht vor den Block zu schließen und sich nach "Art und Maß" einzufügen. Auf die vorgefundene städtebauliche Typologie einer hohen Straßenseitigen Bebauung und einer qualitätlosen niedrigen Bebauung im Blockinneren ohne Schutz zu angrenzenden Bahngleisen, reagiert der Städtebau der Gebäude in Form eines Spiegels.
Bereits im Bestand vorgefundene Apendix' teilen das neue Quartier in 3 Abschnitte, mit dem Fokus möglichst viel Grünraum zu erzeugen. Aus dem erhaltenswerten Bestand im 1. Abschnitt heraus wird der neue Grünraum auf dem 1. OG angelegt und über Höfe und Treppen mit der öffentlichen EG Ebene verbunden. Die 60er Jahre Bebauung im 2. Abschnitt erhält einen halböffentlichen Garten mit zusätzlichen pivaten Grünräumen. Beide Grünräume sind durch Rampen und Tore miteinander verbunden und münden in ihrem Weg im 3. Abschnitt der Blockspitze auf einem großen Quartiersplatz. Gerahmt werden die Grünräume durch einen großen Wohnkomplex, der dem Quartier 103 neue Wohnungen in verschiedenen Wohntypologien bietet.
Architektur bedeutet für mich "Nehmen und Geben", eine Balance zwischen Vergangenheit und Zukunft. In der Hinsicht jenes in Anspruch zu nehmen was der Ort gibt (die Qualität des gewachsenen Viertels) und zu Geben was konkret fehlt (den Viertelgedanken in das Gebäude als Mikrokosmos transformiert).
Freies Thema zur MA-THS, Prüfer: Prof. Ulof Rückert und Prof. Georg A. Poensgen
